Mitgliedschaft in verschiedenen Computerclubs
von Klaus Witzenhausen und Jörg Linder
Jetzt werden sich viele Leute fragen, wie das gehen soll. Die Antwort ist eigentlich genauso einfach wie logisch:
Fast jedes Mitglied hat einen zweiten Computer, also muß er auch bedient werden können (oder wenigstens muß man ihn ab und zu mal anschalten). Dazu gehören aber auch die nötigen Kenntnisse. 8-Bit-User sind zwar nicht universell, aber dennoch manch anderen, welche sich nur mit "DOSen" abgeben, doch einige Schritte voraus.
Die Benutzer/Betreiber von Z-80 Rechnern sitzen doch alle im selben Boot. Es gibt nichts mehr! Also macht man sich ran, und entwickelt und tüftelt und freut sich über das Ergebnis. Das fördert natürlich gleichzeitig auch noch das Verständnis über den Aufbau, die Aufgaben der verschiedenen Baugruppen und die Wirkungsweise.
Meine Erfahrung zeigt mir immer wieder, daß andere Z-80 Clubs vor ähnlichen Hardware- und Softwareproblemen stehen, so daß die Clubs durch Doppelmitgliedschaften der einzelnen Mitglieder immer enger zusammenarbeiten werden. Mir ist klar, daß dies nicht von heute auf morgen geschehen wird, aber allzu lange wird es auch nicht mehr dauern. Ich wurde schon um Hilfe (Hardware) von einem ZX-Team-Mitglied gebeten. Ich denke, daß derartige Zusammenarbeiten richtungsweisend sind.
Bei entsprechender Resonanz könnte man ja auf der nächsten CeBit eine Gesamtdeutsche Computer-Oldie-Ecke einrichten. Es wurde schon getestet. Auch eine Art Dachverband könnte man ins Leben rufen, wo alle Z-80-Systeme und Clubs sich beteiligen könnten.
Das sollen von meiner Seite nur einige grundlegende Gedanken und Ansätze sein. Es soll nicht bedeuten, daß jetzt alle eine in allen Z-80 Clubs eine Mitgliedschaft anstreben sollen! Aber schreibt mir doch einfach mal, was Ihr davon haltet! Wäre sowas für euch vorstellbar, oder lehnt ihr sowas ab? Was gäbe es nach eurer Meinung noch dazu zu sagen? Also nicht wie ran an das Textsystem oder auch an Papier und Stift und geschrieben,denn jetzt seid ihr dran.
Euer Klaus Witzenhausen
Wie eben im Beitrag zu lesen war, ist Klaus bereits Mitglied in einem weiteren Club. Ich stehe ihm nicht nach und habe selbstverständlich Kontakte zu anderen Clubs.
In den letzten KC-News habe ich berichtet, daß ich zum Club-80-Treffen gefahren bin. Aus gutem Grund, denn dort bin ich ebenfalls Mitglied. Seit kurzem stehe ich auch mit der SCUG (Schneider CPC User Group) in Verbindung.
Leider zeichnet sich in diesen Clubs, die schon seit mehreren Jahren bestehen, folgendes Bild ab: Der Elan und die Dynamik der frühen Jahre ist abgeebbt und eine gewisse Trägheit macht sich (nicht zuletzt in der Clubzeitung) breit. Logo-Wettbewerbe enden mit einer ebenso spärlichen Beteiligung wie bei uns und zu den Treffen kommt im wesentlichen nur noch der "harte Kern".
Auch ein Blick über den großen Teich läßt das Z80-Herz kaum höher schlagen. Nur einige Unentwegte halten in den USA noch die Fahne hoch. Doch die kann man auch bald an einer Hand abzählen.
Eines scheint klar, wenn die Aktivitäten auf dem 8-Bit-Sektor noch eine Weile anhalten sollen: Wir müssen enger zusammenarbeiten und vor allem müssen wir aktiv(er) werden und bleiben. Doch gerade letzteres wird offenbar immer schwerer. Systemübergreifendes Arbeiten zwischen den verschiedenen Rechnern wird wohl kaum möglich sein, denn dazu ist die Hardware zu verschieden.
Doch es hat wohl keiner etwas dagegen, wenn seine Idee für den KC auf einem ZX81 umgesetzt wird. Dieser gegenseitige Gedanken- und Ideenaustausch könnte das "Massensterben" der Z80-Clubs aufhalten. Eine doppelte bzw. mehrfache und vor allem AKTIVE Mitgliedschaft in Computerclubs ist gewiß der richtige Ansatz.
Ein weiterer Schwachpunkt sind die zu langsamen Kommunikationsmedien. Bei der Organisation des Treffens in Ilmenau habe ich es besonders zu spüren bekommen, wie schwerfällig unsere bisherigen "Systeme" (Brief- und Diskettenversand) sind. Obwohl ich in den letzten KC-News die Rufnummer der Mailbox von Helmut Jungkunz veröffentlicht habe, scheint sich dort kaum jemand aus unserem Club einzufinden.
Dafür gibt es objektiv mehrere Gründe: Am KC ist der Modembetrieb bisher noch nicht gelungen - also kämen nur User mit einem Zweit-PC in Frage. Von denen haben bestimmt nicht alle ein Modem und vom verbleibenden "Rest", der die technischen Voraussetzungen hätte, haben sicherlich einige eine gewisse Scheu vor einer Mailbox.
Ich werde in den nächsten KC-News versuchen, gegen den letzten Punkt etwas zu unternehmen, indem ich mal den "Besuch" in der Mailbox Schritt für Schritt dokumentiere. Gegen den zweiten Punkt müßt ihr schon selbst etwas unternehmen. Doch die Preise für Modems sind in letzter Zeit so stark gesunken, daß dies kaum noch eine Hürde darstellen dürfte.
Einzig der erstgenannte Punkt bereitet mir noch ein wenig Kopfzerbrechen. Doch ich bin zuversichtlich, daß unseren Hard- und Softwaretüftlern eine Lösung einfällt. Frank Dachselt hat sich schon ein paar Modemprogramme für CP/M besorgt. Einzig die Ansteuerung via M003 ist nicht ganz so leicht. Wer es selbst versuchen will und noch ein paar Programme braucht, muß sich nur bei mir melden. Ich habe jede Menge (meist amerikanische) Software für CP/M!
Also, schreibt mir mal 'ne Mehl (neudeutsch für Mail)!
Jörg Linder