Top-Themen:
- Bericht vom 6. Treffen des KC-Clubs
- Bericht vom VCFE 1.0
- Netzteil des KC umbauen
Ein paar Worte zur Einleitung
von Frank Dachselt
Diese News-Ausgabe steht noch ganz in Zeichen unseres diesjährigen Clubtreffens. Wer nicht dabei sein konnte, der kann mit Hilfe von Jörgs Bericht vielleicht einen ungefähren Eindruck vom Geschehen gewinnen. Ganz sicher ist die persönliche Teilnahme an so einem Clubtreffen durch nichts zu ersetzen. Bei allen, die in Berlin dabei waren, werden beim Lesen sicherlich interessante Erinnerungen geweckt. Doch damit nicht genug. Jörg hat noch einen weiteren Bericht von einem anderen Großereignis rund um historische Computertechnik zu dieser Ausgabe beigesteuert. Lassen wir uns also von den vielen Eindrücken in den Bann ziehen...
Zuvor jedoch noch ein paar weitere Gedanken: Wo wird unser nächstes Clubtreffen stattfinden? Es ist zwar noch etwas Zeit, um eine abschließende Antwort auf diese Frage zu geben, aber da es bis heute noch keine konkreten Vorschläge gibt, sei an dieser Stelle jeder zum Nachdenken aufgerufen. Mit dem Erscheinen der nächsten News-Ausgabe werden wir dann die Diskussion um konkrete Vorschläge eröffnen.
Einiges Neues gibt es auch zu unserer Homepage im Internet zu sagen. Da wäre zunächst die neue und einprägsame Adresse www.kc-club.de zu nennen, die ab sofort zu unserer Homepage führt. Jörg hat freundlicherweise die Initiative ergriffen und uns diese URL reserviert. "Physisch" bleibt alles beim alten, das heißt unsere Site ist auch weiterhin unter der alten Adresse erreichbar, aber was bedeuten schon physische Dinge bei diesem virtuellen Thema...
Weiterhin wird zur Zeit intensiv am Download-Bereich gearbeitet, der schon seit längerem für unsere Homepage geplant ist. Mario hat sich der der nicht unerheblichen Aufgabe angenommen, das vorhandene Software-Archiv des KC-Clubs so zu überarbeiten, daß wir es im Internet veröffentlichen können, ohne mit eventuellen Copyrights in Konflikt zu geraten. An dieser Stelle deshalb ein großes Dankeschön an Mario, der in seinem Beitrag auf Seite ?? dieser Ausgabe auch noch einiges dazu schreibt.
Und nun viel Vergnügen beim Lesen der KC-News!
Euer Redakteur
Bericht vom 6. Treffen des KC-Clubs
von Jörg Linder
"Alle Jahre wieder." So oder so ähnlich könnte man das Geschehen des Treffens zusammenfassen. Mittlerweile haben wir uns schon zum sechsten Mal versammelt und eine gewisse Routine entwickelt. Selbiges trifft übrigens auch für mich zu, denn wieder einmal ist mir die Aufgabe zuteil geworden, den Bericht zu verfassen -- da halfen weder versteckte Hinweise noch lautstarke Proteste. Doch wie gewohnt, alles hübsch der Reihe nach.
Als ich am Freitag um ca. 15.30 Uhr eintraf, sind mir zunächst zwei Dinge aufgefallen. Zum einen die einmalige Lage des Jugenddorfes; direkt am Wasser. Vermutlich hatten wir noch nie eine derart idyllische Umgebung bei unserem Treffen und vermutlich würden wir auch diesmal nichts davon mitbekommen. Zum anderen erblickte ich ein Auto mit weit aufgerissener Kofferraumklappe. Das konnte nur eines bedeuten: Hier war ich richtig.
Etliche Anlagen waren bereits aufgebaut und ihre Eigentümer in die übliche Fachsimpelei vertieft, als ich den Raum betrat. So waren beispielsweise Frank Dachselt und Enrico Grämer bereits seit dem Vormittag mit dem Scanner-Modul beschäftigt. Auch Ralf Kästners "Grafik-Workstation" zeigte schon die neueste UNIPIC-Version. Während Mario Leubner gerade seine Anlage aufbaute, traf Hendrik Wagenknecht ein. Er hatte diesmal wieder seine Eisenbahnanlage mitgebracht. Bis zum Abend steigerte sich die Anzahl der anwesenden Clubmitglieder auf 18, während sich 7 KCs auf den Tischen mehr oder weniger breit machten.
Das Geschehen an diesem Freitagabend kann man getrost als ruhig bezeichnen. Lediglich hin und wieder waren hinter vorgehaltener Hand die Worte "ZDF", "Fernsehen" und "Aufnahme" zu hören. Aber so recht konnte oder wollte es dann doch niemand glauben.
Im Gegensatz zu früheren Treffen fanden wir schon gegen 1 Uhr den Weg in die Bungalows und damit ins Bett. So wirkten beim Frühstück am Samstag alle ziemlich munter. Das war auch gar nicht so verkehrt, denn kurz vor 8.30 Uhr betrat jemand den Speiseraum, begrüßte uns herzlich und stellte sich als der Herr Thies vom ZDF vor. Zusammen mit dem Kameramann erkundete er das Gelände und sie machten Außenaufnahmen. Inzwischen hatten auch die letzten ihren Kaffee getrunken und es konnte richtig losgehen.
Glücklicherweise waren die beiden Herren vom ZDF recht zurückhaltend, so daß ihre Berichterstattung unser Treffen nicht störte. (Im Vorfeld gab es massive Bedenken, daß zuviel von unserer "KC-Zeit" verloren gehen könnte.) Vor allem die "exotische" Hardware stand im Rampenlicht. Aufgeschraubte KCs, der Z 1013 und besonders der LC 80 weckten das Interesse. Ein paar spontane Interviews gehörten natürlich ebenso dazu wie die Aufnahme des offiziellen Teils.
Letztgenannter wurde durch Andreas Ose eröffnet. Er hieß uns, auch im Namen des Organisators Axel Hermann, willkommen und legte dann den Kassenbericht vor. Demnach ergab sich im letzten Jahr ein ordentlicher Überschuß. Zum Abbau desselben machte Andreas zwei Vorschläge: Senkung des Unkostenbeitrages oder eine kostenlose Ausgabe der KC-News für alle Mitglieder. Frank Dachselt griff die Idee der Freiausgabe auf, wandelte sie jedoch in eine Art Bonussystem für Autoren ab. Demnach sollte jeder Autor für einen Artikel mit einer Länge von mindestens einer Seite eine Ausgabe der KC-News gutgeschrieben bekommen. Dieser Vorschlag wurde im folgenden diskutiert, allerdings ohne endgültiges Resultat.
Dietmar Meyer wies erneut darauf hin, daß seine Bestände an 5,25"-Disketten zu Ende gehen. Zwar hat er für das kommende Jahr nochmals einen größeren Posten der begehrten Scheiben bekommen, aber wir müssen uns wohl oder übel nach Alternativen umschauen. Dietmar machte auf die Möglichkeit zum Erhalt des Disketteninhaltes per eMail aufmerksam und bot auch die Verwendung von 3,5"-Disketten an. Im Laufe des regen Austausches wurde auch die Benutzung des Downloadbereiches unserer Website diskutiert.
Momentan sind jedoch alle diese Varianten zum Scheitern verurteilt, denn ein großes gelbes Dilemma macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Post stellt sehr strenge Anforderungen an Infobriefe: Mindestens 50 Stück müssen exakt den gleichen Inhalt aufweisen. Schon die "Mischbestückung" mit großen und kleinen Disketten würde den kostengünstigen Versand als Infobrief ausschließen. Wir haben also beschlossen, uns im nächsten Jahr erneut mit dieser Frage zu beschäftigen.
Nach diesen sehr clubbezogenen Themen gab es noch einige Neuigkeiten zu ZSDOS und NZ-COM zu verkünden. Beide sind mittlerweile als Freeware im Internet erhältlich. Mit Ausnahme weniger Utilities kann man das komplette ZSDOS über die Homepage des TCJ (The Computer Journal) herunterladen. Bevor man an die Z-Systeme NZ-COM und/oder Z3PLUS von Gabys Homepage (im Bereich Downloads -> Z-System) gelangt, muß man ein kleines Formular ausfüllen. Dieses hat lediglich den Zweck, Jay Sage darüber zu informieren, wie oft und von wem die Software heruntergeladen wurde.
Als Ausgangspunkt für beide Softwarepakete eignet sich übrigens unsere Homepage (http://www.kc-club.de/) hervorragend. Wer keine Zugangsmöglichkeit zum Internet hat, kann sich auch an mich wenden. Übrigens stehen für beide Z-Systeme die Handbücher sowohl als HTML-Archiv als auch in Form einer PDF-Datei zur Verfügung.
Wem es im vorigen Absatz noch nicht aufgefallen sein sollte: Der KC-Club ist ab sofort auch unter
http://www.kc-club.de/
erreichbar. Es handelt sich dabei nur um eine "vorgeschaltete" Seite, über die man weiterhin zu http://www.iee.et.tu-dresden.de/~kc-club/ gelangt. Neben der einprägsameren URL stand vor allem die Reservierung der Domain im Vordergrund.
Woran erkennt man das Ende des offiziellen Teils? Richtig, am Gänsemarsch zum Gruppenfoto. Eine Bühne, direkt am Ufer des Müggelsees gelegen, bot sich geradezu an. Unter (schwachem) Protest reihten sich nach und nach alle Anwesenden auf, um dann von mehreren Kameras aufgenommen zu werden. Selbstverständlich fing auch die Fernsehkamera dieses Bild ein.
Nach diesem kurzen Ausflug an der frischen Luft stürmten alle wieder auf ihre angestammten Plätze. Letzte Aufnahmen für den Fernsehbeitrag wurden gemacht, dann verabschiedete sich auch das ZDF; natürlich gab es zuvor noch den Hinweis auf die Sendung: Sonntag, 16. April 2000, 12.48 Uhr "blickpunkt".
Inzwischen war es Zeit für eine kleine Stärkung geworden. Dank der intensiven Frühlingssonne konnte, wer wollte, das Mittagessen auf der Terrasse genießen. Anschließend standen die Präsentationen auf der Tagesordnung. Zunächst zeigten Enrico Grämer und Frank Dachselt die Rechnerkopplung KC - PC mit Hilfe des neuen Scanner-Moduls. Genauer gesagt, wurde dazu die schnelle, serielle Schnittstelle benutzt. Trotz intensivster Bemühungen traten immer noch Übertragungsfehler auf.
Weil diese Fehler jedoch unabhängig von der gewählten Geschwindigkeit die Übertragung störten, ging Frank von einer fehlerhaften Programmierung des Controllers aus. Sobald diese Fehler ausgemerzt sind, dürften Übertragungen mit 115.000 Bit/s kein Hindernis mehr sein.
Mit unvermindertem Einsatz bastelt Enrico indes schon an einem weiteren Modul. Auf dem Treffen zeigte er erstmals das SCSI-Interface der "Öffentlichkeit" und konnte mittels eines Beispielprogrammes auch die Funktionstüchtigkeit nachweisen. Zum einen wurden auf dem Bildschirm die angeschlossenen Geräte angezeigt, zum anderen ließ sich die Wiedergabe einer eingelegten Audio-CD mittels Tastendruck starten. Sicherlich gibt es in naher Zukunft in den KC-News mehr darüber zu lesen.
Nachdem wir soviel über das M051, so die offizielle Bezeichnung des Scanner-Moduls, erfahren hatten, wollte uns Ralf Kästner die Benutzung des Scanners anhand eines neuen UNIPIC-Overlays zeigen. Allerdings hatte er seit dem Freitagabend mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Mitten im Kopiervorgang hatte die Festplatte einfach abgeschaltet und dabei einem Directory-Eintrag den Garaus gemacht, was nun die gesamte Partition D: in Mitleidenschaft zog.
Trotzdem gelang es Ralf, das neue Overlay in voller Funktion zu zeigen. Es ist übrigens das erste Overlay, welches die in UNIPIC eingebaute User-Schnittstelle benutzt. Am späten Abend weihte uns Ralf in einer Sonderpräsentation in die programmiertechnischen Geheimnisse ein. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, ein User-Overlay für UNIPIC zu programmieren. Doch davon wird uns Ralf in den KC-News bestimmt selbst überzeugen.
Neben der Unterstützung des Handscanners standen vor allem die stark erweiterten Druckfunktionen einschließlich Posterdruck im Vordergrund. Was in den KC-News bereits zu lesen war, beeindruckte nun dank des von Ralf hervorragend ausgewählten Bildmaterials: Eine Druckqualität, die sich mit der von PCs messen kann. Einzig die Wartezeit -- 45 Minuten bei 9 KC-Bildern mit 360 dpi - strapaziert die Geduld mitunter gewaltig.
Bereits zum Abendbrot hatten sich die Reihen erheblich gelichtet. Dieser Trend hielt auch danach an, so daß schon am frühen Abend irgendwie "die Luft raus" war. Wie zuvor erwähnt, gewährte uns Ralf einen Einblick in die Programmierung von UNIPIC. Mit der Zeit ist die Zahl der verfügbaren Unterprogramme und Routinen auf über 80 angewachsen, wobei alle uneingeschränkt genutzt werden können. Nur die ordentliche Dokumentation bzw. die dafür notwendige Zeit bereitet Ralf noch etwas Kopfzerbrechen.
Obwohl die Schnittstelle für User-Overlays alles andere als uninteressant war, brannten wir natürlich darauf, das von ihm entwickelte Objektsystem kennenzulernen. Wirklich und wahrhaftig hatte Ralf seine vollständigen Aufzeichnungen, sozusagen vom Tag Null an, dabei. Das Allerheiligste von UNIPIC ist schon faszinierend. Im Grunde braucht der Programmierer nur noch die Eigenschaften der Objekte und ihre dazugehörigen Unterprogramme zu definieren. Alles andere von der Darstellung und Aktualisierung auf dem Bildschirm bis hin zum Aufruf bei Doppelklick wird vollständig vom Objektsystem übernommen.
Abgesehen von einem ordentlichen Gewitter mit reichlich Niederschlag ging der Tag ziemlich unspektakulär zu Ende. Mit stark dezimierter Teilnehmerzahl starteten wir in den Sonntag. Wie immer, so wollte auch diesmal beim Abbau der Anlagen keine richtige Stimmung aufkommen. Beim Mittag füllten nur noch 12 Clubmitglieder die Stühle. Diese (Stühle, nicht Mitglieder) wurden anschließend im Halbkreis vor Hendriks Fernseher aufgestellt.
Gespannt warteten wir auf die Sendung "blickpunkt" im ZDF. Der Vorpsann zeigte keinen Hinweis auf unser Clubtreffen und wir befürchteten bereits das Schlimmste, als der Moderator plötzlich von "Kult" und "DDR-Computern" sprach. Viel zu schnell waren die wenigen Minuten des Berichtes vorbei, ebenso wie unser Treffen wieder viel zu schnell vorbei war. Zum Schluß gab es das mittlerweile Tradition gewordene Abschlußfoto und einen letzten Handschlag mit dem Wunsch, uns im nächsten Jahr wiederzusehen.
Beinahe hätte ich aber eine andere Tradition vergessen: die Statistik. Insgesamt waren 32 Teilnehmer anwesend. Außer den Clubmitgliedern waren auch einige dabei, die noch welche werden wollen. Neun KC-Anlagen sorgten gegenüber einem Z 1013, einem LC 80, einem KC 87, einem K 8912, vier PC-Laptops und einem Apple PowerBook für einen zahlenmäßigen Ausgleich. Ungezählt blieben hingegen die vielen Grundgeräte und Aufsätze, die während des Treffens den Besitzer wechselten.
A Trip to Munich -- Bericht vom VCFE 1.0
von Jörg Linder
Den Höhepunkt dieses ereignisreichen Aprils bildeten für mich zweifellos die Tage vom 29.04. bis 02.05.2000. Zwar spürte ich noch immer die Auswirkungen des KC-Clubtreffens und des Osterfestes an den Wochenenden zuvor, aber Gaby und Helmut riefen und ich folgte. Zugegeben, das frühe Aufstehen an einem Samstagmorgen und die vollen Züge - bei dem schönen Wetter nutzte wohl jeder das verlängerte Wochenende - waren meinem Körper zuwider, aber die überaus pünktliche Bahn und das daraus resultierende entspannte Reisen entschädigten mich einigermaßen.
Am Nachmittag erreichte ich München, die selbsternannte "Weltstadt mit Herz", und schon auf dem Hauptbahnhof schlug mir das großstädtische Flair in Form zahlloser (und scheinbar zielloser) Menschen entgegen. Nach einem kurzen Trip mit der S-Bahn habe ich das Vintage Computer Festival Europa 1.0 dank Gabys sehr guter Beschreibung problemlos gefunden. Selbige - Gaby, nicht die Beschreibung :--) - stand auch gerade vor den heiligen Hallen, als ich das Gelände des ESV München Ost erreichte.
Drinnen war die Veranstaltung schon seit dem Vormittag in vollem Gange. Vom fliegengewichtigen KIM I bis zum zentnerschweren MUNIAC war alles vertreten. Natürlich mußte ich gleich einen Rundgang machen! Dabei habe ich wiederum festgestellt, daß es eigentlich egal ist, wie viele alte Kisten man schon gesehen hat. Jedes Mal entdeckt man etwas Neues und die Faszination bleibt ungebrochen.
Ich wurde kurzerhand zum Aussteller deklariert und genoß daher alle Vorzüge, die dieser "Titel" mit sich bringt. Dazu zählte insbesondere das tolle Buffet, über welches die Aussteller am Abend herfallen durften. An dieser Stelle gleich ein Lob an den Veranstalter des VCFE und den Küchenchef des ESV!
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es am Sonntagmorgen wieder zum Computer Festival. Weitere Aussteller und viele Besucher - insgesamt 104 an beiden Tagen - belebten das Geschehen. Ich nahm an zwei Vorträgen teil. Christine Finn berichtete über die Anwendung archäologischer Prinzipien beim Sammeln von Computern.
John Zabolitzky, seines Zeichens Entwickler und Erbauer des MUNIAC, zeigte die Entstehung des Röhrencomputers vom grundlegenden Design, über den Aufbau der universellen AND-OR-INVERT-Gatter bis hin zur Realisierung in drei mannshohen Schränken. Aus der Motivation heraus, daß man keinen originalen Röhrencomputer aus den 50er Jahren erwerben kann und es weltweit nur noch zwei lauffähige Exemplare gibt, kam Herr Zabolitzky auf die Idee, sich so ein Teil selbst zu bauen. Dabei orientierte er sich zunächst an Konzepten sowohl aus den frühen als auch späten 50er Jahren, kam aber um ein paar Designanleihen von modernen DSPs nicht herum.

Bild 1: Mächtig gewaltig: Der MUNIAC.
Für die Verwirklichung hatte ein niedriger Stromverbrauch von weniger als 4 kW höchste Priorität, so daß der MUNIAC an einer normalen, mit 20 Ampere abgesicherten Steckdose betrieben werden kann. Diese leistungsmäßige Beschränkung wirkte sich natürlich auf die Gestaltung aller Rechnerkomponenten aus. Aber auch die (Wieder-)Beschaffbarkeit der Röhren und des Magnetkernspeichers galt es zu beachten. Im Jahr 2001 soll das Projekt zum Abschluß kommen; rund 4.000 Arbeitsstunden und etwa 20.000 DM werden dann investiert sein.
Krönender Abschluß der Veranstaltung war das Nerd Trivia Challenge. Gaby wurde zu einer Teilnahme zwangsverpflichtet und zerrte mich kurzerhand mit. Ich bin schon in der Vorrunde ausgeschieden, denn "COBOL" war wohl doch nicht die Abkürzung für "COmputer Brauchen Ordentlich Leistung". ;--) (Aber mal ehrlich, wer weiß auf Anhieb, was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt?) Glücklicherweise brauchte ich so in den folgenden Fragerunden mein Nicht-Wissen nicht zur Schau stellen. Die Antworten der Finalteilnehmer waren leider kaum zu verstehen, so daß es den meisten Zuschauern verwehrt blieb, das eigene Wissen zu erweitern.

Bild 2: Kaum zu erkennen, aber auch so kann ein Z1013 aussehen.
Nach dem Quiz und der Verleihung des Publikumspreises war das VCFE offiziell beendet. Die Halle mußte in Ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden, aber das ging ziemlich schnell, da alle mit angepackt haben. Zusammenfassend muß man den Organisatoren ein großes Lob aussprechen. Natürlich lief nicht immer alles ganz problemlos, aber das kann man von einer "Version" 1.0 auch nicht erwarten. Sollte es wirklich gelingen, das Festival jährlich auf die Beine zu stellen, dann wäre das sicherlich ein großartiger Beitrag, um die CP/M-Szene in Deutschland zu beleben. Ich würde jedenfalls gern im nächsten Jahr wieder 'reinschauen.
Den ABC-24 und den MacPlus von Gaby sowie Helmuts CPU280 haben wir wieder an ihre angestammten Plätze zurückgebracht und waren anschließend mit dem "alten Z-Festler" Andreas Kißlinger beim Italiener essen. Ganz entspannt ließen wir so den Sonntag, natürlich gespickt mit etwas Computer-Fachsimpelei, ausklingen.
Dankbar für den Feiertag (1. Mai) nahm ich die Gelegenheit wahr, mal wieder so richtig auszuschlafen. Ein ausgedehntes Frühstück, ein bißchen am Mac computern... was könnte erholsamer sein? Plötzlich kam Helmut jedoch die Erleuchtung, daß ich ja zum ersten Mal in München und eine Stadtrundfahrt somit unumgänglich sei. Zunächst hatte er das Olympiagelände ins Auge gefaßt, aber bei dem sonnigen Wetter zog es natürlich alle hinaus in das viele Grün der Stadt.
Während der Fahrt korrigierten wir unser Ziel. Vorbei am Deutschen Museum, der Philharmonie und dem Englischen Garten steuerten wir schnurstracks auf Schwabing, Münchens berühmtes Studenten- und Künstlerviertel, zu. Kaum waren wir von der blechgefüllten "Hauptschlagader" abgebogen, wirkte alles viel entspannter. Hier schien kein Mensch in Hektik zu verfallen. Ein paar Leute radelten gemütlich durch die Straßen, andere schlenderten und nutzten die Zeit für einen Schaufensterbummel, kurzum hier waren wir genau richtig.
Nach einem sehr guten Essen unternahmen wir einen ausgedehnten Spaziergang durch Schwabing. Dank Helmut bekamen wir eine Führung der Sonderklasse geboten. Neben der alten und der neuen Pinakothek (= Gemäldesammlung; für alle, die jetzt zum Fremdwörterbuch greifen wollten) und der Münchner Freiheit bekamen wir unter anderem den alten Friedhof zu sehen. Dieser ist wahrhaftig eine Kuriosität und für Außenstehende auf den ersten Blick mehr als verwunderlich!
Vor mehr als zwanzig Jahren beschloß man, den Friedhof nicht mehr als Friedhof sondern vielmehr als Park zu nutzen. Die Grabstellen wurden fortan nicht mehr gepflegt und was einmal hinüber war, auch nicht mehr erneuert. Natürlich dauerte es einige Zeit, bis sich die Anwohner an ihren "neuen" Park gewöhnten; und natürlich dauert es auch eine ganze Weile, bis im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Sache gewachsen war. Mittlerweile wird das Gelände aber gern zur Erholung und Entspannung genutzt. Lediglich für Besucher ist es äußerst befremdlich, wenn Kinder zwischen den verbliebenen Grabsteinen ihr Zelt aufgebaut haben oder Federball auf den einstigen Ruhestätten gespielt wird.
Rechtzeitig erspähten wir die immer dicker werdenden Wolken am Himmel. Bereits während der Rückfahrt konnte man spüren, daß sich ein ordentliches Gewitter zusammenbraut. Kurz nachdem wir die Wohnung erreicht hatten, legte es auch schon los. Perfektes Timing.
Auf dem Rückweg durch die Innenstadt zeigte mir Helmut bereits das Ausflugsziel für den nächsten Tag: das Schillicon Valley. Die Münchner nennen ihre Schillerstraße und deren nähere Umgebung in Anlehnung an das kalifornische Original deshalb so, weil es hier wie nirgendwo sonst einen Computer- bzw. Elektronikladen am anderen gibt. Das Herz eines Technikbegeisterten schlägt höher bei diesem Angebot: neueste Hightech-Produkte, Computer aus zweiter, dritter oder gar vierter Hand, Ersatzteile für japanische Geräte, Zubehör für Laptops, digitale Kameras und Camcorder, Fachliteratur und Bauteile bis zum Abwinken... einfach alles!
Leider war die Zeit viel zu kurz. Mein Zug fuhr zwar erst kurz vor 11 Uhr und Helmut war so nett, sich ein paar Stunden freizunehmen, aber natürlich wäre ich gern noch länger durch die Läden gezogen. Die Schillerstraße ist übrigens ganz leicht zu finden. Wenn man aus dem Hauptbahnhof kommt, einfach nur rechts halten, dann kann man das "Valley" gar nicht verfehlen.
Vollgestopft mit so vielen Eindrücken lasse ich mich in den Sitz des InterCityExpress fallen. Gern würde ich etwas verschnaufen, aber so lange die Erinnerung noch frisch ist, muß alles stichpunktartig zu Papier gebracht werden. Schließlich soll es ja ein Bericht wie dieser werden...
Software-News
von Mario Leubner
WordPro6 -- jetzt Freeware!
Nachdem lange Zeit keine Änderungen an WordPro6 vorgenommen wurden und meinerseits auch nicht geplant sind, habe ich mich entschlossen, das Programm zur allgemeinen Nutzung freizugeben. Mit der heutigen Veröffentlichung des Archives WORDPRO6.PMA, das die Programmdateien, die Beschreibung einschließlich der Bilder und alle Quelltexte enthält, steht der freien Nutzung nichts mehr im Wege. Ich würde mir wünschen, daß es als das Standard-Textprogramm der CAOS-Betriebsart weiterhin viele Anwender hat. Eine Bitte: Falls eine Weitergabe erfolgt, dann in der Archivform als WORDPRO6.PMA und erforderlichenfalls den Entpacker PMEXT dazu geben. Das hat den Vorteil, daß nur 144 K zu kopieren sind statt der entpackten über 400 K, außerdem sind alle erforderlichen Dateien enthalten.
Beschreibung zu CAOS 4.3
Auf vielfachen Wunsch, gibt es auf der Beilagendiskette diesmal die aktuelle Beschreibung zu CAOS 4.3 als WordPro6-Textdatei. Ich habe festgestellt, daß viele zwar bereits mit CAOS4.3 arbeiten, aber noch nicht alle Kommandos kennen oder eine veraltete Beschreibung nutzen. Also bitte mal nachsehen, ob das Datum der verwendeten Beschreibung älter als der 16.03.1995 ist.
Inhaltsverzeichnis der KC-News
Auf dem Clubtreffen gab es auch Anfragen, ob das Gesamtinhaltsverzeichnis der KC-News weitergeführt worden ist: Ja, nur war es nicht auf der Beilagendiskette der News 1/2000 vorhanden und wird diesmal nachgereicht. Dafür ist die Ausgabe 1/2000 aber bereits enthalten.
Neues vom KC-Softwarearchiv
Auf dem Clubtreffen habe ich eine Kopie des aktuellen Softwarearchives zur Bearbeitung mitgenommen. Wenn ich mich durch die 60 ausgedruckten A4-Seiten durchgearbeitet habe, wird es irgendwann auch eine Veröffentlichung innerhalb der KC-Club-Homepage (Downloadbereich) geben. Bis dahin ist aber noch etwas Arbeit erforderlich. Übrigens: Wer Programme oder andere Dateien für den KC geschrieben hat, und nichts gegen eine unentgeltliche Weitergabe und Veröffentlichung im Internet hat, der sollte sich mal bei mir melden (Postkarte oder per eMail) und mir dies mitteilen. Je mehr Programme freigegeben sind, umso mehr wird der Downloadbereich gefüllt werden können.
Netzteil des KC umbauen -- jetzt aber richtig
von Guido Speer
Das letzte Clubtreffen ist ja nun schon ein paar Tage her. Für mich persönlich war das am Tage davor schon gelaufen. Beim letzten Funktionstest des für Reinhard Gitter aufgebauten GIDE-Interfaces hatte ich mir meinen D004 zerbröselt (glaubte ich). Ich habe trotzdem noch ein PC-Netzteil, von denen ich eine größere Anzahl auf der Berliner ComBär bekommen hatte, in das D004 eingebaut, um das auf dem Treffen am praktischen Beispiel zu demonstrieren.
Warum überhaupt ein PC-Netzteil? Ja weil die Mülhausener damals zwar einen ganz ordentlichen Rechner auf die Beine gestellt, aber beim Netzteil fürchterlich ins Klo gegriffen haben! Wer kennt das nicht: Das Teil wird (hauptsächlich am D004) sehr warm, bei einigen beginnt es gelegentlich zu pfeifen, die Sicherung samt Halter auf der Leiterplatte wird regelmäßig zerfressen (säurehaltiges Flussmittel?!) und die Stabilität verdient diesen Begriff nun wirklich nicht. Bei einem zusätzlich gesteckten M035 sackt die 5-Volt-Schiene (bei mir) auf 4,6 Volt ab. Enrico hatte da ja früher schon mal was entwickelt, doch leider waren danach die ICs nirgendwo zu bekommen. Aber warum selber entwickeln, PC-Netzteile sind ja dank Conrad, Pollin, Oppermann und wie die alle heißen, billig zu bekommen. Und die benötigten Spannungen und Leistung liefern sie allemal. Die meisten sind allerdings für den KC zu groß. Aber solche aus sogenannten Slim-Line-Gehäusen sollten passen, dachte ich mir.
Nachdem ich in Berlin ein Exemplar auf einem Flohmarkt bekommen hatte, ging es ans Experimentieren. Ich habe das Teil zerlegt, und - große Freude! - es paßte wie dafür gebaut. Ich hatte es in ein D002 eingebaut und alles lief bestens (Bild 1). Einige Wochen später bekam ich wie schon geschrieben etliche auf der ComBär (eine Computerbörse ich Berlin) wovon ich nun am Vorabend des Clubtreffens noch fix eines in mein D004 gebaut hatte. Und genau hier hat mein alter Freund Murphy wieder zugeschlagen! Ich hatte das Netzteil wie beim D002 zerlegt und nur die Elektronik eingebaut. Gerade das erwies sich später (sehr spät, erst nach dem Clubtreffen!) als entscheidender Fehler.

Bild 1: So einfach hatte ich mir das gedacht (und auf dem letzten Club-Treffen auch angepriesen). Aber leider ist diese Variante sehr störanfällig.
Warum? Erstens: Es war ein anderes Modell (mehr Leistung = mehr Störstrahlung) Zweitens: Dem D002 macht einige Störstrahlung offenbar nichts aus. Störstrahlung! Genau, das war des Übels Kern! Nachdem ich versuchsweise das Kühlblech der Netzteilelektronik geerdet hatte, konnte ich wieder auf das D004 zugreifen. Das Ganze war aber sehr unzuverlässig. Je nach Kabellage, Mondphase oder dem Pegel im Wiskyglas ging es mal und mal eben nicht. Also mußte eine ordentliche Abschirmung her. Nachdem ich erst ernsthaft über ein Abschirmblech nachgedacht hatte, viel mein Blick auf das Netzteilgehäuse. Warum nicht das ganze Teil einbauen? Damit ist auch das Lüfterbefestigungsproblem gelöst. Pi und Daumen sagten: "Das paßt!". Der Messschieber meinte das auch, also habe ich das Teil eingebaut (Bild 2). So, das war die Vorrede, jetzt kommt der Hauptfilm.

Bild 2: So ist es richtig! Das komplette Netzteil paßt bei diesem Modell wie dafür gemacht.
Vorbereitungen am KC
Das vorhandene Netzteil wird komplett ausgebaut. Davon wiederverwendet wird der Schalter, der LED-Vorwiderstand, das KC-Powerkabel zur Hauptplatine und das Netzkabel, also ab- und auslöten. Danach kann man die äußere Schiene vom KC abschrauben und davon den Winkel, der den Trafo gehalten hat, glatt abschneiden (oder abbrechen bei Modellen, an denen er punktgeschweißt ist.) Die Blechwand, an der der Trafo ebenfalls befestigt war, läßt sich leider nicht ganz ausbauen. Aber zumindest sollte sie abgeschraubt werden um besser an ihr arbeiten zu können. Auch hier wird der Winkel soweit es geht entfernt.
Vorbereitungen am PC-Netzteil
Das Netzteil wird erstmal komplett zerlegt. Die Kaltgerätebuchse und -stecker werden entfernt. Danach wird der ganze Kabelkram am PC- Netzteil ausgelötet. Sollte (je nach Modell) keine Beschriftung auf die Platine aufgedruckt sein, ist es sinnvoll, sich die Lage der Kabel aufzuzeichnen. Rot = +5 Volt, schwarz = Masse, gelb = +12 Volt, weiß = -5 Volt. Die anderen brauchen wir nicht. Nun kann das KC-Powerkabel (eventuell etwas verlängert) an die PC-Netzteilplatine gelötet werden. Der 220-Volt-Anschluß bekommt ein ca. 25...30 cm langes Netzkabelstück für den Anschluß am Netzschalter spendiert, wobei man den meist vorhandenen Steckkontakt wiederverwendet. Ebenso kommen die Lüfterkabel wieder an ihren Platz. Tipp: Den Lüfter nicht an +12 Volt und Masse legen, sondern an +12 Volt (rot) und +5 Volt (schwarz). Er läuft dann nur mit 7 Volt, was für die geringe Belastung im KC völlig ausreicht, aber das Lüfterrauschen ganz erheblich reduziert. Leider laufen nicht alle so, also ausprobieren. Wer es ganz gut machen will, kann da auch einen Temperaturregler einsetzen.

Bild 3: Zwei andere (kleinere) Netzteilmodelle. Das vordere ist schon ausgeräumt.
Einbau
Zuerst wird das leere PC-Netzteilgehäuse (Lüfter je nach Modell nach hinten oder nach rechts-außen) probehalber in den KC eingepaßt (ganz nach hinten schieben, siehe auch Bild 2) und die Befestigungspunkte angezeichnet. Ich habe dazu 3 Blechtreibschrauben benutzt (2 oben, 1 unten in der Mitte), was ausreicht. Angeschraubt habe ich das Gehäuse an die Blechwand (Bild 4). Die Punkte muß sich jeder je nach Modell selbst suchen. Das die Schrauben nur sehr kurz sein sollten, ist wohl klar. Zu Befestigung geht auch sehr gut selbstklebendes Klettband, das an Blechwand und Netzteil geklebt wird. Zum bohren sollte die Blechwand unbedingt wieder gelöst werden! Den Bohrer gerade zur Hand, können wir (je nach Netzteilmodell) gleich eine ausreichende Anzahl Löcher für den Lüfter hinten in den KC bohren.

Bild 4: Befestigung des Netzteils an der Blechwand. Im Vordergrund die Anschlußkabel der Power-LED.
Jetzt fertigen wir aus einem Stück Pertinax oder Platinenmaterial eine Halteplatine für den Netzschalter (Bild 5). Dabei richten wir uns nach der Platine vom Original-Netzteil. Wer mag, kann auch dessen Platine zerschneiden und wiederverwenden. Ich habe das nicht gemacht, wer weiß wozu man die noch braucht (Ja ja, `n Ossi). Bei den abgebildeten (etwas längeren) Netzteilmodellen ragt der Netzschalter an der Stelle der ausgebauten Kaltgerätebuchsen in das Gehäuse des Netzteils herein. Es ist zu empfehlen, diesen Bereich des Netzteils mit gutem Klebeband zusätzlich zu isolieren oder die Öffnung zu vergrößern. Nachdem der Netzschalter ordentlich montiert ist, kommt noch die LED mit dem Widerstand an ihren Platz (Heißkleber). Diese habe ich der Einfachheit halber auf der Hauptplatine angeschlossen (Bilder 4 und 5).

Bild 5: Blick auf die Schalterplatine. Im Hintergrund das ausgeklappte Netzteil.
Erster Test
Nachdem das Netzteil wieder zusammengebaut ist (dabei unbedingt eventuell vorhandene Isolierfolien wiederverwenden), wird es an der Blechwand montiert. Ich habe bei mir die Platine im Gehäuse des Netzteils um 180 Grad gedreht eingebaut, um den 220-Volt-Bereich hinten und den Niederspannungsteil vorne zu haben. Das wird aber nicht bei allen Modellen gehen. Die Netzkabel von PC-Netzteil und KC werden am Schalter (zweipolig!) angelötet, das KC-Powerkabel wird noch nicht gesteckt und fertig ist das Ganze zur ersten Probe. Wer hat, sollte den 5-Volt-Ausgang mit einem Widerstand (ca. 1 Ohm, 10 Watt) belasten und dann: Power on! Wenn jetzt nichts raucht oder sich anders bemerkbar macht, der Lüfter auch vor sich hin kullert, alle Spannungen richtig sind und auch an den Kontakten, wo sie hingehören, sollte wohl alles in Ordnung sein.
Belegung am KC-Powerstecker:
- 1/2 ... Masse
- 3 ... Kennstift
- 4 ... -5 Volt (bei den Floppynetzteilen nicht vorhanden)
- 5 ... +12 Volt
- 6 ... +5 Volt
"...alles in Ordnung?" "Mitnichten!" wird jetzt vielleicht ein Elektriker unter uns rufen. Recht hat er! Wir haben den KC mit dem originalen Netzkabel aufgebaut. Richtig wäre in einem solchen Fall aber eine Schutzkontaktverbindnung, sprich ein Kabel mit der gelb/grünen Ader drin. Die kommt dann so richtig fest an das Gehäuse vom Netzteil. Da das beim Original auch nicht war, habe ich das bei mir (noch) nicht gemacht. Schaden kann es aber auf keinen Fall!
Wo wir gerade beim Thema sind: Ich übernehme für nichts, was hier beschrieben ist die Verantwortung. Da handelt jeder auf seine eigene Gefahr. ;--)
Je nach PC-Netzteilmodell kann es Sinn machen, die KC-Gehäusebleche mit den Lüftungsschlitzen nach vorn einzubauen. Das empfiehlt sich besonders wenn der Lüfter nach hinten bläßt.
Zum Schluß
Natürlich kann man das Ganze auch völlig anders machen (naja also, ähm, vielleicht), ich habe hier nur meine Variante beschrieben. Ich habe alle drei Grundgeräte mit diesen Netzteilen ausgerüstet und alles bleibt schön stabil und kühl. Das Lüfterrauschen, immerhin 3 Stück, ist fast nicht zu hören. Sinnvoll ist der Umbau vor allem am KC85-Grundgerät und am D004. Das D002 ohne Module hat kaum nennenswerten Stromverbrauch, sollte aber (schon wegen dem Lüfter) eventuell doch umgebaut werden. Die Floppys brauchen deutlich weniger Leistung, weshalb der Umbau bei ihnen wohl nicht nötig ist, außer es ist eine alte Festplatte darin mit verbaut worden.
Viel Spaß beim Fummeln!
KC-Emulatoren
von Ralf Däubner
Emulatoren, ja da gibt es viele. Für den glücklichen Besitzer eines technisch hochwertigen Produkts gehört natürlich der zum Gerät passende Emulator. Einige dieser zum Teil interessanten Spezies möchte ich etwas näher beleuchten.
KC85_3.COM (release 12.10.1995)
Dazu gehören die Files basibios.rom und kc85bios.rom. Im Gegensatz zum KC.COM (release 30.07.93) läßt sich dieser Emulator sogar bremsen (AltGr + Plus). Die Hardwareanforderungen sind sehr gering, es reicht schon ein 286er plus VGA-Karte. Es erfolgt keine Statusprüfung der VGA-Karte, allerdings sollte man sich mindestens eine 512-KByte-Karte zulegen, da er gelegentlich die Arbeit bei 256-KByte-Karten verweigert. Aus Performancegründen ist ein 386 DX 40 günstig. Hardwarenahe Sachen laufen teilweise nicht (PHARAOH) oder werden nicht richtig dargestellt (JUNGLE für den /3-er). Wie der Name des Programms es sagt, wird der KC 85/3 emuliert. Anstelle des Menüpunktes VERIFY ist der Menüpunkt EXIT hinzugekommen. Die Soundausgabe erfolgt über den PC-Speaker. Nur mit BASIC-Programmen gibt es leichte Schwierigkeiten.
KCEMU.EXE
Dieser benötigt im Gegensatz zum vorangenannten EMU Windows ab Version 3.1; mit der zur halbwegs störungsfreien Funktion nötigen Hardware. Ein 386er mit nur 33 MHz ist einfach zu langsam.
Dafür ist die Emulation oder zumindest die Oberfläche recht komfortabel. Mit dem Menüpunkt "Emulation/Computertyp" können fast alle Modelle von Mühlhausen emuliert werden. Zusätzlich kennt er auch noch den KC 85/1 und den Z1013. Des weiteren werden noch einige Schnittstellen für weitere Emulationen zur Verfügung gestellt. Der EMU gibt sich eben halt recht windows-typisch. Leider ist keine Soundausgabe über das Windows-Sound-System möglich. Dafür - aber dann recht umständlich - ist auch das Laden von BASIC-Programmen möglich.
Sonstige
Und last but not least gibt es noch einen KC-EMU für DOS. Der emuliert einen KC 85/4. Allerdings recht langsam (386er). Deshalb gehe ich nicht besonders darauf ein.
Die einzigen, die ich bewußt (mangels Möglichkeiten) außeracht gelassen habe, sind die für LINUX und andere alternative Betriebssysteme. Wie auch immer, ich habe fast alle Originalgeräte, die zum Leidwesen eines gewissen BG immer noch zuverlässig ihren Dienst versehen. Die EMUs kann man sich zum Testen über Links von der KC-Homepage downloaden.
Auf Wunsch stelle ich für Interessenten eine Disk zusammen. Diese beinhaltet die im diesem Test angesprochenen Emulatoren und einige Programme.
Etwas KC-Farblehre
von Ralf Däubner
Wenn man sich die Videobuchse unseres KC näher betrachtet, könnte man meinen, daß da ein Fernsehtechniker mitgebaut hat. Die meisten anderen Homecomputer aus dieser Zeit haben meist nur einen Video-Ausgang neben dem obligatorischen Antennenausgang.
Mit dem Programm RGB ist eine Einstellung der Farben möglich. Der Bildschirm ist in 4 Spalten eingeteilt, die die 3 Grundfarben Rot, Grün und Blau sowie die Mischfarben Orange, Gelb und Violett anzeigen:
Spalte 1 | Spalte 2 | Spalte 3 | Spalte 4 | |
Zeile 1 | rot | rot | orange | orange |
Zeile 2 | grün | grün | gelb | gelb |
Zeile 3 | blau | blau | violett | violett |
auf | weiß | schwarz | weiß | schwarz |
Dabei ist folgendes zu beachten. Wie jeder sicherlich weiß, werden die Farben Rot, Gelb und Blau als die Grundfarben betrachtet, aus denen sich durch Mischung die übrigen Farben ergeben. (die Farbe Grün ist z.B. eine Mischung von Gelb und Blau.) Nicht so in der Fernsehübertragungstechnik. Die PAL-Norm sieht hier als Grundfarben Rot, Grün und Blau vor. Schwarz entspricht dem höchsten Pegel im Videosignal und Weiß dem niedrigsten Pegel. Noch tiefer im Pegel ist dann der Synchronimpuls. Somit kann man mit wenigen Mitteln einen Farbfernseher auf seine Farbechtheit testen. Hier geht es nicht um die Geometrie des Bildschirmes, dafür gibt es bereits ein gutes Programm.
Zu dem BASIC-Programm gibt es nicht viel zu sagen. Es ist eben "auf die Schnelle" geschrieben worden. Die Variablen A und B sind die Reihen und die Variablen C und D die Spalten. Variable E ist die Farbe. Eine GOSUB-Routine ab der Zeile 2000 realisiert die Kästchen. Somit konnte der Umfang recht klein gehalten werden.
Rechnerkopplung KC -- PC
von Guido Speer
Ich habe mich jetzt auch wieder mehr mit dem KC beschäftigt und dabei auch eine Kopplung zum PC per MTOOLS versucht. Leider hatte ich anfangs wenig Erfolg. Nach richtiger Konfiguration (COM-Schnittstelle und FIFO) meines PCs, und auch der Vorbereitung am KC (V24H24A.KOP) lief erst mal nichts. Also erst mal das Kabel überprüft, nichts! Alles in Ordnung. Ich habe danach in den älteren KC-News nachgelesen und konnte trotzdem das Problem nicht lösen. Dabei bin ich immer wieder über die in der Ausgabe 4/98 gezeigte Steuerschleife gestolpert. Ich suchte verzweifelt wieder und wieder auf den Disketten in allen Versionen nach der Datei RCOM.BAT. Nach dem x-ten Lesen der Artikel sehe ich plötzlich: "... RCOM.BAT wird also erst während der Abarbeitung ... erzeugt ..." Schöne Pleite! (Werde mal Herrn Fielmann aufsuchen.)
So, wo war nun aber der Fehler? Der hatte überhaupt nix mit der Software zu tun, sondern war ein Spannungsproblem! Da jeder PC über eine Schuko-Leitung (3-polig) mit dem 220-Volt-Netz verbunden ist, der KC aber nur 2-polig und bei mir an einer anderen Steigleitung, waren offensichtlich irgendwelche Kriechstöme die Ursache. Nachdem ich den KC masseseitig provisorisch mit dem Null- Leiter verbunden hatte, klappte alles bestens. Es klappt aber auch ohne "Nullung", wenn der KC an der gleichen Steigleitung (Sicherungskreis) wie der PC angeschlossen ist. Jetzt ist nur noch ein Wunsch offen (oder zwei, oder drei...): Wann klappt das Ganze nun mit mindestens 9600 Baud? Ich möchte auf diese Weise meine Festplatte über Nacht vom KC auf den PC sichern. Wie geht das Ganze dann in einem Aufwasch mit allen Laufwerken und allen Userbereichen? Das stelle ich mir so wie beim Programm FF.COM vor. Da werden auch alle (leider auch alle "virtuellen" Laufwerke) gescannt.
Neuer ADF-Treiber
Ich habe mich mal auf der Homepage www.digsys.se vom Autor unseres ADF-Treibers umgesehen. Eigentlich wollte ich nur mal überpruefen, wie der aktuelle Stand ist und was jetzt eine Lizenz kostet - ADF 1.44 ist ja schließlich schon von 1998. Zu unserer Freude gibt es seit Januar 2000 eine Version 1.50 - und die ist FREEWARE. Somit entfällt der monatliche Aufruf von REGISTER.
Ich habe ADF 1.50 gleich installiert und es scheint alles zu funktionieren.
Mario Leubner
Auch ich habe die neue Version inzwischen ausprobiert und kann bestätigen, daß sie problemlos mit den MTOOLS zusammenarbeitet. Laut der aktuellen Beschreibung gibt es zwischen den beiden Version 1.44 und 1.50 keine funktionellen Unterschiede. Lediglich die Umwandlung in Freeware ist neu.
Die neue Version des Treibers ist auf der Beilagendiskette enthalten. Aus dem ZIP-Archiv wird nur ADF.COM benötigt, das die alte Version ersetzt. Das Programm REGISTER.COM aus den früheren Versionen ist nicht mehr notwendig und kann gelöscht werden. Nach dieser Aktualisierung kann mit den MTOOLS sofort wie gewohnt weitergearbeitet werden.
Frank Dachselt
UNIPIC-News
von Ralf Kästner
Wie versprochen heute ein Paket für die KC-News, leider reicht es nicht mehr zu einem Artikel. Folgende Archive sind dabei:
- UP201.PMA
- UNIPIC 2.01 in der Version vom Treffen mit neuestem Druckertreiber und experimenteller Scannerunterstützung, die komplette (leider nicht mehr ganz aktuelle) Beschreibung im TPKC-Format ist auch dabei.
- BERLIN.PMA
- Diashow BERLIN 2000