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UNIPIC 2.0 - Update 2

von Ralf Kästner

Nach einer etwas längeren Pause heute wieder mal etwas Neues von der UNIPIC-Front. Das zweite Update für UNIPIC 2.0 war seit längerem geplant und konnte nun endlich in einer ersten Stufe vollendet werden. Eine Preview-Version war ja bereits zum diesjährigen Clubtreffen zu sehen. Hiermit stelle ich allen UNIPIC-Benutzern die endgültige Fassung kostenlos zur Verfügung und möchte mich auch noch mal bei Beta-Tester Mario Leubner für die Unterstützung herzlich bedanken.

Die Installation des Updates läuft wie immer ab: Altes Programm der Originaldiskette erst komplett sichern, dann die alten Overlays durch die heutigen neuen Varianten ersetzen und das Programm neu installieren.

Im Archiv UP20UPD2.PMA befinden sich heute die folgenden Dateien:

  • UNIPIC.002
  • UNIPIC.009
  • UP002NEU.TXT/TXW
  • COL_NUMT.PIP/PIF (siehe Bild 1)
  • COL2RAST.PIP/PIF (siehe Bild 2)

Das Overlay UNIPIC.002 (ein kleiner Teil davon auch in UNIPIC.009) enthält einen vollkommen neuen Druckertreiber für EPSON-Drucker, welcher viele neue Möglichkeiten des Ausdruckes von Bildern mit dem KC bietet. Es wird aber weiterhin überall Version 2.0 angezeigt, eigentlich sollte er damals schon in ähnlicher Form in das Programm eingebunden werden, was aus Zeitgründen aber nicht möglich war. Während der Entwicklung mußte ich auch feststellen, daß die Materie im Detail erheblich komplizierter zu bezwingen war, als angenommen. Steht man dann noch unter Zeitdruck, produziert man zu viele Fehler. Immerhin dauert die ganze Geschichte jetzt bereits 7 Monate, ich hoffe, daß nun keine wesentlichen Fehler mehr vorhanden sind, so daß man ungestört damit arbeiten kann.

Die Dateien UP002NEU.TXT/TXW enthalten die beiden überarbeiteten Varianten (TPKC/WordPro6) der Programmbeschreibung, dort erhält man alle relevanten Informationen für die Bedienung des neuen PRINT MENU.

Nachfolgend die Highlights der neuesten Variante. Vor 2 Jahren, als ich mit Lothar Stephan zum Clubtreffen nach Dresden fuhr, stellte er mir die Frage, wie man denn mit UNIPIC 2.0 ein Bild auf eine bestimmte Stelle und in einer bestimmten Größe auf das Papier gedruckt bekommt. Ich konnte ihm zwar einen (recht umständlichen) Weg mit Drehen am Handrad des Druckers und linken Rand in 2,5 mm Schritten einstellen nennen, aber was die Größe des Druckbildes betraf, konnte ich nur passen, es gab ja eigentlich nur 2 akzeptable Varianten.

Bis gestern, ab sofort ist dies alles kein Thema mehr - mit dem neuen Treiber lassen sich alle Bilder millimetergenau in der Position und Größe festlegen und auf das Papier drucken! Das reichte mir aber noch nicht, unbefriedigend war ja auch die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Druckerauflösungen, eigentlich habe ich mit meinem alten 9-Nadler auch nur mit 72 dpi gedruckt, nur dann wurde das Bild ohne Verzerrungen ausgegeben. Dieses Problem ist ebenfalls gelöst, das Programm gleicht die entstehenden Verzerrungen auf Wunsch automatisch aus, wobei trotzdem alle laut Standard zulässigen Kombinationen benutzt werden können.

Für die Nutzer von 9-Nadel-Druckern gibt es noch ein zusätzliches Bonbon, per Software wird eine zweite vertikale Auflösung von 144 dpi zur Verfügung gestellt, was erheblich höherwertigere Ausdrucke erlaubt als bisher. Zum Treffen konnte ich das auch mit dem Drucker von Hans-Rudolf Stoeßer testen (leider besitze ich selbst keinen mehr) und war selbst erstaunt, die Qualität gegenüber 72 dpi ist wirklich beachtlich. Da man horizontal jetzt auch mit der maximalen Auflösung von 240 dpi arbeiten kann, erleben die alten Kollegen eine richtige Wiederauferstehung.

Wie Jörg in den letzten News bereits schrieb, halten sich die optischen Veränderungen bei der Bedienung des PRINT MENU in Grenzen, das kommt einer Umgewöhnung ja entgegen, im Hauptmenü werden jetzt die globalen Einstellungen getroffen und im Druckdialog (siehe Beschreibung) werden die Details festgelegt, so wie man es auch vom PC her kennt.

Der Umsetzung von farbigen Bildern in entsprechende Grauwerte (unterschiedliche Helligkeiten der Farben) beim Ausdruck wurde ebenfalls komplett überarbeitet. Es gibt erstens keinerlei Einschränkungen mehr (z.B. bei Lores im Hochformat mit dem alten Treiber) und zweitens kann der Treiber jetzt jeder der 16 Lores-Farben einen eigenen Grauwert zuordnen, hierbei sind den Blau/Rot/Grün-Tönen in dieser Reihenfolge entsprechend heller werdende Grautöne zugeordnet, was bei den umfangreichen Testausdrucken meinerseits die besten Ergebnisse lieferte, dies ist bei der Gestaltung von eigenen farbigen Bildern zu berücksichtigen.

KC-Farben und Druckraster

Bild 1: Etwas KC-Farblehre

Das Beispielbild COL_NUMT.PIP/PIF (Bild 1) stellt den Zusammenhang zwischen KC-Farbnummer und Grauwertnummer dar und COL2RAST.PIP/PIF (Bild 2) zwischen Grauwert und zugeordneter Farbe. Beide sollte man sich testweise in seiner Lieblingsauflösung ausdrucken, dann kann man die Ergebnisse auf dem Papier besser beurteilen. Wichtig vielleicht noch in diesem Zusammenhang: Bei der Skalierung wird jetzt erst der Bildinhalt vergrößert und dann mit den Grauwertmustern verknüpft (vorher lief das umgekehrt ab). Daraus ergibt sich folgender wichtiger Vorteil: Je höher die Druckerauflösung gewählt wird, desto mehr Punkte können auf die gleiche Druckfläche gedruckt werden, so daß das verwendete Grauwertmuster immer feiner wird. Bei 360 dpi sind dann die einzelnen Punkte bei normalem Betrachtungsabstand nicht mehr sichtbar, die Fläche erscheint als homogenes Grau auf dem Papier.

Test Druckerausgabe

Bild 2: Testbild zur Umwandlung der Farben in Druckraster

Im alten PRINT MENU noch totgelegt - kann man jetzt neben kompletten KC-Bildern auch beliebige Ausschnitte (Funktion PWIN) davon drucken, alle anderen Möglichkeiten sind dabei ebenso einsetzbar wie bei einem ganzen Bild.

Es gab allerdings auch Änderungen, welche gegenüber vorher die Arbeit etwas erschweren. Zeichensätze bzw. vergrößerte Zeichen können nicht mehr direkt ausgedruckt werden. Nach dem Aufruf dieser beiden Funktionen werden lediglich Bilder erzeugt, diese kann man dann anschließend über die beiden Bilddruckfunktionen natürlich drucken und nun aber noch bei Notwendigkeit vorher im Editor nachbearbeiten, was wiederum einen Vorteil darstellt.

Wo so viel Licht ist, gibt es natÜrlich auch Schatten und dieser liegt in der Druckgeschwindigkeit. Je höher die Auflösung des Druckers eingestellt wird, desto länger muß man auf den fertigen Ausdruck des Bildes warten. Dies ist bedingt durch die Behandlung der Quellbilddaten, welche nun Pixel für Pixel aufbereitet werden. Obwohl auch hier kräftig beim Programmcode optimiert wurde, kann man den KC nicht schneller machen als er ist, daß sollte man besonders berücksichtigen, wenn mit Auflösungen größer als 180 dpi gedruckt wird. Beispielsweise muß der kleine KC-8-Bit-Computer bei einer Auflösung von 360 x 360 dpi und einer Druckgröße von 200 x 200 mm eine Datenmenge von 8.031.556 Druckpunkten (ja, das liegt im Millionenbereich!) aufbereiten und zum Drucker schicken - und das dauert eben seine Zeit.

In diesem Sinne bitte ich um entsprechendes KC-Verständnis, die Druckqualität dürfte hoffentlich für KC-Verhältnisse mehr als entschädigen.

Viel Spaß beim Drucken!