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Floppyaufsatz mit zwei Laufwerken -- und noch eine Stromversorgung

von Hans-Rudolf Stoeßer

In der Zeit als die KC/85 und Teile davon verschleudert wurden, entschloß ich mich, zu meinem Grundgerät eine Diskettenbasis für 128 DM zu kaufen. Leider war nirgendwo ein Diskettenaufsatz zu bekommen. Er hätte allerdings auch in seiner ursprünglichen Form mit einem Laufwerk nicht ganz meinen Vorstellungen entsprochen, denn zwei Floppies sollten es schon sein und viel Platz sollte es auch nicht beanspruchen.

Als ich dann ein leeres Originalgehäuse bekam, stand fest, daß darin zwei Laufwerke eingebaut werden. Der mechanische Umbau war noch etwas umständlich (später hätte ich fertige Einschübe kaufen können). Interessant war das Interface für den Shugartbus der Laufwerke sowie die Stromversorgung, denn für die originale Stromversorgung reicht der Platz nicht mehr aus. Die Stromversorgung baute ich vorläufig extern mit einem zufällig vorhandenen Transformator und zwei Längsreglern auf. Mit diesem vorläufigen Aufbau lief der Rechner seit 1989 mehrere Jahre.

Jeder Anlauf zur endgültigen Fertigstellung einer internen Stromversorgung endete damit, daß mir das Konzept nicht gefiel, weil der Platzbedarf immer noch zu groß war. Mit einem neuen Schaltregler, den es bei ELV als Bausatz gibt, habe ich dann die elegante, platzsparende Lösung gefunden.

Laufwerke und Interface

Die beiden Laufwerke wurden nebeneinander auf der linken Seite des Gehäuses eingebaut. Damit verblieb auf der rechten Seite der recht knappe Platz für die neue Stromversorgung. Für den Shugartbus der Laufwerke (Datenleitung) wurde eine schmale Leiterplatte angefertigt, die hinter den Laufwerken noch Platz hat. Auf ihr ist der Pfostenstecker für das Kabel von der Floppy-Basis aufgeschraubt und über die Leiterplatte mit den Anschlüssen der Laufwerkstecker verbunden. Die Anschlußbelegung ist in Bild 1 zu sehen. Das 34-polige Flachkabel wird von unten durch die Schlitze der Leiterplatte geführt und die einzelnen Adern gehen von oben in die Lötaugen der Leiterplatte. Damit können im Interesse einer glatten Kabelführung zu den Laufwerksteckern alle erforderlichen Leitungskreuzungen auf der Platine vorgenommen werden.

 

Floppy 1 Floppy 2

Bild 1: Belegung der Floppykabel

Stromversorgung

Zum Aufbau der Stromversorgung wurde die Blechtrennwand zum ursprünglichen Netzteil aus dem Gehäuse mitverwendet. Sie trägt den Schaltregler für die 5-Volt-Versorgung und die Leiterplatte für den Längsregler, mit dem die 12-Volt-Versorgung abgesichert wird, sowie Trafo und sonstige Beschaltung. In Bild 2 ist die Gesamtschaltung zu sehen. Sie zeigt, daß der Schaltregler nur eine ganz geringe Außenbeschaltung erfordert. Bild ?? zeigt das Layout der zwei erforderlichen Leiterplatten. Die Grundplatte muß den Abmessungen des jeweils verwendeten Kühlkörpers (ca. 5 K/W) angepaßt werden. Auf die Darstellung von Einzelheiten des Schaltreglers wurde verzichtet, da diese im Bausatz ELV 19373 mitgeliefert werden.

 

Floppy 3

Bild 2: Neue Stromversorgung der Floppylaufwerke

Benötigte Bauteile:

  • Trafo 18V/2A, Sicherung prim. 0,2A, sek. 2A
  • originales Entstörfilter vom KC
  • Bausatz ELV 19373
  • D1 = SY351/1, D2 = SY345/0,5-L, IC = 78S12
  • C1 = 100nF Keramik, C2 = 470uF/30V, C3 = 470uF/15V
  • Kaltleiter 250V

Dieser Diskettenaufsatz läuft seit mehr als sechs Jahren störungsfrei. Falls Interesse an einem Nachbau besteht, bin ich gern bereit, meine Erfahrungen zur Verfügung zu stellen, vor allem darüber, was ich heute anders machen würde.