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Top-Themen:

  • UNIPIC 2.0
  • HCBASIC unter CP/M
  • Clubtreffen 1997
  • neues Betriebssystem ZSDOS
  • Z-System

Ein paar Worte zur Einleitung

von Jörg Linder

Geschafft...

So, nun haben wir auch das dritte Clubtreffen erfolgreich hinter uns gebracht. Ebenso wie in den vergangenen Jahren gab es wieder viel zu sehen und zu erleben. Mit der gewohnten Selbstverständlichkeit blieb die Aufgabe, einen Bericht zu verfassen, an mir hängen. Diesen und ein paar in Bildern festgehaltene Eindrücke findet Ihr in dieser Ausgabe.

Gewechselt...

Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören! Nach nunmehr 11 Ausgaben der KC-News ist es für mich an der Zeit, den Staffelstab weiterzureichen. Wie ich bereits in der vorletzten Ausgabe angekündigt habe, werde ich zukünftig keine Zeit mehr für die Redaktion der KC-News haben, dem Club aber weiterhin treu bleiben. Meine größte Sorge war es also, beim Treffen dafür einen Nachfolger zu finden.

Damit sich der mögliche Kandidat nicht allzu unvorbereitet in die anfallende Arbeit stürzen muß, habe sie zuvor erfaßt und war selbst erstaunt, wieviel Zeit ich dafür aufwenden mußte. Und weil sich niemand auf Anhieb dafür begeistern konnte, wurde aus dem geplanten einen Nachfolger vier! Wie das alles ablaufen soll und an wen man sich wenden muß, ist im Bericht vom Treffen zu lesen.

So ganz ist mir der "Rückzug" aber doch nicht gelungen: Die Worte zur Einleitung werde ich weiterhin verfassen (müssen), weil auf dem Treffen allesamt Unfähigkeit geheuchelt haben. ;-)

Geändert...

Im Zuge der neuen Aufgabenverteilung - neudeutsch: Restrukturierung - ist eine Überarbeitung der Leitsätze des Clubs notwendig geworden. Sie liegen dieser Ausgabe bei. An dieser Stelle möchte ich unbedingt auf die neue Bankverbindung hinweisen! Beachtet bitte, daß die bisherige nur noch kurze Zeit Gültigkeit hat.

Den (angehenden) Autoren möchte ich auch die Wünsche von Frank Dachselt bezüglich der Formate ans Herz legen. Je besser alle Clubmitglieder mitziehen, desto reibungsloser wird die Umstellung von statten gehen. Grundsätzlich sollte in den Textdateien auf Einrückungen, Attribute (fett, kursiv etc.) oder besondere Auszeichnungen verzichtet werden. Am besten sind ASCII-Texte geeignet, aber auch WordPro-Texte stellen kein Problem dar.

Neben den von UNIPIC ladbaren KC-Formaten sind prizipiell auch GIF, JPEG, FIFF, PostScript (PS / EPS), PBM / PGM / PPM (raw oder ASCII), X11 Bitmap, XPM, BMP, Sun Rasterfile, IRIS, RGB, Targa (24-bit), FITS und PM möglich. Der Großteil davon dürfte auch eingefleischten PC-Usern recht exotisch vorkommen, weshalb GIF, JPEG und PostScript in die engere Wahl gezogen werden sollten. Was die Verwendung von Archiven angeht, so kann Frank auf seinem UNIX-Rechner ZIP-, TAR- und TGZ-Archive verarbeiten, wobei erstgenannten der Vorzug zu geben ist. Dank CP/M-Emulator sind natürlich auch alle CP/M-Packer / Archivierer möglich.

Gesteigert....

Offenbar haben Mario und ich auf dem Clubtreffen mit unserem Vortrag zu ML-DOS gute Überzeugungsarbeit geleistet. Inzwischen haben sich viele Anwender zum Wechsel entschlossen und es kann somit als neuer Standard angesehen werden. Doch damit nicht genug: Wer mit NZ-COM dem Ganzen noch eins draufsetzen will, kann dies ab sofort über mich tun. In Absprache mit Helmut Jungkunz übernehme ich jetzt innerhalb des Club den Vertrieb der als "Z-System" bekannten Software. Aufgrund der neuen Konditionen sollte die Wahl nicht schwerfallen - noch Fragen? Einfach telefonisch oder per eMail bei mir melden!

Nun halte ich erstmal die Klappe und wünsche Euch viel Spaß bei meinem "letzten Streich"...

Euer Noch-Redakteur


UNIPIC 2.0

von Ralf Kästner

Lange hat es gedauert aber nun ist es endlich geschafft. Zum diesjährigen Treffen konnte ich nach fast 2 Jahren Entwicklungszeit die neue Version präsentieren. Mit dem Programm hält die Bedienung von Programmen über einen frei beweglichen Mauspfeil richtig Einzug auf dem KC. Ich hatte mich leichtsinnigerweise dazu entschlossen, gleich Nägel mit Köpfen zu machen und den grafischen Benutzeroberflächen von größeren Computern möglichst nahe zu kommen.

Man muß das Fahrrad nicht ständig neu erfinden, allerdings mehr als Abschauen war wiederum auch nicht möglich, mit bereits vorhandenen Quellen war ja nichts. Bewaffnet mit einem Buch zur "GEM"-Programmierung auf dem Atari ST und den Maustreibern von Herrn Haftmann habe ich 1995 begonnen, etwas Brauchbares für den KC zu entwickeln, seitdem ist viel Zeit vergangen und die Arbeit ging Schritt für Schritt voran. Nach der Fertigstellung des "Motors" im Sommer 1996 ging es dann an das eigentliche Programm, wo sich mittlerweile wieder viele neue Ideen angesammelt hatten. Damit war ich dann bis kurz vor dem Treffen intensiv beschäftigt und konnte es anschließend selbst noch nicht so richtig glauben - es funktioniert.

Mein persönlicher Eindruck vom Treffen war, die Reaktionen gingen diesmal etwas weiter auseinander, von Begeisterung bis hin zu leichter Skepsis in der Richtung, ob man wohl persönlich mit der Bedienung klarkommt. Klar, es ist absolutes Neuland auf dem KC aber man muß sich auch der Weiterentwicklung stellen, wer mit der Maus auf anderen Computersystemen bereits vertraut ist, hat es natürlich leichter, Angst braucht man nicht zu haben, auch die Maus macht nur das, was man mit ihr dem Computer mitteilt, der Weg über den Mauszeiger, statt direkter Eingaben mit der Tastatur, ist auch nicht schwerer nur eben etwas anders.

ALLGEMEINES

Das Programm besteht aus dem Ladeprogramm und 15 Overlaydateien, neben dem KC 85/4 werden mindestens das D004 und 128 kB zusätzlicher RAM, z.B. 2*M011/64 kB, benötigt. Es können maximal 98 Bilder in Abhängigkeit der gesteckten RAM-Module und Erweiterung "on board" gleichzeitig geladen werden, dies deshalb, weil das neue CLIPBOARD auch einen Bildplatz in Beschlag nimmt (zum Treffen noch ein "Fehler", inzwischen ist mir aber "ein Licht aufgegangen").

Das Laden des Programmes, die unterstützten Eingabegeräte (PC-System-Maus, grafisches Tablett K6405, externe V24-Tastatur, Joystick) und die Installation entsprechen in etwa der Version 1.0, beim Zuweisen der Geräte gab es einige kleine Verbesserungen. Die herausragenden Neuheiten liegen in der Bedienoberfläche, welche nun eine echte Mausbedienung über einen frei beweglichen Mauszeiger gestattet und dem wiederum verbesserten Editor. Man kann nun auch HIRES-Bilder bearbeiten und viele Funktionen wurden erweitert, z. B. freie Skalierung von Ausschnitten, farbfähige Lupe, Nachladen von Fonts, programmierbare Sprühdose, Flächenfüllen mit farbigen Füllmustern oder Füllen von Bildern ineinander (damit lassen sich einmalige Bildmontagen nun auch auf dem KC erzielen).

Der Aufbau der Programmenüs wurde in etwa beibehalten, ein integrierter MENU-Manager gestattet den direkten Wechsel, was der schnellen Navigation im Programm zugute kommt.

DISKETTENMENÜ

Dieses Menü wurde zu 80% neu geschrieben und der Nutzung von Festplatten angepaßt, es werden bis zu 1280 Einträge pro Userbereich verwaltet. Fehlertexte werden jetzt ab DEP 2.x im Klartext ausgegeben, vorhandene bzw. schreibgeschützte Dateien werden nur nach Bestätigung in einem Fehlerdialog überschrieben. Man kann mit einer Dateimaske die angezeigten Dateien eingrenzen und mehrere Dateien auf einmal laden.

Intern gibt es jetzt folgende Dateitypen:

  • KC-Diashows DSH
  • Lores-Bilder PIP/PIF
  • Hires-Bilder HIP/HIF
  • Zeichensätze SET (16) bzw. PTB (1)
  • Pinselmuster PEN
  • Fonts FON
  • Füllmuster FIL (monochrom, mit Farben in Lores oder Hires)

Diese Dateien können geladen und gespeichert werden und sind, sofern dort vorhanden, zur Version 1.0 kompatibel. Fremdformate werden über eine Importfunktion eingelesen und in das interne Format umgewandelt:

  • EDIPIC33 PIP
  • IRM-Abzüge vom KC 85/2,3,4 im CAOS-Dateiformat
  • ArtStudio Lores und Hires
  • KC-Dumps im SCR-Format (mit Vorblock ohne Adressen)
  • FRACTALE PIP/PIF (läuft unter MikroDOS im Hires, Aufbau wie SCR)
  • FRACTAL4 FRC
  • Z-Soft PCX (vom PC oder anderen Computern) bis zu 16 Farben, falls größer als ein KC-Bild nur der linke obere Ausschnitt des PCX-Bildes in der Größe von 320*256 Bildpunkten

Bei den PTB-Dateien kann die Anfangsadresse im CAOS-Vorblock frei festgelegt und die Anzahl der abgespeicherten Zeichen von 1 bis 64 angegeben werden, was den Einsatz in anderen Programmen erleichtert. Vorhanden sind auch wieder die Funktionen SETWR, SETRO, ERASE und RENAME.

DRUCKMENÜ

Das Drucken entspricht nahezu der Version 1.0 , es gab folgende wesentliche Erweiterungen:

  • Ausdruck von HIRES-Bildern auch in Grauwerten
  • keine Beschränkungen mehr im Grauwertdruck, jetzt also auch 1:1 ohne Streckung

Es werden wieder alle 3 KC-Druckmodule, M003/V24, M001/CENTRONICS, M021/CENTRONICS unterstützt, zusätzlich lassen sich auch Eigenbau-Schnittstellen über UOUT2, UOUT3 oder HCOPY ansprechen. In Kurzform die Merkmale - Hoch/Querformat, Pixel-, Grauwert-, Positiv-, Negativdruck, doppelte Breite und/oder Höhe, Nutzung aller Grafikmodi des angeschlossenen Druckers (ESC/P - 6, ESC/P2 - 11 Einstellungen), beliebiger linker Rand (0...80 Zeichen), jede Druckzeile kann bis zu vier mal überdruckt werden, was auch bei schwachen Farbbändern zu einer annehmbaren Druckqualität führt.

Neben Bildern können auch wieder Zeichensätze oder 4 einzelne Zeichen mit allen Kodierungen auf ein A4-Blatt ausgedruckt werden.

BILDMENÜ

Das Bildmenü beinhaltet einige Funktionen zum Verwalten der geladenen Bilder und ist der Eintrittspunkt in den Bildeditor (s. u.). Man kann hier Bilder bzw. ganze Bildgruppen löschen, neue Bilder für den Editor anlegen, vorhandene Bilder visuell durchblättern, die im RAM vorhandenen Bilder umbenennen und Bilder in eine andere Bildnummer verschieben bzw. kopieren.

SHOWMENÜ

Das Showmenü entspricht der Version 1.0, es gab nur kleine Änderungen bei der Bedienung, man kann hier wieder die KC-Bild-Shows abspielen, Bilder betrachten, das laufende Show-Fenster festlegen, die Anzeigezeit von Bildgruppen einstellen, Bilder verschieben und eine Show-Beschreibung erzeugen. Die DSH-Dateien sind kompatibel mit UNIPIC 1.0 und DIASHOW 1.1.

ZEICHENSATZMENÜ

Das Zeichensatzmenü wurde nochmals überarbeitet, um besonders die Handhabung von Icons zu vereinfachen. Es besteht, wie gehabt, die Möglichkeit der Erzeugung und Bearbeitung von Zeichen (8*8 Pixel) und Icons (bis 4*4 Zeichen) in allen möglichen Zwischenstufen.

Das Programm zeigt jetzt 2 Zeichensätze auf einmal an. In einem weiteren Fenster kann man unmittelbar das sich aus der gewählten Zeichenanzahl ergebende Icon sehen. Wenn man die Position im Zeichensatz verändert, sieht man sofort das entsprechende Icon, so kann man die Zeichensätze nach Icons absuchen.

An Funktionen stehen das Löschen, Verschieben und Kopieren von Zeichen oder Zeichengruppen im gleichen oder zwischen verschiedenen Zeichensätzen zur Verfügung, die Kodierung eines Zeichens kann auch angezeigt werden. Weiterhin können die Pinselmuster der GRAFIC-Funktion des Editors bearbeitet werden.

Über EDIT wird der Editor aufgerufen, dort kann man das Zeichen (Icon) in achtfacher Vergrößerung bearbeiten, wobei alle Veränderungen online auch in Originalgröße sichtbar sind, neu sind hier Schnellfunktionen, wie drehen, spiegeln, invertieren und rollen.

EDITOR

Über EDIT im Bildmenü oder den MENÜ-Manager wird der Bildeditor aufgerufen, welcher nun auch Hires-Bilder bearbeiten kann. Das zugrunde liegende Konzept entspricht der Version 1.0, es hat sich bewährt und erleichtert die Einarbeitung in das neue Programm. Nach dem Start erscheint das Zentralmenü, wo alle Funktionen gestartet und auch beendet werden.

Bei allen Bearbeitungsfunktionen können jetzt per UNDO die nicht gespeicherten Änderungen rückgängig gemacht werden. Die Bearbeitung der Bildfarben von Lores-Bildern wurde aufgetrennt, man kann Vordergrundfarbe und Hintergrundfarbe getrennt ein- oder ausschalten.

Die Einstellungen, welche vorher teilweise nur im Zentralmenü verfügbar waren, stehen jetzt in jeder Funktion, dort wo sie benötigt werden, zur Verfügung, was die Bearbeitung erheblich vereinfacht und vor allem beschleunigt.

Der Editor wurde um ein CLIPBOARD erweitert, dort kann man ein ganzes Bild oder Ausschnitte davon speichern und in beliebige Zielbilder mit unterschiedlichen Funktionen einfügen. Über diesen Weg erfolgt auch die Konvertierung von Lores- in Hires-Bilder oder umgekehrt. Die Funktionen wurden teilweise zusammengefaßt bzw. durch andere Bearbeitungsmöglichkeiten ersetzt (PAINT COLOR MODE), nachfolgend ein grober Überblick.

Im TEXTMODE können Zeichen im 8*8 Pixelraster in das Bild geschrieben werden, wobei die 1024 Zeichen der 16 Zusatzzeichensätze wie gewohnt über die Kleinbuchstaben genutzt werden können. Die Ausgabe der Pixelmuster und getrennt Vorder- bzw. Hintergrundfarbe lassen sich unabhängig voneinander ein- oder ausschalten. Man kann jetzt auch pixelinvers schreiben. Die ZOOM-Ausgabe ist ebenso möglich wie die AUDIR-Option, jetzt in 8 Richtungen.

Der ICONMODE unterstützt das Schreiben bzw. Lesen von Zeichen (8*8 Pixel) bzw. Icons (bis 4*4 Zeichen) in allen Zwischenstufen in bzw. aus dem aktuellen Bild. Beim Schreiben stehen die gleichen Optionen wie im Textmode zur Verfügung.

Der FONTMODE unterstützt das Schreiben bzw. Lesen von beliebigen Pixelmustern (vorzugsweise verschiedenen Schriftarten) aus bzw. in sogenannte Fonts. Das sind Zeichensätze, welche den Systemzeichensatz des KC ergänzen und über die zugehörigen Tasten aufgerufen werden. Die Optionen für die Ausgabe entsprechen wieder dem Textmode.

Mit MAGNIFY steht nun auch eine farbfähige Lupenfunktion (achtfache Vergrößerung) zur Verfügung, dafür wurde eine spezielle Ausgaberoutine entwickelt, welche eine sehr schnelle Darstellung des vergrößerten Bildausschnittes gewährleistet, so daß ein zügiges Arbeiten möglich ist. Innerhalb der Lupe kann man sich über das gesamte Bild bewegen.

Selbstverständlich gibt es auch wieder die GRAFIC, wo man nun mit der Maus ein völlig neues Arbeitsgefühl hat, der Mauszeiger bzw. Grafikcursor folgt den entsprechenden Bewegungen ohne Verzögerung, da die Koordinaten direkt weiterverarbeitet werden. Um eine optimale Bearbeitung zu gewährleisten, klebt das Statusfenster nicht mehr am unteren Bildrand, sondern wurde durch ein Funktionsmenü ersetzt, welches frei! auf dem Bildschirm plaziert werden und für maximale Geschwindigkeit auch ganz abgeschaltet werden kann.

Funktionsmenü ist hierbei wörtlich zu nehmen, werkzeugabhängig werden nur die Einstellungen angezeigt, welche verfügbar sind. Neben acht verschiedenen Linientypen sind 64 Pinselformen verfügbar, welche aus der Grafic heraus bearbeitet und auf/von Diskette als *.PEN-Datei gespeichert/geladen werden können. Optional kann man über die Hintergrundfarben ein 8*8 Bildschirmraster einblenden, was das Zeichnen im Zeichenraster erleichtert und es steht ein virtuelles Bewegungsgitter für Cursorbewegungen zur Verfügung (1...99 Punkte).

Eine Farbpipette ist auch vorhanden, damit kann man Vorder- oder Hintergrundfarbe des aktuellen Bildes direkt aufnehmen. Die 12 Werkzeuge Punkt, Linie, Polygon, Strahlen, Dreieck, Rechteck, Parallelogramm, Trapez, Kreis, Ellipse, Füllen und Sprühdose entsprechen Version 1.0. Die Sprühdose kann jetzt per Parameter eingestellt werden - Dichte pro Sprühvorgang 1...99 Punkte bzw. Pinselmuster, Sprühfläche Quadrat oder Kreis, Größe der Sprühfläche 1...99 Punkt.

Die Füllfunktion wurde erheblich ausgebaut und kann in vier Modi verwendet werden, ERASE (Löschen einer Fläche), SOLID (Vollflächenfüllung), TEXTURE (Füllen mit Mustern, in 2 Farben oder mit farbigen Mustern, online editierbar, aus der Grafic heraus als *.FIL-Datei auf/von Diskette zu speichern/laden, einfügen von Bildausschnitten als Füllmuster) und CLIPBOARD - das ist eine neue Funktion, welche exklusive Effekte ermöglicht, anstelle der Füllfläche werden die entsprechenden Bildteile eines Bildes aus dem Clipboard eingefügt.

Schließlich gibt es noch die WINDOW-Funktionen, welche Bildausschnitte (1*1 bis 320*256 Punkte) bearbeiten. Der Quellausschnitt kann in der neuen Version über eine zuschaltbare Farbmaske weiter eingegrenzt werden. Zur Verknüpfung von Quell- und Zielausschnitt stehen die Operatoren OVER, OR, AND und XOR zur Verfügung. Alle Funktionen sind jetzt farbfähig, wobei im Lores wieder getrennt Vorder- bzw. Hintergrundfarbe ein- oder ausgeschaltet werden können.

Analog zur Grafic arbeitet man mit einem frei positionierbaren abschaltbaren Funktionsmenü, über die Hintergrundfarben kann ein 8*8 Bildschirmraster eingeblendet werden (Arbeit im Zeichenraster) und auch hier gibt es ein virtuelles Bewegungsgitter für Ausschnittbewegungen (1...99 Punkte), sowie die Farbpipette für die Aufnahme von Vorder- bzw. Hintergrundfarbe aus dem vorhandenen Bild.

An Fensterfunktionen stehen Austauschen (gegenseitiger Austausch von zwei Fensterinhalten im Quellbild), Kopieren, Invertieren, Spiegeln an X- bzw. Y-Achse und Drehung nach rechts, links oder um 180 Grad zur Verfügung. Die neue Scale-Funktion gestattet nun endlich das stufenlose Vergrößern bzw. Verkleinern der Ausschnitte, über einen Schalter kann man festlegen, ob verzerrt oder proportional skaliert wird. Die Verformungsfunktion entsprechend einer Kontur am linken Bildrand ist ebenfalls wieder vorhanden, ebenso wie das Löschen und Scrollen.

Speziell zur Farbbehandlung gibt es im Lores noch Komplementierung (aus hell wird dunkel) der Farben und den Austausch einer Vorder- oder Hintergrundfarbe gegen eine andere, im Hires sind dies der Tausch von zwei Farben gegeneinander und das Ersetzen einer Farbe durch eine andere.

Alle Funktionen können online gewechselt werden, man kann auch innerhalb dieser Funktionen eine neue Quelle bestimmen oder die Clipboardfunktionen benutzen, kurz gesagt, es ist alles erlaubt, das Programm überwacht jeden Vorgang und kümmert sich automatisch um alles, hier habe ich lange herumgetüftelt bis alles funktioniert hat.

Für die Nutzung des CLIPBOARD's stehen das Kopieren von Ausschnitten in das Clipboard (alter Inhalt wird stets überschrieben), das Einfügen des Clipboardinhaltes in das aktuelle Bild und Anschauen des Clipboardinhaltes zur Verfügung. Unterschiedliche Farbauflösungen konvertiert das Programm automatisch entsprechend der in der Beschreibung genannten Richtlinien.

Mit Absicht habe ich im vorangegangenen Abschnitt kaum etwas zum Hires-Modus gesagt - es gibt weder von den Funktionen noch von der Bedienung her gravierende Unterschiede, an den entsprechenden Stellen wird in der Beschreibung darauf hingewiesen, ansonsten stehen alle Bearbeitungsmöglichkeiten uneingeschränkt zur Verfügung.

ZUSAMMENFASSUNG

Mit "UNIPIC 2.0" steht allen KC 85/4 Anwendern mit D004 ein sehr leistungsfähiges Grafiksystem zur Verfügung, was nun auch seinen Namen verdient. Die eingebaute Hardware kann jetzt ausgereizt werden und es macht mir großen Spaß mit dem Programm zu arbeiten - das ist nur meine persönliche Wertung und soll nicht als Werbung o.ä. aufgefaßt werden. Sicherlich habe ich als Autor die meisten Vorteile auf meiner Seite, da ich weiß, was es kann und wie es bedient wird.

Ich hoffe sehr, daß die Bedienung nicht zu kompliziert ist, die Fülle an Funktionen kann ja auch besonders für Neueinsteiger abschreckend wirken aber die Einarbeitung in das neue Programm kann ich keinem Anwender abnehmen. Die Bedienung über einen echten Mauspfeil vermittelt meines Erachtens ein völlig neues Arbeitsgefühl am und mit dem KC. Ich bin an dieser Stelle Verbesserungsvorschlägen gegenüber aufgeschlossen und zur Unterstützung bereit, falls jemand damit überhaupt nicht klarkommt.

Aus meiner Sicht hat sich die langwierige Vorarbeit, welche speziell zur Einbindung der Maus notwendig war, gelohnt und das Programm konnte davon größtenteils profitieren, Bedienung über die Maus vorausgesetzt. Dem Endprodukt sieht man ja leider nicht den Entwicklungsaufwand an, zumeist folgen Bequemlichkeit und Aufwand einer Exponentialfunktion.

Das Programm kann direkt bei mir per Post, Telefon oder E-Mail bestellt werden, man erhält eine Diskette mit folgenden Inhalten:

  • Hauptprogramm "UNIPIC 2.0"

  • Kurzbeschreibung zum Programm im TPKC- und im WORDPRO6-Format auf Diskette

  • 3 Füllzeichensätze (je einer in Monochrom, Lores und Hires)

  • 1 Pinselzeichensatz

  • 2 Beispielfonts

  • 3 Zeichensatzsammlungen (SET's)

  • 7 neuen PIP- und 9 neuen HIP/HIF-Bildern

  • Anschlußbeschreibung einer PC-System-Mouse an M003 als Textdatei

  • Schaltplan zum Anschluß des K6405 an M003/V24 in Form eines PIP-Bildes

Entstehende Kosten:

  • für registrierte "EDIPIC-" bzw. "UNIPIC"-Besitzer 10,- DM Update-Gebühr + Porto

  • Neueinsteiger 20,- DM + Porto

Anfragen zum Programm bitte an die folgende Adresse, da es sich um eine neues Programm handelt, sind Fehler nicht auszuschließen. Ich bitte um Mitteilung derartiger Feststellungen unter Angabe einer kurzen Beschreibung.


UNIPIC 2.0 - Fehlerbeseitigung

von Ralf Kästner

Nanu, fragt man sich - neues Programm, neue Fehler? Keine Angst, ich habe keinesfalls vor, dem allgemeinen Trend folgend, alle Anwender als Testpersonen zu mißbrauchen. Leider hat aber diesmal die Zeit nicht mehr gereicht, die unterschiedlichen Konfigurationen der KC-Systeme durch entsprechende User testen zu lassen, schließlich habe ich erst am 13.04. den Assembler seinen letzten Lauf machen lassen und dann innerhalb von 4 Tagen die Beschreibung überarbeitet, war halt zum Schluß etwas knapp, vor allem das Diskettenmenü hat fast doppelt so lange gedauert, wie geplant. Ein großer Härtetest zum Abschluß war auch nicht mehr drin, vor allem um durch Querverbindungen entstehende Fehler aufzuspüren aber zum Glück gibt es da noch die KC-News...

Für alle User, welche zum Treffen UNIPIC 2.0 erhalten haben, gibt es deshalb heute das erste Bugfix. Im PMA-Archiv befinden sich vier Dateien UNIPIC.KCC und UNIPIC.003 / .006 / .009 - diese Dateien kopiert man auf die Originaldiskette, vorher die alten Dateien umbenennen, damit man bei Kopierfehlern den Ausgangszustand wieder herstellen kann! Anschließend installiert man das Programm neu, keinesfalls die neuen Dateien einfach mit dem COPY-Namen verwenden, das kann Probleme geben!

Die folgenden Fehler wurden beseitigt:

  • ein M001 läßt sich jetzt als Druckmodul installieren, dort hatte sich das Programm durch die Möglichkeit der Modulreservierung selbst ausgetrickst (s. u.)

  • bei der Einstellung des SHOW-Windows kann man jetzt keine Fehler mehr machen, dort wurde das Show-Window falsch berechnet, wenn man die rechte untere Ecke über den Bildschirmrand hinaus bewegt, ohne noch einmal zu skalieren, der anschließende Start einer SHOW führte zum Programmabsturz

  • die MOVE/COPY-Funktion im PICTURE MENU (viertes Icon) arbeitet jetzt wie geplant

Zweitens gab es eine sehr wichtige Änderung in Bezug auf die Reservierung von Modulen für eigene Zwecke. Da diese Möglichkeit für 98% der Anwender ohnehin nicht in Betracht kommt und aus den Problemen mit der Installation des M001 resultierend, habe ich mich jetzt entschieden diese Feature ganz zu entschärfen. Im COPY-Dialog (sechstes Icon im MAIN MENU) gibt es jetzt einen zweiten Schalter, über den man die Reservierung erst einschalten muß, die so abgespeicherte Version läßt dann reservierte Module in Ruhe, wenn sie laut Beschreibung vorher umgeschaltet werden.

Die Voreinstellung ist AUS, d. h. wenn man das Originalprogramm lädt, werden der RAM8, alle RAM-Module und das erste M001 benutzt. Wer nichts reservieren will, läßt dann den Schalter im COPY-Dialog AUS!, die so abgespeicherte Version kann dann jederzeit neu geladen (Warmstart) und über CONT. gestartet werden, ohne daß man sich um irgendwelche Module kümmern muß. Auf diese Art und Weise ist sicher mehr Anwendern geholfen als vorher, da sich der Umgang mit dem Programm vereinfacht, den Spezialisten bleibt dennoch die alte Variante erhalten.

Drittens noch mal zu den Bildern, Version 2.0 läßt nur noch 98 Bilder zu, das neue CLIPBOARD benötigt das 99. Bild, leider ist die RAM-Verwaltungstabelle momentan nicht mehr erweiterbar.

Sollten zukünftig weitere Fehler auftauchen, gibt es hier in den News entsprechende Abhilfe, noch ein Wort zum Druck auf ESC/P2-kompatible Drucker. Am Sonntag zum Treffen haben wir noch versucht auf den CANON-Drucker von Jörg etwas zu Papier zu bringen, leider ohne Erfolg. Das PRINT MENU druckt nach wie vor über den "ESC *" Befehl (Punktgrafik), ESC/P2 bietet aber für den Grafikdruck einen neuen Befehl, "ESC ." (Rastergrafik), höchstwahrscheinlich unterstützen die CANON-Drucker nur den neuen Befehl, so daß deshalb auch nichts gedruckt wurde. Die gleiche Erscheinung tritt möglicherweise auch bei anderen Druckern auf, obwohl vielleicht im Handbuch steht, daß ESC/P2 unterstützt wird. Ich habe den Druck auf einem EPSON Stylus COLOR probiert, dort geht alles, da beide Befehle unterstützt werden, mit EPSON ist man also auf der sicheren Seite. Die Nutzung des "ESC ." Befehls ist für später geplant, da man darüber auch in Farbe druckt, momentan geht das aber noch nicht.

Aktueller Nachtrag:

Im CHARACTER MENU ist auch noch ein Fehler aufgetaucht, wenn oben und unten der gleiche Zeichensatz eingestellt ist und man benutzt unmittelbar nach EDIT die COPY-Funktion von oben nach unten, können mit EDIT vorgenommene Änderungen in diesem Zeichensatz trotz Speicherung mit STORE verloren gehen.

Jetzt werden immer alle beiden angezeigten Zeichensätze nach EDIT aktualisiert, so daß auch dieser Fehler nicht mehr auftreten kann. Im Archiv befindet sich deshalb zusätzlich die Datei UNIPIC.005, welche wie oben angegeben auszutauschen ist.


Das neue Betriebssystem "ML-DOS" für den KC85 - Teil 5

von Mario Leubner

Zum Schluß dieser Beitragsreihe möchte ich als Alternative eine Möglichkeit vorstellen, wie das KC-System von der Festplatte gebootet werden kann. Außerdem wurde MODF um eine Datendatei MODF.DAT erweitert und DEP um Aufrufvarianten ergänzt.

Booten von Festplatte
(SYSGEN10.COM, EPROMF8.KCC)

Um dem PC nicht nachzustehen, kann jetzt auch direkt von der Festplatte gebootet werden. Damit wandelt sich der Status der Diskette vom Bootmedium zum reinen Datenträger. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, ob dies erforderlich ist, denn der normale Bootvorgang von Diskette ist funktionell gleichwertig. Man muß dann nur beim Einschalten des Rechners immer die entsprechende Startdiskette im Laufwerk B: haben.

Zunächst ein paar allgemeine Erläuterungen zum Bootvorgang am KC: Mit dem CAOS-Befehl "JUMP FC" wird der EPROM im D004-BASIS angesprungen. In diesem EPROM befindet sich ein Urlader, der in den Koppel-RAM kopiert wird. Nachdem der Prozessor im D004 freigegeben wird, arbeitet er das Programm im Koppel-RAM ab. Aufgabe des Urladers ist es, die ersten 512 Byte der Systemspuren der in Laufwerk B: befindlichen Diskette zu lesen.

Der Urlader testet noch, ob die gelesenen Daten ein gültiges System enthalten könnten und startet diesen Programmteil, den man Bootlader nennt. Der Bootlader lädt nun den Rest der Systemspuren und kopiert die Systembestandteile einschließlich der Treiber für das Grundgerät in die entsprechenden Speicherbereiche.

Mit dieser Konfiguration ist es nicht möglich, von der Festplatte zu booten. Es muß ein neuer Urlader her, der einen gleichwertigen Ladevorgang von der Festplatte ausführt. Da zum Zeitpunkt des Bootvorgangs noch keine Programme geladen werden können, muß sich dieser Urlader wieder in einem EPROM-Bereich befinden. Dazu gibt es prinzipiell verschiedene Möglichkeiten:

  1. Stecken eines EPROM-Moduls (z.B. M025) und JUMP nn
  2. EPROM-Modul mit Strukturbyte 01 auf Steckplatz 8
  3. Zusatz-EPROM mit der Moduladresse F8 im D004

Zum Testen des EPROM-Inhaltes ist die erste Version am besten geeignet. Die 2. Version hat den Vorteil, daß das Modul automatisch gestartet wird. Es ist dafür jedoch ein 16K-Modul nötig, obwohl 8K für den EPROM-Inhalt ausreichen würden. Diese Lösung hat aber auch einen Nachteil: Nach jedem RESET wird das Modul angesprungen und man kommt nicht mehr ins CAOS zurück. Am sinnvollsten erscheint mir die 3. Version, die von Uwe Felgentreu in den KC-News 2/95 auf Seite 12 bereits vorgestellt wurde. Dazu ist jedoch ein weiterer Hardware-Eingriff im D004 erforderlich.

An dieser Stelle ein paar ausführlichere Hinweise zum Einbau des zweiten EPROM mit der Adresse F8H (die Angaben in KC-News 2/95 sind nur schwer nachvollziehbar und nicht ganz korrekt):

Zunächst ist die Modulsteuerung für die zwei "Steckplätze" F8H und FCH freizugeben. Dazu ist das Signal A10 vom Pin 1 des DL011 (D309) abzutrennen und das Pin 1 auf High-Pegel zu legen. Nach diesem Arbeitsschritt sollte ein Modulcheck im KC bereits die Module F8 und FC anzeigen, beide mit dem Strukturbyte A7. Ohne weitere Änderungen kann man jetzt wahlweise mit "JUMP F8" oder "JUMP FC" starten.

Zur Sicherheit kann man an dieser Stelle den KC wieder zusammenbauen und den ersten Arbeitsschritt kontrollieren. Nun wollen wir aber einmal vom Original-EPROM und zum anderen vom neuen EPROM booten. Auf den Original-EPROM muß eine Fassung huckepack aufgelötet werden, bei der bis auf das Pin 20 alle Anschlüsse verbunden werden. Das Pin 20 des Original-EPROM liegt auf Masse und ist ebenfalls abzutrennen. Die jetzt offene Leitung mit dem Signal A10 unterscheidet die beiden Adressen F8 und FC.

Um zwei EPROMs ansprechen zu können, muß die benutzte Adresse gespeichert werden, wozu sich das freie Latch im DL175 (D307) anbietet. Der Eingang D3 liegt an Pin 13 auf Masse und muß aufgetrennt werden um A10 anschließen zu können. Die freien Ausgänge Q3 und /Q3 führen jeweils zueinander negierte Signale und werden zur Auswahl des gewünschten EPROMs an deren Pin 20 geführt. Damit der Original-EPROM wieder die Adresse FC bekommt, muß das negierte Signal (Pin 14) an diesen EPROM geführt werden und das nicht negierte Signal (Pin 15) an die Fassung.

Übrigens bringt ein Vertauschen der EPROM-Adressen den KC dazu, sofort vom neuen EPROM und damit von der Festplatte zu booten (allerdings nur mit CAOS 4.3). In einer zukünftigen CAOS-Version könnte nach einem nicht erfolgreichem JUMP FC automatisch noch ein JUMP F8 folgen. Dann ergibt sich die Möglichkeit von Diskette zu booten. Wenn keine Diskette in Laufwerk B: liegt, wird von Festplatte gebootet.

Bezüglich der SWITCH-Steuerung im KC ist die Lösung nicht ganz sauber, denn beide EPROMs werden über dasselbe Latch gesteuert. In dem Latch werden gleichzeitig Daten- und Adreß-Signale gespeichert. Für die Anwendung mit JUMP hat dies keinen Einfluß. Aufpassen muß man nur mit SWITCH:

%SWITCH F8 C3
schaltet die Fassung auf Adresse C000H

%SWITCH FC 0
schaltet um auf den Original-EPROM, und deaktiviert damit gleichzeitig den ROM-F8

Wären es zwei unabhängige Module, dann würde der SWITCH-Befehl im höheren Modul auf das niedrigere Modul ohne Einfluß bleiben. Die Lösung hat aber auch einen Vorteil, denn beide JUMP-Befehle aktivieren so automatisch die Koppel-Schnittstelle.

Nun aber zum Inhalt des neuen EPROMs: Enthalten ist nur der Urlader für die Festplatte und ein aktueller ZAS-Terminaltreiber. Gestartet wird mit JUMP F8. Damit wird der Urlader in den Koppel-RAM gebracht, welcher die ersten 512 Byte von der Festplatte liest. Ist dies möglich und enthält dieser Bereich einen gültigen Festplattenbootlader, dann wird er gestartet, ansonsten erscheinen die üblichen Fehlermeldungen.

War der Ladevorgang erfolgreich, dann wird ZAS vom EPROM in den RAM kopiert. Drucker- und Koppeltreiber sind nicht vorhanden. Der weitere Bootvorgang wird nun vom D004 aus gesteuert, im Grundgerät läuft inzwischen die ZAS-Steuerschleife und wartet auf weitere Kommandos vom D004.

Wie kommt nun das System in die Systemspur(en) der Festplatte? Zunächst ist die Festplatte mit der ersten Partition C: so zu installieren, daß eine Systemspur (mindestens 32KByte) vorhanden ist. In den Kommentaren der Datei OPTION.INC wurde dies ja bereits empfohlen. SYSGEN V1.0 enthält zwei Bootlader, je einen für Diskette und Festplatte. Das System wird nun wie gewohnt zusammengestellt. Werden Druckertreiber und/oder Koppeltreiber benötigt, sind diese stets zu installieren, da im EPROM F8 keine enthalten sind.

Wer mit dem ZAS vom EPROM arbeitet, kann den ZAS-Treiber im SYSGEN-Menü weglassen - dann geht der Ladevorgang etwas schneller. Schließlich wird mit Menüpunkt 7 alles auf Laufwerk C: abgespeichert und ein Versuch mit JUMP F8 kann erfolgen.

Der Bootlader für die Festplatte liest zunächst das ID-Feld der Festplatte und verwendet die dort gefundenen Daten (Sektoren, Köpfe, Spuren) für den weiteren Bootvorgang. Das ganze funktioniert also nur, wenn die Festplatte in dem Modus arbeitet, der vom ID-Feld gemeldet wird!

Noch ein Hinweis zum RAM-Floppy: Im ROM-F8 ist der gleiche Treiber zum Aufbau der Modultabelle wie in SYSGEN.COM enthalten. Die Installation der Module ist jedoch nur im Menü von SYSGEN möglich. Für den normalen Bootvorgang hat dies keine Bedeutung, da die in SYSGEN gewählte Belegung die Standardwerte überschreibt. Ein Warmstart, also "JUMP F8 0" ist möglich, erzeugt aber wieder die Originaltabelle. Wurden mit SYSGEN.COM Werte verändert, kann es beim Warmstart zu Fehlern im RAM-Floppy kommen. Das gleiche gilt übrigens auch für "JUMP FC 0", denn auch dabei wird die Modultabelle neu aufgebaut und alle nachträglichen Veränderungen gehen verloren.

Wechsel der Diskettenformate
(MODF13.COM, MODF.DAT)

MODF.COM wurde in der Version 1.3 so erweitert, daß Blockgröße und Anzahl der Verzeichniseinträge frei gewählt werden können. Damit ergibt sich eine noch größere Vielfalt an möglichen Fremdformaten. Als Folge ist die Definition eines neuen Formates jetzt aufwendiger geworden. Deshalb benutzt MODF eine Datei MODF.DAT, um alle erzeugten DPBs bereitzuhalten. 8 getestete Formate gebe ich vor, diese können beliebig geändert bzw. erweitert werden. Die Bedienung erfolgt menügesteuert und soll deshalb hier nicht erläutert werden.

DEP Version 3.03
(DEP3.COM, DEP3.HLP)

Es gibt jetzt weitere Möglichkeiten, CAOS-Programme direkt beim Aufruf von CP/M aus zu starten. Dazu ist einfach der Dateiname der CAOS-Datei als Parameter von DEP anzugeben, Beispiele:

  1. A0>DEP3 INITIAL.UUU
  2. A0>DEP3 UNIPIC.KCC
  3. A0>DEP3 OTHELLO.KCB
  4. A0>DEP3 BREAK.SSS

Die erste Version arbeitet wie gewohnt, indem der Inhalt der Datei als CAOS-Kommando aktiviert wird. Bei den nächsten beiden Angaben erzeugt DEP3 ein Kommando FLOAD mit dem Namen der Datei. Nur Typangaben *.KC? werden so interpretiert, damit werden die normalen KCC-Dateien und die BASIC-Speicherabzüge wie OTHELLO.KCB erfaßt. Außerdem bleibt noch etwas Spielraum für eigene Ideen.

Die letzte Version funktioniert nur unter CAOS 4.3, denn es wird der BASIC-Interpreter gestartet und CLOAD"BREAK" ausgeführt. Dazu muß allerdings der BASIC-Interpreter sofort auf Diskettenarbeit eingestellt sein. Bei CAOS 4.2 würde versucht, das BASIC-Programm von Kassette zu laden.


Neue UNIKON-Version

von Jörg Linder

Zu guter letzt ist mal wieder kaum Zeit für einen Artikel über UNIKON geblieben. Daher gibt es an dieser Stelle erneut nur einen kurzen Hinweis auf die neue Version (2.1). Jetzt werden bei der Anzeige der Hilfeseite alle verfügbaren Plug-Ins aufgelistet. Außerdem gab es einige interne Veränderungen/Verbesserungen. So ist z. B. ein neuer Relocator für die Plug-Ins mit erheblichem Geschwindigkeitsgewinn enthalten.

Die Ursache für eine Fehlfunktion unter ZSDOS mit aktiviertem DOS-Pfad konnte inzwischen eingegrenzt werden - allerdings erst nach Fertigstellung der Version 2.1. Doch das gibt Anlaß und Ansporn zu weiteren Taten in dieser Richtung. In diesem Zusammenhang möchte ich auch alle Benutzer auffordern, mir Vorschläge zur Verbesserung und zu Plug-Ins zu schicken. Desweiteren bitte ich alle Programmierer darum, mir ihre selbsterstellten Plug-Ins für eine Verbreitung mit späteren Versionen zu übersenden.

Ansonsten soll's das auch schon wieder gewesen sein. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal mit einem "ordentlichen" Artikel. Doch sicherlich kommt dann etwas anderes dazwischen, schließlich haben wir ja noch soooo viel vor...


HCBASIC unter CP/M

von Mario Leubner

Das KC-System besitzt Möglichkeiten, die vielen anderen Rechnern fremd sind. Dazu gehört zum Beispiel die Ausstattung mit zwei Prozessoren: einer im Grundgerät mit 1,75 MHz getaktet und einer im D004 mit immerhin 4 MHz. Was liegt also näher, als rechenintensive Programme im D004 und damit rund 2,5mal schneller als unter CAOS abzuarbeiten? Dieser Gedanke mag zur Entwicklung des Programmes HCBASIC.COM geführt haben. Die Idee ist wirklich nicht von der Hand zu weisen, denn damit ist es möglich, BASIC-Programme im D004 abzuarbeiten.

Natürlich muß man ein paar Einschränkungen hinnehmen, denn schließlich läuft der BASIC-Interpreter auf einer anderen Hardware und muß sich wie alle anderen CP/M-Programme an die definierten Schnittstellen halten. Leider hat HCBASIC.COM außer diesen Einschränkungen noch ein paar Fehler, so zum Beispiel:

  • BEEP erzeugt eine willkürliche Anzahl von Tönen.
  • SOUND funktioniert nicht korrekt.
  • VGET$ liefert immer den Inhalt von Bild 0.
  • PTEST liefert überhaupt kein richtiges Ergebnis.
  • JOYST springt an eine nicht definierte Programmadresse.

Das war der Hauptgrund, warum ich mich an der Weiterentwicklung von HCBASIC.COM versucht habe. In meiner Version 2.0 habe ich außerdem noch ein paar weitere Funktionen eingebaut, die den Komfort erhöhen sollen:

  • Automatische Einstellung des 40-Zeichenmodus.
  • Konvertierung der Cursortasten wie im CAOS.
  • Übernahme des aktuellen Laufwerkes.
  • Aufruf mit Programmname als Parameter.
  • Erzeugung selbststartender Programme.
  • Übertragung von CAOS-Dateien zum Grundgerät.
  • Möglichkeit zum Aufruf von Programmen im Grundgerät.

Vor der Übernahme von Programmen der CAOS-Betriebsart sollten diese jedoch auf Befehle wie PEEK, POKE und CALL untersucht werden. PEEK(509) ist vielfach als Tastaturabfrage benutzt worden und muß durch INKEY$ ersetzt werden. Schwieriger ist der Ersatz bzw. das Umschreiben von Maschinencode-Unterprogrammen. Ich habe zumindest die Arbeitszellen wie unter CAOS auf den Bereich ab 300H gelegt, damit darauf ohne Umrechnung zugegriffen werden kann. Wer BASIC-Programme für eine bestimmte Betriebsart oder mit unterschiedlichen Routinen schreiben will, sollte folgenden Test benutzen:

IF DEEK(769) > 0 THEN PRINT "Das ist HCBASIC.COM"

Zu HCBASIC2.COM habe ich noch eine HELP-Datei erstellt, in der alle Besonderheiten erklärt sind. Wer HILFE.COM (ohne Z-System) benutzt, sollte die Steuerzeichen ^A und ^B mit UNIKON entfernen oder den Text mit TPKC oder ML.COM betrachten. Für weitere Hinweise und Ideen stehe ich gern zur Verfügung.

Auf dem Treffen in Gusow war außerdem ein überarbeitetes Fadendemo als "Bildschirmschoner" unter CP/M zu sehen. Es besteht aus zwei Teilen: FADEN97.SSS und FADEN97.KCC. Das KCC-File ist ein ganz normales CAOS-Programm und wurde mit EDAS erzeugt. Man kann es unter CAOS mit FLOAD laden und mit dem Menüwort %FADEN starten. FADEN97.SSS ist das Ladeprogramm, um FADEN97.KCC von HCBASIC.COM zu laden und zu starten. Damit sollen die Befehle BLOAD"NAME" und CALL* verdeutlicht werden.


Bericht vom 3. Clubtreffen

von Jörg Linder

Wir haben es auch in diesem Jahr wieder geschafft, ein Treffen zu organisieren. Wie schon vor zwei Jahren trafen wir uns im "Motel Derfflinger" in Gusow. Mein anfänglicher Enthusiasmus wurde jedoch gleich zu Beginn durch einen mittleren Schock gedämpft. Kurzfristig und für mich daher völlig überraschend hat der Inhaber des Motels gewechselt.

Dabei wurden keinerlei Absprachen bzw. Reservierungen übermittelt, so daß das Treffen beinahe ins Wasser gefallen wäre. Glücklicherweise waren die neuen Betreiber aber sehr entgegenkommend und alles konnte ziemlich planmäßig ablaufen. Anderenfalls hätten wir wohl ziemlich dumm dagestanden, denn wo soll man auf die Schnelle mit 24 Personen hin? Damit wäre auch schon gesagt, daß der Rekord vom Vorjahr ungeschlagen blieb. Aber ich finde, daß dies dem Treffen keinen Abbruch tat.

Der Freitag war wie immer der traditionelle Anreisetag und wurde hauptsächlich zum Erfahrungsaustausch genutzt. Obwohl die meisten einen erheblichen Anreiseweg hinter sich gebracht hatten, konnte es uns nicht davon abhalten, bis nach Mitternacht zu diskutieren. Ähnlich wie im Vorjahr gab es auch diesmal wieder ein Arbeitsprogramm, aber zeitlich nicht so streng gegliedert. Diese Freiheit" nutzten wir am Samstag ausgiebig. Als erster Punkt stand ein Bericht zur Clubarbeit auf der Tagesordnung. Um 9 Uhr - also gleich nach dem Frühstück - fingen wir an.

Zunächst legte ich (Jörg Linder) den Kassenbericht vor. Nach dem inzwischen nicht mehr aktuellen Stand vom 08.04.1997 verfügte der Club über ein Guthaben von 1.540,19 DM. Diese Zahl relativiert sich allerdings, wenn man bedenkt, daß davon noch 143 Hefte zu bestreiten sind. Insgesamt beliefen sich die Einnahmen des Clubs im vergangenen Jahr auf 2.501,00 DM und die Ausgaben auf 2.561,46 DM. Die erhöhten Ausgaben sind auf die gestiegenen Versandkosten zurückzuführen. Andreas Ose hat den Kassenbericht geprüft und für i. O. befunden.

Anschließend waren einige Funktionen der "Clubleitung" neu zu vergeben. Zum einen handelte es sich um die des Diskothekars, da Jens Neumann aus dem Club ausgetreten ist, und zum anderen um die Redaktion, da ich (wie angekündigt) in Zukunft keine Zeit mehr haben werde. Während sich für die Funktion des Diskothekars gleich zwei Mitglieder gemeldet haben, schien sich für die Redaktion zunächst niemand zu begeistern. Doch letztendlich haben wir eine Lösung gefunden.

Wegen des Arbeitsumfanges mußten wir das Aufgabengebiet teilen, um eine weitere Versorgung mit KC-News zu gewährleisten. Auf den ersten Blick erscheint unsere Lösung für Außenstehende wahrscheinlich etwas kompliziert, doch während der Diskussion hatten selbst die anwesenden Mitlieder Schwierigkeiten zu folgen. Schließlich werden zukünftig die KC-News und die Beilagen-Diskette ein Produkt der Zusammenarbeit von vier Mitgliedern sein. Dies gestaltet sich wie folgt:

Andreas Ose übernimmt die Mitgliederverwaltung einschließlich der Clubkasse. Logischerweise ändert sich dadurch auch die Bankverbindung des Clubs, sie ist im Impressum zu finden!

Für alle (angehenden) Autoren ist jetzt Frank Dachselt der Ansprechpartner. Er wird die KC-News und die Beilagen-Diskette zusammenstellen. Erstgenannte schickt er zum Kopieren an Gerold Thomas. Dieser versendet die fertigen Exemplare zusammen mit den Kopien der Beilagen-Diskette, die er von Dietmar Meyer bekommt. Sollten (wider Erwarten) Probleme mit der Beilagen-Diskette auftreten, weil z. B. eine Datei nicht gelesen werden kann, dann wendet Euch bitte an einen der Diskothekare.

Ja, Ihr habt richtig gelesen: Wir haben jetzt zwei Diskothekare, die gleichberechtigt diese Funktion übernehmen werden. Ab sofort werden Enrico Grämer und Jan Hill versuchen, Ordnung im Dickicht der Software zu schaffen.

Damit wären auch schon alle Neuerungen genannt. Der Übersichtlichkeit halber hier nochmal auf einen Blick:

Diskothekare: Enrico Grämer, Jan Hill
Mitgliederverwaltung/Kasse: Andreas Ose
Zusammenstellung KC-News/Beilagen-Diskette: Frank Dachselt
Zeitungskopien und Versand: Gerold Thomas
Diskettenkopien: Dietmar Meyer

 

Nachdem wir diesen nicht ganz einfachen Teil bewältigt hatten, kam der Vorschlag von Klaus Witzenhausen zur Sprache, eine neue Funktion in der Clubleitung für den Bereich der sog. "Öffentlichkeitsarbeit" einzurichten. Ziemlich schnell sind alle Anwesenden zu dem Schluß gekommen, daß jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten den Club in der Öffentlichkeit vertreten sollte. Eine neue Funktion wird dazu nicht benötigt. Von Dietmar Meyer kam hingegen der Vorschlag, auch die "neuen Medien" dabei zu berücksichtigen. Insbesondere der WDR-Computerclub wäre mit seinem BTX-Angebot interessant, da dort auch ältere Modelle Berücksichtigung finden. Er wird demnächst Kontakt dorthin suchen.

Daß die Bemühungen in der gerade erwähnten Richtung schon fortgeschritten sind, war bisher nur wenigen Clubmitgliedern bekannt. Frank Dachselt informierte über die neuesten Aktivitäten im "Netz der Netze". Mittlerweile gibt es schon drei Homepages im Internet, genauer gesagt im World Wide Web, die sich dem KC widmen. Alle sind momentan noch im Aufbau, doch zweifelsohne ist Franks die aktuellste, umfangreichste und am engsten mit dem Club verbunden. Außerdem bietet er (fairerweise) als einziger Links zu den anderen Homepages an. Hier die Adressen für alle Internet-Begeisterten:

http://www.iee.et.tu-dresden.de/~dachselt/
http://members.aol.com/kc853
http://www.boerde.de/~heiko/kc/kc.htm

Außerdem präsentierte uns Frank den Prototypen einer für den KC umgebauten Tastatur. Äußerlich den PC-Tastaturen sehr ähnlich ist sie recht komfortabel und vor allem auch für Vielschreiber bestens geeignet. Durch den Anschluß an die Keyboard-Buchse des Grundgerätes sind an selbigem keinerlei Veränderungen vorzunehmen. Sobald die Nachbauanleitung fertig ist, wird er sie uns in den KC-News vorstellen.

Inzwischen war es auch schon kurz nach 10 Uhr. Genau die richtige Zeit, um einen Vortrag zu halten, dachten Mario Leubner und ich. Daher ließen wir uns auch nicht davon abhalten, einen solchen über das neue System der interessierten Hörerschaft zu präsentieren.

An dieser Stelle möchte/muß ich darauf hinweisen, daß dieses "neue System" inzwischen einen richtigen Namen bekommen hat. Um die außerordentlichen Leistungen von Mario Leubner zu würdigen, wurde der Vorschlag von Ralf Kästner einstimmig angenommen, es "ML-DOS" zu nennen. Außerdem soll eine einheitliche Bezeichnung dazu beitragen, Verwirrung zu vermeiden. Schließlich sind in letzter Zeit "neues System", "CP/M" und "ZSDOS" nahezu synonym verwendet worden, obwohl dies nicht ganz korrekt ist.

Inzwischen ist die Entwicklung der Betriebssystemsoftware an einen Punkt gelangt, der es auch wenig versierten Anwendern ermöglicht, eine Installation in kurzer Zeit problemlos durchzuführen. In unserem Vortrag zeigten wir jedoch nicht nur die Installation, sondern auch die erweiterten und neuen Möglichkeiten des Systems. In einer 14-seitigen Zusammenfassung konnten alle Zuhörer noch einmal das Vorgetragene nachlesen.

Der Vortrag zum ML-DOS erstreckte sich in etwa bis zum Mittagessen. Nach dieser verdienten Pause legte Ralf Kästner mit der Vorstellung der neuen Version von UNIPIC los. Gleich zu Anfang erwähnte Ralf den Umfang der neuen Version: 87,4 kB Programmcode und 632 kB Quelltext ließen eine Menge vermuten. Dementsprechend sind auch die Anforderungen den Programms - es werden mindestens 128 kB RAM zur Ausführung benötigt.

Wer die Version 1.0 des Programmes schon kennt, wird sich schnell zurechtfinden und über die zahlreichen großen und kleinen Veränderungen freuen. Doch egal ob "Aufsteiger" oder Neueinsteiger, die revolutionäre Bedienoberfläche und vor allem die Geschwindigkeit bei der Ausführung lassen das Herz höher schlagen. Wer eine PC-Mouse entsprechend den Artikeln in den KC-News angeschlossen hat, wird die Arbeit geradezu genießen.

Obwohl Ralf die einzelnen Elemente des Programmes und ihre Bedienung "nur" in ihren Grundzügen vorstellte und dabei den Schwierigkeitsgrad kaum merklich steigerte, zog sich die Vorstellung bis ca. 21 Uhr hin. Doch danach ging es erst richtig rund mit dem neuen UNIPIC: rumklicken, fragen, ausprobieren. Selbstverständlich war auch die von Ralf angedeutete Programmschnittstelle für User-Overlays (Plug-Ins) ebenso von Interesse wie das von ihm entwickelte Objektsystem. Nach seinen Aussagen wird es bis zur endgültigen "Serienreife" noch eine Weile dauern, aber der erste Eindruck war jedenfalls überwältigend.

Danach ging es planmäßig weiter - es wurde planlos diskutiert, geplaudert und Erfahrungen ausgetauscht. Diverse Gesprächsrunden dauerten bis tief in die Nacht (genauer gesagt bis gegen 2 Uhr morgens). Dabei kam kurzzeitig eine regelrechte Spielphase auf, in der jeder seine Bestände durchwühlte. Das Ergebnis sind zwei alte, neue Spiele für den /4, die auch auf der Beilagen-Diskette zu finden sind. BREAKOUT dürfte einigen noch vom /3 bekannt sein. Mario Leubner hat es angepaßt, so daß der /4 jetzt nicht mehr die Annahme verweigert. Das zweite Spiel - SCHOCKY - soll angeblich auch auf unserem '95er Treffen zu sehen gewesen sein, allerdings war es für die Mehrzahl noch unbekannt. Eine gewisse Suchtgefahr ist bei diesem zukünftigen Spieleklassiker nicht auszuschließen. (Könntest Du es nicht weiterentwickeln, Holger?)

Am Sonntag vormittag war (wie immer) allgemeine Aufbruchstimmung. Letzte Absprachen, letzte Kopierarbeiten und dann das Versprechen, uns im nächsten Jahr wieder zu sehen. Zum abschließenden Mittagessen waren noch 7 Personen anwesend.

Für die Statistiker noch ein paar Informationen am Rande: Die KCs waren diesmal erfreulicherweise stark vertreten. Gleich vier Geräte dieser Art - davon zwei mit Festplatte - waren zu sehen. Darüberhinaus (m)eine CPU280, ein Schneider CPC, ein Apple PowerBook, ein PC Laptop und ein PC Minitower.

Zusammenfassend kann man sagen, daß auch dieses Treffen wieder ein voller Erfolg war.

Bis zum nächsten Mal!


Der KC 85 im Internet

von Frank Dachselt

Die Idee existiert schon längere Zeit und seit einigen Monaten ist sie Realität: Der KC 85 hat eine WWW-Homepage im Internet.

Zunächst für alle, die bisher noch keinen Kontakt zum Internet hatten, eine kurze Erläuterung zu diesem Informationsdienst.

WWW steht für World Wide Web, zu deutsch: weltweites Netz. Dies ist sicherlich der Internetdienst mit dem derzeit allgemein höchsten Bekanntheitsgrad, für viele schon ein Synonym zu Internet, was aber nicht der Fall ist. Es ist lediglich ein Dienst des Internet, wenngleich auch der jüngste und "aufregendste".

Mit dem WWW steht im Internet ein benutzerfreundliches und allgemein akzeptiertes Medium zur Verbreitung und Gewinnung von Informationen zur Verfügung. Das WWW wird gebildet durch sogenannte Hypertextdokumente, das sind Texte mit eingebauten Querverweisen, denen durch einfaches Anklicken mit der Maus (sofern man einen Browser mit graphischer Oberfläche benutzt) gefolgt werden kann, ganz gleich auf welchem Computer des Internet sie sich befinden. Die Texte werden in einer speziellen Textauszeichnungssprache, in HTML (Hypertext Markup Language) verfaßt.

Darüberhinaus besitzt das WWW die Fähigkeit, Texte, Bilder, Töne sowie beliebige Dateien zu Seiten zusammenzufassen und allgemein verfügbar zu machen. Diese äußerst benutzerfreundliche Bereitstellung von Informationen ist wohl auch der Grund für die hohe Akzeptanz dieses Dienstes.

Was liegt nun also näher, dieses Informationssystem auch für den KC zu nutzen, und zwar in dem Sinne, daß interessierten Internetbesuchern Informationen über den KC zur Verfügung gestellt werden. Damit wären wir auch schon bei einer wichtige Frage: Was soll mit einer solchen Präsentation erreicht werden und was nicht?

Ich denke, in erster Linie sollten die aktuellen Aktivitäten rund um den KC dargestellt werden. Dazu gehören die Entwicklungen in den Bereichen Hard- und Software und natürlich der KC-Club. Angesprochen werden sollen alle diejenigen, die den KC kennen, ihn benutzten oder noch immer benutzen, aber den Kontakt zu anderen KC-Usern verloren haben und deshalb nicht wissen, was da so alles noch passiert.

Ralf Kästner sprach in diesem Zusammenhang von der "Zielgruppe", und eigentlich hat er ja recht, denn irgendwie ist das alles Werbung für unser Hobby. Und wenn wir auf diese Weise das eine oder andere neue Mitglied für den KC-Club finden, dann hat sich der Aufwand auf alle Fälle gelohnt. Und damit der Kreis interessierter Besucher nicht auf den deutschsprachigen Raum beschränkt bleibt, wird ein Teil der Seiten auch in englischer Sprache zur Verfügung stehen.

Um alle Klubmitglieder, die noch keinen "Draht" zum Internet haben, nicht zu beunruhigen: die KC-Homepage soll kein zweites Informationsforum innerhalb des KC-Klubs werden, sondern, wie oben schon angedeutet, zur Darstellung der Klubaktivitäten nach außen dienen. Es wird sich deshalb kaum etwas auf der Homepage finden, das innerhalb unseres Klubs nicht schon bekannt ist.

Um einige Beispiele zu nennen, was bereits verfügbar ist bzw. in Kürze zu sehen sein wird: Es gibt einige allgemeine Informationen zum KC-Klub, zu seiner Geschichte und seiner Arbeitsweise, die drei bisherigen Klubtreffen sind mit einigen inhaltlichen Informationen und vielen Bildern dargestellt, ebenso einige interessante Hardware- und Softwareentwicklungen. Daneben kann man im Inhaltsverzeichnis der KC-News blättern und einige Artikel daraus lesen (zur Zeit sind es nur einige meiner eigenen).

Links zu anderen WWW-Seiten mit KC-Material gibt es natürlich auch, denn wer hätte das gedacht: in letzter Zeit sprießen neue KC-Seiten im Internet wie Pilze aus dem Boden.

Zum Schluß noch das wichtigste, die Adresse der KC-Homepage. Sie lautet:

http://www.iee.et.tu-dresden.de/~dachselt/index.html

Alle Interessenten sind nun herzlich eingeladen, die KC-Homepage zu besuchen. Für Meinungen, Kritiken und Anregungen bin ich natürlich jederzeit dankbar. Und wer etwas von seinem Material auf diese Weise veröffentlichen möchte, kann sich ebenfalls bei mir melden. An dieser Stelle schon mal ein großes Dankeschön an Mario Leubner, Jörg Linder und Ralf Kästner, die mich mit jeder Menge Bildmaterial versogt und somit zur farbigen Gestaltung der KC-Homepage beigetragen haben.


Der KC und der FA - eine unendliche Geschichte... !?

von Ralf Kästner

Nein, sicher nicht, wenn man die letzten Jahre betrachtet, denn eigentlich war sie ja schon zuende.

Da wir zum Treffen versäumt hatten darüber zu sprechen, hier noch mal zusammengefaßt die Entwicklung der letzten Monate. Den wenigen Usern, welche den FA noch abonniert haben, ist sicher der ausführliche Artikel zum PC-Emulator des KC 85/3 aufgefallen, welcher sogar mit farbigen Screenshots illustriert war und 2 ganze Druckseiten beanspruchen durfte!

In mir regte sich beim Lesen dieses Beitrages das eingeschworene KC-Herz und ich konnte es mir nicht verkneifen, dem Autor des Artikels eine dementsprechende Mail zu schreiben, wo ich ihm mitteilte, daß uns dieser Emulator bereits seit zwei Jahren bekannt ist und daß es immer noch User gibt, die sich um eine Weiterentwicklung der KC's bemühen.

Darüber hinaus wollte ich einige Ungereimtheiten im Artikel zum D004 und KC geraderücken, es gibt ja immer noch Leute, welche das D004 und den KC 85/4 gleichsetzen, obwohl der KC 85/3 ja auch damit kann! Was mich aber am meisten störte, war die Tatsache, daß ziemlich genau vier ganze Jahre keine einzige Zeile zum KC im FA zu lesen war und dann ein Emulator gleich 2 Seiten füllen durfte!

Ich bekam auch postwendend Antwort von René Meyer, dem Autor, er ist allerdings lediglich freier Mitarbeiter, hat also keinerlei Einfluß auf die Inhalte des FA. Immerhin nahm er aber meine Mails mal mit zum maßgeblichen Redakteur des FA (Dr.-Ing. Reinhard Hennig) und es ergab sich doch eine m. E. nach erstaunliche Reaktion. Ich zitiere hier mal eine Antwortmail:

"Der FA ist angesichts des anhaltenden Interesses am Thema KC bereit, mehr (:-) Beitraege zu bringen. Der Redakteur, fuer den ich arbeite, meint, dass es keine grundsaetzliche Weigerung gaebe (ich habe Deinen Brief weitergeleitet), nur kaemen keine KC-Angebote mehr."

Da war ich dann doch etwas geschockt und habe geantwortet:

"Da wuerde ich mal meinen - kein Wunder nach vier Jahren, die wichtigen KC-Neuigkeiten erscheinen seit damals ja nur noch in unseren "KC-News" und da sind einige Sachen dabei, die durchaus auch fuer den FA geeignet gewesen waeren bzw. sind!"

Die Moral der ganzen Geschichte - der FA scheint neuerdings wieder ernsthaftes Interesse an substantiellen Artikeln zum KC zu entwickeln, in nachfolgenden Mails habe ich noch ein wenig weitergebohrt, von Interesse sind also keine Spielberichte o. ä., sondern Beiträge, welche allgemein interessieren und dem Charakter des FA entsprechen, ... einige Sachen fallen mir sofort ein, wie 3,5"-Lw, ML-DOS mit oder ohne Festplatte, Z-System, Packprogramme u.s.w.

Wer sich also berufen fühlt, im FA etwas für die KC's zu tun, sollte sich nicht zurückhalten, eine vorherige Absprache mit der Redaktion ist unbedingt zu empfehlen, die letzten Informationen gingen dahin, daß der FA etwa 6 Druckseiten im Jahr für die KC's zur Verfügung stellen würde.


Z-System-Ecke

von Mario Leubner

Unter dieser Rubrik will ich in unregelmäßigen Abständen Tips für alle Nutzer des Z-Systems geben. Heute:

Wie spare ich Speicherplatz durch geeignete Auswahl des RCP?

Mit NZCOM werden verschiedene RCP-Module ausgeliefert, die auch einen unterschiedlichen Funktionsumfang enthalten. Anfangs nutzte ich RCP09H.ZRL mit 9 Sektoren Speicherbedarf. Das ist schon ein RCP mit eingeschränktem Funktionsumfang. Kommandos wie DIR, ERA, REN, COPY, TYPE oder REG sind nur in RCP's mit wesentlich mehr Speicherbedarf enthalten. Für diese Kommandos existieren aber Programme welche meist noch mehr Komfort bieten.

Speziell für die Anwendung im KC-System habe ich den RCP09H um die zwei Kommandos CAOS und KEY erweitert, außerdem fand PORT Platz. Für die drei Kommandos wird ein zusätzlicher Sektor gebraucht (RCP10HKC.ZRL). Inzwischen habe ich einen weiteren RCP zusammengestellt, der auf ECHO, P(EEK), POKE und PORT verzichtet. Resultat: Der RCP benötigt nur noch 5 Sektoren und bringt so 640 Byte mehr TPA, was im knapp bemessenen KC-System nicht zu unterschätzen ist.

Nun wollte ich aber auf die Kommandos nicht ganz verzichten. Für ECHO und POKE habe ich ein gleichwertiges Typ-4 Programm gefunden, nur für PEEK scheint es nichts zu geben. Deshalb habe ich dies selbst programmiert. PEEK ist in 3 Versionen (für 100H, für 8000H und als Typ-4) verfügbar. Zur Ablage der aktuellen Adresse kann ein ZCPR-Registerpaar installiert werden. Der Aufruf von PEEK // gibt wie gewohnt eine kurze Hilfe aus.