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Neue Software

von Jörg Linder

In jedem Jahr frage ich mich nach den Weihnachtsfeiertagen, also nachdem man so schön fett und faul geworden ist, womit ich die Langeweile bekämpfen kann. Diesmal habe ich mich "zwischen den Jahren" dem Assembler gewidmet. Die Resultate möchte ich heute kurz vorstellen.

UNIKON v2.0

Bereits in der Ausgabe 1/96, also vor ziemlich genau einem Jahr habe ich die erste Version dieses Programmes vorgestellt. Es diente zur Demonstration, wie man mit der SYSLIB programmiert/programmieren kann. Die Möglichkeiten dieses Konvertierungsprogrammes waren recht beschränkt. Zwar standen mehrere Konvertierungsmodule zur Verfügung und auch eigene konnten hinzugefügt werden, aber das angewendete Verfahren ließ nur eine byteweise Umsetzung zu. Doch damals fiel mir nichts besseres ein.

Aber schließlich bin auch ich lern- und entwicklungsfähig. Inzwischen sind ein paar Erkenntnisse hinzugekommen, die sich nun in der neuen Version von UNIKON widerspiegeln. An die Stelle der Konvertierungsmodule mit einfachen Umsetzungstabellen treten jetzt Plug-Ins.

Einigen wird der Begriff "Plug-In" bereits bekannt sein. Damit werden Programm(teil)e bezeichnet, die nicht selbständig lauffähig sind, sondern aus einer Anwendung ("Host") gestartet werden und auf deren Daten und Resourcen zugreifen und diese bearbeiten. Aufgrund der Erfahrungen mit PRL-Dateien (siehe KC-News 4/96) habe ich mich für dieses Format entschieden.

Genauere Informationen zu UNIKON und den Plug-Ins sowie das Programm selbst sind in der Datei UNKON20.PMA auf der Beilagen-Diskette zu finden.

CHOICE

Dieses (wirklich kleine) Programm läuft nur unter dem Z-System. Wer dies immer noch nicht hat, kann damit nichts anfangen! Weiterhin wird ein erweiterter TCAP wie z. B. KC85XTC3.Z3T oder KC85XTC4.Z3T vorausgesetzt.

In der letzten Ausgabe der KC-News wurde unter anderem die neueste Version von DEP.COM vorgestellt, welches jetzt auch die Angabe von Parametern erlaubt. Eine entsprechende .UUU-Datei wird nach dem Start der CAOS-Betriebsart ausgeführt. Mario Leubner zeigte, wie Alias-Scripte benutzt werden können, um gleich bis zum gewünschten Programm "durchzustarten". Dazu muß nur für jedes Programm eine .UUU-Datei angelegt werden.

Zwar sind die .UUU-Dateien sehr klein (1 Record = 128 Bytes), belegen aber je nach Diskette oder Festplattenpartition bis zu 4 Kilobytes. Außerdem benötigt jede Datei einen Eintrag im Directory. Das war für mich als notorischen Bytesparer natürlich nicht akzeptabel. Wenn man die .UUU-Dateien in einer Bibliothek zusammenfassen würde, wäre das viel effizienter. Leider kann DEP.COM nicht auf Bibliotheken zugreifen - ein Kommandoscript könnte dieses Problem lösen. Noch schöner wäre aber eine grafische Lösung, am besten über Menüs, in denen ähnliche Programme zusammengefaßt würden.

Nach einigen Streifzügen durch die vielfältige Welt der Z-System-Programme hatte ich eine fast perfekte Lösung gefunden - PDMSTK von Harold F. Bower. Da auch der Quelltext dieses Programmes vorlag, war die Anpassung in Nullkommanichts erledigt.

CHOICE stellt die Programmrubriken in der Menüzeile dar. Wird ein Punkt mittels Entertaste aktiviert, dann klappt die entsprechende Auswahl herunter ("Pull-Down-Menüs"). Mit den Cursortasten kann der gewünschte Dateiname ausgewählt werden. Hat man sich in der Rubrik geirrt, einfach Control-C bzw. BRK drücken und man kehrt in die Menüzeile zurück.

Wurde ein Dateiname angewählt, so wird dieser nach Betätigen der Entertaste in die gespeicherte Kommandozeile eingefügt und anschließend diese ausgeführt. Sowohl die Menüeinträge als auch die Kommandozeile können angepaßt werden, wodurch sich dieses Programm auch für andere Zwecke einsetzen läßt.