CF-Karte am KC -- geschafft!
von Guido Speer
Genau 2 Tage vor dem letzten Clubtreffen hatte ich meinen KC endlich soweit, dass wieder alles funktionierte. Beim vorletzten Treffen in Naumburg hatte sich mein Tastaturinterface verabschiedet (und aus Solidarität auch gleich der Wang-Computer). Naja, und weil das bei uns "Tradition" hat, habe ich damals Enrico Grämer's Interface auch gleich zerbröselt. Bei ihm war der Controller hinüber, was ich bei mir auch vermutete. Den hatte ich ersetzt, er war es aber nicht, sondern (man kann es kaum glauben) ich hatte es mit 4 Stück (in Worten: vier) defekten M003 versucht! Erst mit dem fünften war alles wieder in Butter. Das Interface war übrigens völlig in Ordnung! Enrico konnte darüber nicht lachen ;--)
So, das war das Vorspiel. Nun zur CF-Karte: Vor vielen Monaten habe ich einen CF-IDE-Adapter bei eBay ersteigert, um meine Bilder aus der Digitalkamera "komfortabel" in den PC zu laden. Über das USB-Interface der Kamera ist das etwas nervig. Die Idee war gut, doch das konnte so einfach überhaupt nicht gehen. Der PC muss natürlich jedesmal neu gebootet werden, um die eingesteckte CF-Karte zu finden. Schöne Pleite, nix mit "komfortabel". So, nun lag das Ding da und hat nur Geld gekostet. Schon damals hatte ich die Idee, das Teil in den KC zu prömpeln.
Aber wie das so ist, Tage kommen und gehen und die Tastatur ging ja auch noch nicht. Aber jetzt, zwei Tage vor Buffalo (oder dem 2002-er Clubtreffen, um genau zu sein), die Erlösung: KC geht, und der Adapter muss noch rein! Den Einbau habe ich dann grade so noch geschafft und der Rest sollte auf dem Clubtreffen erledigt werden. Noch am Freitag Abend wurde das Kabel eingebaut und der erste Test konnte starten! Power-On und - nix! Kein Zugriff möglich. GIDETEST sagte nur: Time-Out! War ja klar! Ich in Pechtelsgrün, Murphy ist auch da und noch kein Schwarzbier! Konnte ja nichts werden. Was folgt, waren einige (wenige) schwarze Biere, aber keine CF-Funktion. Feierabend und morgen versuchen!
Am Sonnabend kam Jörg Helbig und kramte aus seinen Taschen einen CF-Karten-Adapter. Also nächster Versuch. Mit diesem Ding (nach Elektor 4/2002) wurde zwar die CF-Karte auch nicht richtig gefunden (Time-Out und andere Fehler), aber merkwürdigerweise konnte das Teil formatiert werden und die Daten blieben auch drauf! Also meinen Adapter noch mal ran und... nix! Das Thema war für mich jetzt durch und ich konnte mich den wichtigen Dingen beim Treffen widmen. Wer lacht da?!
Heute (einige Tage nach dem Clubtreffen) habe ich meinen Adapter mit der Originalschaltung von SanDisk verglichen. Ergebnis: Dafür, dass das Teil von einer kommerziellen Firma stammt (ES&S, www.esskabel.de) und natürlich sauteuer war, war es auch so richtig Schrott! Einige Masseleitungen fehlten und die Master-Slave-Umschaltung war total gaga. Das habe ich mit sehr spitzem Lötkolben nachgebessert und nun läuft das Teil 1A. Eingebaut habe ich es im D004 über dem Modulschacht 4. Dazu musste ich leider zwei Löcher in die Hauptplatine vom D004 bohren. Dabei gingen natürlich drei Leitungen über die Wupper, die habe ich mit etwas Draht gebrückt (Bild 3).
Wenn genug Interesse da ist, können wir Enrico sicher überzeugen eine Serie eigener Adapter aufzulegen. Die werden dann natürlich so konstruiert, dass eine Befestigung ohne großen Aufwand möglich ist. Angeschlossen habe ich sie ganz normal an den 40-poligen IDE-Port des GIDE. Der 44-polige wäre besser, da dort schon die 5 Volt mit anliegen. Mein Adapter war aber für den 40-poligen Anschluß. Worin besteht nun der ach so große Vorteil mit einer CF-Karte?
- Notebookplatten um 40...100 MB sind kaum noch wo zu bekommen und wenn, sind die inzwischen irrsinnig teuer! CF-Karten werden immer billiger! Eine 32-er kostet etwa 10,-- EUR, eine 64-er bei eBay schon ab 25,-- EUR. Es gibt sie schon bis zu 1 GB, doch für uns ist sicher eine 32-er oder 64-er ausreichend.
- Der Transfer großer Datenmengen sowie ganzer Festplatteninhalte zwischen KCs wird (fast) zum Kinderspiel.
- Man kann mehrere kleine (gibt's schon ab 8 MB) mit jeweils eigenen Systemen bespielen (TPKC, CAOS, Spiele und und und...)
- Absolut keine Laufgeräusche und kaum Stromverbrauch, was nicht zu verachten ist.
- Die Genugtuung, dass es geht ;--)
Jetzt müssen unsere Softwaregurus "nur" noch dafür sorgen, dass der KC mit 2 Platten umgehen kann (Master/Slave usw.), Maarioooo....! Dann könnte die interne Platte das System aufnehmen und auf die CF kommen Daten oder umgekehrt. Den Rest erklären die Fotos. Die beiden letzten Fotos zeigen die Reparaturstellen an meinem Adapter. Es ist natürlich auch möglich, die Karte total intern einzubauen. Der Vorteil Datentausch und mehrere Systeme, ist dann aber hin.
Aktueller Nachtrag:
Dieser Artikel entstand unmittelbar nach dem letzten Clubtreffen. Inzwischen haben wir über den Eigenbau des CF-IDE-Adapters diskutiert. Ergebnis: Es wird wohl doch sinnvoller sein, da was fertiges zu nehmen. Die Teile werden inzwischen von einigen Anbietern vertrieben und sind auch nicht teurer als der Eigenbau.
Bleibt das Problem des Einbaus. Der hängt natürlich vom jeweiligen Modell ab. Das von ES&S ist ja brauchbar, wenn man es umbaut. Ich habe Kontakt zu dieser Firma aufgenommen und sie wollen da ein korrigierten Modell nachschieben. Das müsste inzwischen verfügbar sein. Der in Elektor 4/2002 beschriebene Adapter ist ja auch brauchbar.
Damit ist das Thema "CF-Card im KC" aber noch nicht durch. Wer macht sich daran, das Betriebssystem so zu erweitern, dass 2 Festplatten (bzw. Platte und CF) benutzt werden können? Die CF-Cards können auch im Memory-Modus betrieben werden. Was liegt näher, eine CF-Card als Ram-Floppy zu nutzen? Wer hat da Ideen?
Hier noch einige WWW-Links zum Thema:
- www.compactflash.org
- Ohne Worte :) (englisch)
- www.sandisk.com
- DER CF-Card-Hersteller überhaupt!
- www.kingston.com
- DER andere Hersteller (damit mir keiner was nachsagt)
- www.esskabel.de
- Der von mir verwendete und modifizierte Adapter, aber mit 44 Polen. Kann hier auch irgendwo per Mail direkt angefragt (bestellt?) werden.
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Bild 1: CF-Karteninterface: Einbauposition, die Beschriftung noch provisorisch.
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Bild 2: CF-Karteninterface: Der eingebaute Adapter von ES&S noch ohne Datenkabel.
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Bild 3: CF-Karteninterface: Position der Befestigungschrauben (M 2,5 x 25 mm). Die sollten in unserem Modul weiter vorn am Rand sein.
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Bild 4: CF-Karteninterface: Schraube mit Isolierscheiben von unten und überbrückte Leiterbahnen.
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Bild 5: CF-Karteninterface: Mein reparierter Adapter (Masseleitungen an Pin 8--12 und 14--17).
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Bild 6: CF-Karteninterface: Mein Adapter von unten, richtige Master-Slave-Umschaltung (Jumper auf Slave ist hier Master!).
- cf-card.eps ... Originale Schaltung "CF zu IDE" von SanDisk.