###   Projekte und Informationen rund um den KC85   ### 


Top-Themen:

  • GIDE-Interface - Die KC-Club Edition
  • CAOS 4.4
  • MTOOLS-Update

Ein paar Worte zur Einleitung

von Frank Dachselt

Die Zeit rennt und rennt, und ehe man es sich versieht, ist ein Jahr vorbei und es ist nur die Hälfte von dem geschafft worden, was man sich vorgenommen hat. So ergangen ist es uns als KC-Club im vergangenen Jahr. Nur ganze zwei Ausgaben der KC-News konnten gefüllt und verschickt werden. Nun wollen wir hoffen, daß wir mit neuen Kräften (seht dazu auch den nachfolgenden Beitrag von Uwe Schnick) wieder zu unserem angestrebten Rhythmus zurückfinden.

Clubtreffen 2002

Inzwischen drängt die Zeit schon wieder, denn das diesjährige Clubtreffen steht unmittelbar bevor. Ich hoffe, daß zumindest viele von Euch schon durch andere Kanäle davon erfahren haben und jetzt nicht von der knappen Terminlage überrascht werden.

Durch die fehlende Kommunikation über die KC-News liefen die Vorbereitungen für das Treffen in diesem Jahr etwas schleppend und zudem im Verborgenen. Schließlich ist unsere Wahl auf Dietmar Meyers Vorschlag gefallen, das Treffen an einem bewährten Ort, nämlich im vogtländischen Pechtelsgrün stattfinden zu lassen, und zwar vom 12. bis 14. April 2002:

Ort des Treffens:
Pension "Sonnenblick", Hauptstraße 11a, 08485 Pechtelsgrün
Einige Preise:
  • Übernachtung mit Frühstück: 13,00 EUR
  • Abendessen: 7,00 EUR
  • Mittagessen nach Bestellung im benachbarten Gasthof
Wegbeschreibung zur Anreise:
Aus Richtung Norden und Osten: Die Autobahn A72 an der Abfahrt Zwickau-West verlassen, danach in Richtung Lengenfeld fahren bis zum Abzweig nach Pechtelsgrün. In Pechtelsgrün die Dorfstraße hochfahren bis rechts die Pension "Sonnenblick" erscheint.
Aus Richtung Süden und Westen: Die Autobahn A72 an der Abfahrt Reichenbach verlassen, danach in Richtung Lengenfeld fahren, in Lengenfeld Richtung Zwickau bis zum Abzweig nach Pechtelsgrün, danach weiter wie oben.
Wer mit der Bahn anreist, sollte sich zwecks einer Abholung vom Bahnhof in Reichenbach rechtzeitig mit Dietmar Meyer in Verbindung setzen.
Anmeldung:
Das Anmeldeformular liegt dieser Ausgabe bei. Trotz der knappen Zeit sollte sich möglichst jeder, der teilnehmen möchte, anmelden, das erleichtert den Organisatoren die Arbeit. Die Anmeldung kann auch telefonisch, per E-mail oder on-line über unsere Homepage erfolgen.

Mit den zur Zeit schon vorliegenden Anmeldungen zeichnen sich bereits wieder viele interessante und neue Dinge ab, die auf dem Treffen zu sehen sein werden. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, laßt Euch bitte überraschen.

Zum Schluß noch ein Hinweis in eigener Sache: Bitte beachtet neben der neuen Mitgliederverwaltung auch meine eigene neue Adresse und Telefonnummer, die Ihr im Impressum und in der Mitgliederliste finden könnt. Die alten Koordinaten funktionieren zwar auch noch für eine Weile, aber irgendwann bin ich nur noch unter den neuen zu erreichen.

Nun erst mal viel Vergnügen beim Lesen dieser Ausgabe!

Euer Redakteur


GIDE-Interface -- Die KC-Club Edition

von Frank Dachselt und Enrico Grämer

Wie in der letzten Ausgabe zu lesen war, hatten wir uns auf Initiative von Guido Speer und Enrico Grämer hin eine Neuauflage des GIDE-Interfaces vorgenommen. Inzwischen hat sich einiges getan, das lohnenswert ist, in den KC-News erwähnt zu werden.

GIDE-Interface weltweit

Da die von uns angestrebte Serie von 20 Stück (es galt hier, durch Mengenrabatte einen möglichst günstigen Preis zu erreichen) durch Bestellungen aus dem KC-Club nicht sofort zustande kam, haben wir uns dazu entschlossen, das Interface weltweit anzubieten. Wer ab und zu auf unserer Homepage vorbeischaut, wird dieses sicherlich bemerkt haben. Auch wenn das einige zusätzliche Mühen unsererseits bedeutete, so läßt sich heute sagen, daß dieses Vorhaben ein voller Erfolg war.

Obwohl Tilmann Reh und einige andere, die an den ursprünglichen Serien beteiligt waren, ihre Zweifel äußerten, daß wir eine nennenswerte Anzahl an zusätzlichen Interessenten zusammenbekommen, haben wir eine erstaunlich große Resonanz erfahren. So konnten wir unsere Serie auf sage uns schreibe 50 Stück erhöhen - was insbesondere die Leiterplattenherstellung relativ preiswert machte - und davon bis heute allein 20 Bausätze außerhalb des KC-Clubs, insbesondere in den USA, "absetzen". Von dieser Seite her hat uns das ganze Projekt viel Anerkennung eingebracht.

An dieser Stelle geht auch von unserer Seite ein Dank an Tilmann Reh, der uns bei der preiswerten Beschaffung der Bauteile half, und an Axel Berger, der uns die kostengünstige Abwicklung der internationalen Geldtransfers ermöglichte.

Technische Beschreibung

Die GIDE-Interfaces der neuen Serie sind kein einfacher Nachbau der Originalvariante von Tilmann, sondern beinhalten eine Reihe von Veränderungen, die insbesondere die beim Einsatz im KC gemachten Erfahrungen berücksichtigen. Die Grundfunktion des Interfaces ist natürlich unverändert geblieben, so daß die Kompatibilität zur Originalserie bestehen bleibt. Bild ?? zeigt ein Foto des Prototyps, aus dem der GIDE-Kenner sofort die Veränderungen erkennt:

  • RESET-Generator mit TL7705: Bisher war zum sicheren Betrieb der Echtzeituhr im KC eine externe Zusatzschaltung notwendig, die jetzt auf dem GIDE-Board integriert ist.
  • Batterie "on board": Die zum unterbrechungsfreien Betrieb der Echtzeituhr notwendige Batterie findet nun ebenfalls direkt auf Leiterplatte Platz. Sie wird entweder direkt eingelötet oder in eine Fassung gesteckt.
  • Anschluß für 2,5"-Notebook-Festplatten: Um den Anschluß von Notebook-Festplatten zu erleichtern, besitzt das Interface jetzt auch eine passende 44-pol. Pfostenleiste. Zur Stromversorgung solcher Festplatten, die ebenfalls über diesen Anschluß erfolgt, ist ein zusätzlicher Anschluß auf der Leiterplatte vorgesehen, damit der mitunter hohe Betriebsstrom der Festplatte (Anlaufstrom) nicht über die Schaltkreisfassung fließt.

Auf den folgenden Seiten sind die vollständigen Baupläne des neuen GIDE-Interfaces abgebildet. Zusätzlich sollen an dieser Stelle noch ein paar spezielle Hinweise zum Auf- und Einbau gegeben werden:

  • Der Kondensator C4 muß ein Tantal-Typ sein, normale Elkos würden die Batterie zu schnell entladen. Wenn kein solcher Kondensator verfügbar ist, dann sollte er bei der Bestückung weggelassen werden.
  • Die Dioden D2 und D2 müssen Schottky-Dioden sein, ansonsten ist der unterbrechungsfreie Betrieb der Echtzeituhr nicht gesichert. Die Lithiumzelle CR2330 sollte den Uhrenbetrieb für mindestens 8 Jahre aufrechterhalten.
  • Alle Kathodenanschlüsse von Dioden sind als quadratische Lötaugen ausgeführt. Ebenso ist Pin 1 jedes Steckverbinders und jeder Schaltkreisfassung als quadratisches Lötauge zu erkennen. Die Polarität der Elkos C2, C4, C11 und C12 ist auf der Leiterplatte aufgedruckt.
  • Die Anschlußbelegung der zusätzlichen Stromzuführung J5 ist wie folgt (von links nach rechts in der Orientierung des Bestückungsplans in Bild ??: 5P, GND, GND, nc. Das ist identisch mit der Belegung bei 3,5"-Floppy-Laufwerken.
  • Die Stromzuführung J5 ist nur notwendig, wenn 2,5"-Festplatten über den 44-pol. Steckverbinder angeschlossen werden sollen. Ansonsten kann diese Verbindung und einer der Elkos C11 oder C12 entfallen.
  • Wenn für die Pfostenleiste J1 eine abgewinkelte Ausführung (wie in den Bausätzen enthalten) verwendet wird, dann muß darauf geachtet werden, daß die zugehörige Buchsenleiste des Anschlußkabels ordnungsgemäß aufgesteckt werden kann. Dazu darf die Pfostenleiste nicht in ihrer tiefsten Position eingelötet werden, sondern es muß ausreichend Platz zwischen den Anschlüssen und der Leiterplattenoberfläche bleiben.
  • Auf der linken Seite der Leiterplatte befinden sich sechs vertikale Lötaugenreihen. Zählt man von links nach rechts, dann wird der CPU-Sockel in die die Reihen 2 und 6 (am weitesten links) von der Bestückungsseite her eingesetzt. Der Sockeladapter J7 wird von der Lötseite her in die Reihen 1 und 5 (an weitesten rechts) eingesetzt (siehe Bild ??). Die mittleren Reihen 3 und 4 sind für die Kabelmontage des Interfaces vorgesehen und bleiben für den Einbau in das D004 unbenutzt. Für eine bequemen Montage sollte zuerst U6 und danach J7 eingelötet werden.
  • Die dicken Pins des Sockeladapters J7 werden in die Leiterplatte gelötet, die dünnen Pins werden später in den CPU-Sockel auf der D004-Platine gesteckt. Wen J7 kein zweireihiger Adapter ist, sondern aus zwei einzelnen Adapterleisten besteht, dann sollten diese zum Ausrichten während des Lötens in die Fassung U6 gesteckt werden.
  • Für den standardmäßigen Einbau in das D004 bleibt die Drahtbrücke J3 unbestückt (Position "B")
  • Das neue GIDE-Interface ist größer (95 x 83 mm) und schwerer als die Originalversion. Deshalb muß es für einen sicheren Betrieb zusätzlich befestigt werden. Dazu dient das im Bausatz enthaltene Kunststoff-Montagematerial in Verbindung mit den auf der GIDE-Leiterplatte vorbereiteten Befestigungsbohrungen. Diese müssen u.U. noch auf einen passenden Durchmesser (3,1 ... 3,5 mm) aufgebohrt werden. Bild ?? zeigt die Position der zu verwendenden Bohrungen. Die Maßangaben beziehen sich auf die Pins der CPU-Fassung auf der D004-Platine!
  • Die mit "1" bezeichneten Bohrungen sind mit max.(!) 3,2 mm auf der D004-Platine zu bohren, die Bohrung "2" dient nur zum Abstützen des GIDE beim Stecken des Festplattensteckers (kurze Schraube mit Gewindehülse, siehe Bild \ref{fig:GIDEMounting}). Da der Abstand zwischen Bohrungen und Leiterbahnen sehr gering ist, sind nur M3-Kunststoffschrauben und -muttern mit Distanzrollen zu verwenden. Mindestens die Bohrung rechts oben sollte man nutzen, da gibt es auch keine Platzprobleme auf der D004-Platine.
  • Leider stört auf der D004-Platine auch der 4700uF-Elko links unterhalb der CPU. Den rechten Anschluß des Elkos kann man aber einfach mit einem Stück Draht verlängern oder man baut einen neuen Elko mit einem Durchmesser unter 10 mm ein.

Stückliste

Halbleiter:
U1: GAL 16V8 (programmiert)
U2: GAL 20V8 (programmiert)
U3, U4: 74 HCT 646
U5: TL 7705
U7: RTC 72421
D1: LED, 3 mm, rot
D2, D3: Schottky-Diode
Widerstände:
R1: 330 Ohm
R2, R3: 1 kOhm
R4: 10 kOhm
RN1: SIL-Widerstands-Array 4 x 4,7 kOhm (5 Pins)
R5: 47 kOhm
Kondensatoren:
C1, C3, C5...10: 100 nF
C2: 47 uF
C11, C12: 220 uF
C4: 4,7 uF (Tantal)
Verschiedenes:
J1: Pfostenleiste, 40 Pins, gewinkelt
J2: Pfostenleiste, 44 Pins, Raster 2,0 mm
J3: Drahtbr"ucke
J4: Pfostenleiste, 8 Pins, mit 4 Jumpern
J5: Pfostenleiste, 4 Pins, gewinkelt
J7: IC-Sockeladapter, 40 Pins
(U5): IC-Sockel, 8 Pins
(U7): IC-Sockel, 18 Pins
(U1): IC-Sockel, 20 Pins
(U2, U3, U4): IC-Sockel, 24 Pins
(U6): IC-Sockel, 40 Pins (CPU-Sockel)
BT1: Lithium-Batterie CR 2330 (3 V, 265 mAh) mit Lötanschlüssen
Montagematerial:
8 Teile: Kunststoffschrauben, -muttern und -abstandshalter

Verfügbare Bausätze

Da wir bei der Leiterplattenbestellung die Stückzahl etwas aufgerundet haben, sind zur Zeit noch einige GIDE-Bausätze verfügbar. Der Preis für einen Bausatz beträgt ohne Versandkosten 35 EUR. Wer noch Ambitionen auf eine Erweiterung seines KCs hat, sollte jetzt zugreifen, denn so preiswert und bequem war der Festplatteneinbau noch nie! Das gilt auch im Hinblick auf die notwendige Betriebssystem-Software ML-DOS, die inzwischen kostenlos zu haben ist, was ja bei der ersten GIDE-Serie noch nicht der Fall war. Außerdem ist immer fraglich, ob und wann es wieder einmal eine solche Serie geben wird.

Ähnliches gilt für das ebenfalls neu aufgelegte Tastaturinterface zum Anschluß einer PC-Tastatur über ein M003. Auch für dieses Interface sind noch einige Bausätze verfügbar, die für 31 EUR (ohne Versandkosten) angeboten werden.

Für ein Scannermodul M051 gibt es zur Zeit offenbar nur wenige Interessenten. Es sind momentan keine Bausätze verfügbar, aber Bestellungen für Einzelgeräte werden natürlich gern entgegengenommen. Eine Preisabschätzung gibt es auf Anfrage.

Ansprechpartner für alle genannten Erweiterungen ist

Enrico Grämer


Betriebssystem-News -- CAOS 4.4

von Mario Leubner

CAOS 4.3 hat sich mittlerweile fast zum Standard-Betriebssystem des KC85/4 entwickelt. Seit 1995 wurde daran auch nichts mehr geändert. Umsomehr verwundert es, daß erst jetzt ein (wenn auch kleiner) Fehler bemerkt wurde: Der Fehler betrifft die Initialisierung der CAOS-Arbeitszellen für den Kassettenpuffer. Normalerweise steht in IX+5/6 der Wert von B700H. Bei CAOS 4.3 wurde der Wert vom Power-On-Reset (also beim Einschalten des KC) nicht auf den Wert gesetzt. Die Folge: BASIC kann mittels CLOAD keine Programme einlesen, zumindest solange der Wert nicht gesetzt ist. Bei MC-Programmen, die mit %LOAD eingelesen werden, gibt es keine Probleme da der Wert B700H jedesmal am Anfang neu gesetzt wird und. Mit D004 und Einlesen der BASIC-Programme von Diskette/Festplatte tritt der Fehler auch nicht auf, da BASEX die Routinen ersetzt.

Da die meisten inzwischen ein D004 besitzen und CAOS 4.3 auch oder vor allem wegen der fest integrierten Diskettenroutinen einsetzen, hat wohl noch niemand den Fehler ernsthaft bemerkt. Aufmerksam gemacht hat mich Frank Ludwig, der Entwickler eines KC-Emulators. Und dort tritt das Problem natürlich häufiger auf, weil der Emulator ja die Kassettenschnittstelle emuliert. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Frank Ludwig für seinen Hinweis. Wer den Emulator nicht kennt, hier die Homepage:

www.kc85emu.de

Ich finde diesen Emulator wirklich gut. Er läuft unter Windows in einem DOS-Fenster, besser jedoch im reinen DOS-Modus ohne Windows im Hintergrund.

Nun habe ich den Fehler in CAOS 4.3 beseitigt. Außerdem habe ich das M051 (Enricos Scanner-Modul) in die Modul-Liste aufgenommen.

Eine weitere Verbesserung gibt es bei den V.24-Interrupt-Routinen: Bisher wurde das erste gefundene M003 eingeschalten und initialisiert. Alle Interrupt-Routinen, z.B. für die externe Tastatur gingen davon aus, daß das Modul an ist. Jetzt könnte man ja auch mehrere V.24-Module stecken und will natürlich diese auch verwenden! Frank Dachselt hat z.B. einen Koppeltreiber für CP/M geschrieben, der die 3. und 4. COM-Schnittstelle, also das 2. V.24-Modul verwendet. Dazu wird logischerweise das erste V.24-Modul abgeschalten und wenn dort eine Tastatur dran hängt, geht natürlich nichts mehr! Mit der Änderung wird jetzt ebenfalls das erste M003 gesucht, eingeschalten und initialisiert. Statt aber wie bisher auf der Adresse A800H nur einzutragen ob es ein V.24-Modul im System gibt (1) oder nicht (0), trage ich dort den Modulsteckplatz ein. Die Interrupt-Routinen des Betriebssystems können jetzt also ohne Probleme nachsehen, welches Modul benutzt wird, und schalten es bei Bedarf ein. Einziger Haken an der Sache: Wenn ein Programm die Speicherzelle A800H verändert, dann denkt CAOS natürlich das ist der Steckplatz des V.24-Moduls und schaltet innerhalb der Interrupt-Routine das Modul mit dem Steckplatz des auf A800H eingetragenen Wertes. Das dürfte hauptsächlich bei Programmen vom KC85/3 auftreten, die direkt den IRM beschreiben. (Zur Erinnerung: Beim KC85/3 beginnt der Farb-Attribut-Speicher auf A800H.)

Es sollte eigentlich noch eine weitere Ergänzung geben: Alle reden vom Euro, und ich wollte das Euro-Symbol gern im Zeichensatz des KC unterbringen. Das Zeichen ist bereits entworfen und auch die Tastenkombination, mit der das Zeichen aufgerufen wird, liegt bereits fest: ESC-E (Shift-Stop + E). Aber welchen Zeichencode verwenden wir für das Euro-Symbol? Die niedrigen Codes von 0 bis 127 (7FH) sind seit Anfang an von CAOS belegt, eine Änderung würde alte Programme beeinflussen. Im erweiterten IBM-Zeichensatz, der der Codepage PC-437 entspricht, ist das Euro-Symbol ebenfalls nicht vorgesehen. Und wie druckt man das Zeichen aus? Der beste Kompromiß ist meiner Meinung nach der Zeichencode EEh, das Zeichen sieht ja dem Euro-Symbol schon ähnlich und beim Ausdruck auf Druckern die diesen Zeichensatz verwenden, kann man zumindest ahnen was gemeint ist. Aber es ist eben zu nichts kompatibel! Man kann sich ja auch behelfen durch Ausdruck eines C oder der geöffneten Klammer und anschließend mit einem "=" überdrucken. Oder man schreibt einfach die Zeichenfolge "EUR"! Also bleibt erst einmal alles wie gehabt.

Mehr wurde nicht geändert, aber da es gegenüber CAOS 4.3 jede Menge Adressverschiebungen innerhalb des ROM-Bereiches gibt, habe ich es CAOS 4.4 genannt. Wer sich selbst EPROMs neu brennen will: Die neuen Dateien findet Ihr auf der heutigen Beilagendiskette. Zum Clubtreffen in Pechtelsgrün werde ich auf alle Fälle meinen EPROM-Brenner mitbringen.

Und noch etwas in dieser Richtung. Es wurde ebenfalls von Frank Ludwig bemerkt: Die Datei USERC34.KCC die ich weitergegeben hatte, also der Inhalt des USER-ROM-C ist fehlerhaft gewesen. Alle EPROMs, die ich direkt aus meinem KC gebrannt habe, sind in Ordnung. Aber wer mittels dieser Datei einen EPROM selbst brennen wollte, der hat kein lauffähiges BASIC erhalten. An dieser Stelle meine Entschuldigung an alle die damit Probleme hatten. Und die korrigierte, fehlerfreie Datei findet Ihr ebenfalls im Archiv von CAOS 4.4 (sie ist übrigens nicht geändert und ebenso für CAOS 4.3 und CAOS 4.4 gültig).


Betriebssystem-News -- SUBMIT.COM

von Mario Leubner

Auch für CP/M oder besser gesagt unser ML-DOS gibt es ein aktualisiertes Programm. Die Idee dazu kam mir beim Backup vom KC zum PC mittels der MTOOLS. Ich wollte ich das ganze etwas automatisieren und stand vor dem Problem, am PC immer das richtige Verzeichnis einzustellen. Ich lege die Daten vom KC-Laufwerk C00 am PC im Verzeichnis C:\KCNET\BACKUP\C00 ab, für die anderen KC-Laufwerke entsprechend. Das Verzeichnis im PC heißt also ab dem Pfadnamen C:\KCNET\BACKUP\ genau so wie Laufwerk + Userbereich am KC. Die Übertragung einschließlich der Anfertigung eines Protokolls erledigt eine SUBMIT-Datei. Doch wie stelle ich das Laufwerk ein? Dazu mußte ich für jedes CP/M-Laufwerk eine eigene SUBMIT-Datei (BACKUP.SUB) schreiben, diese sieht etwa so aus:

   c10:                                      Laufwerk anwählen
   record con on c0:backup.tmp /o            Protokoll starten
   mcd c:\kcnet\backup\c10                   Pfad am PC einstellen
   mput -b *.*                               Dateien übertragen
   record con off                            Protokoll beenden
   copy c0:backup.tmp c10:backup.log /om     Kopie in aktuelles Laufwerk
   mput backup.log                           Protokoll übertragen
   mexit                                     fertig

Aufgerufen wird das Kommando: SUBMIT BACKUP

Für alle anderen KC-Laufwerke benutze ich die gleichen Kommandos, muß nur statt c10 das jeweils aktuelle Laufwerk eintragen. Bei 3 Festplattenpartitionen und jeweils 15 benutzten USER-Bereichen sind das immerhin 45 SUB-Dateien die zu erstellen sind! Einfacher wäre es doch, beim Verarbeiten der SUB-Datei die erforderlichen Stellen automatisch zu ersetzen. Dazu gibt es ja die Kommandozeilenparameter. Die geänderte Datei sieht dann so aus:

   $1:
   record con on c0:backup.tmp /o
   mcd c:\kcnet\backup\$1
   mput -b *.*
   record con off
   copy c0:backup.tmp $1:backup.log /om
   mput backup.log
   mexit

Aufgerufen wird jetzt das Kommando: SUBMIT BACKUP C10

Aber das ist immer noch zu viel Schreiberei, und wenn man sich beim Laufwerk vertippt, geht es auch schief. Eine Erweiterung des Programmes SUBMIT.COM ermöglicht jetzt die Angabe weiterer symbolischer Parameter. Bisher konnte man nur $1 bis $10 für die in der Kommandozeile übergebenen Parameter angeben. Mit der Version 1.1 gibt es außerdem noch:

  • $0 ... entspricht dem Namen der SUB-Datei (so wie in Kommandozeile)
  • $d ... wird ersetzt durch das aktuelle Laufwerk (ein Buchstabe)
  • $u ... wird ersetzt durch den aktuellen USER-Bereich (immer zweistellig als Dezimalzahl, also 00 bis 31)

Damit kann man die SUB.Datei jetzt wie folgt vereinfachen:

   record con on c0:backup.tmp /o
   mcd c:\kcnet\backup\$d$u
   mput -b *.*
   record con off
   copy c0:backup.tmp $d$u:backup.log /om
   mput backup.log
   mexit

Aufgerufen wird das Kommando: SUBMIT BACKUP

Natürlich lassen sich mit den Parametern $d und $u auch andere Konstruktionen von Laufwerksnamen zusammensetzen. Die Trennung von Laufwerk und USER-Bereich habe ich bewußt gewählt, bei Bedarf kann man beide ja direkt hintereinander schreiben. SUBMIT.COM wurde im Programmcode noch etwas optimiert, so daß auch die Version 1.1 noch mit 2048 Byte Programmcode auskommt.

Anmerkung zu ZCPR (NZCOM):

Wer das Z-System benutzt, hat noch eine weitere Möglichkeit zur Lösung des obigen Problems: Hier gibt es noch andere Kommandos, die ohne SUBMIT auskommen - ALIAS.COM oder SALIAS.COM. Sie erzeugen direkt COM-Dateien, die aber wie SUB-Dateien editiert werden können. Und auch dort kann man Parameter der Form $1 oder $d angeben. Durch das Z-System sind es sogar noch weitere spezielle Parameter, z.B. Shell-Variablen und Systemfilenamen. Und zur Kompatibilität bedeutet $0, $d und $u das gleiche wie bei meinem SUBMIT.COM V1.1 mit einem Unterschied: Der USER-Bereich ist bei meinem SUBMIT immer zweistellig, also mit führenden Nullen und bei ALIAS/SALIAS ohne führende Nullen.


MTOOLS-Update

von Frank Dachselt

Obwohl noch nicht alle geplanten Funktionen realisiert sind, so gibt es inzwischen doch wieder einige Neuerungen, die die Veröffentlichung einer neuen Version rechtfertigen. In der nun vorliegenden Version 1.4 hat sich folgendes verändert:

Geschwindigkeitserhöhung

Nachdem es mir endlich gelungen ist, eigene Assembler-Routinen in C-Programme einzubinden, konnte ich die zeitkritischen Programmteile (z.B. UU-Kodierung/Dekodierung und CRC-Berechnung) bei der Datenübertragung erheblich beschleunigen. Wer mit dem Scannermodul M051 arbeitet, kann diese Geschwindigkeitserhöhung ausnutzen, wenn die Baudrate für die Übertragung auf 19200 Baud eingestellt wird (KC-seitig mit dem Treiber M0510192.KOP). Wie sich die effektiven Baud- und Übertragungsraten im Vergleich zur Vorgängerversion verändern, ist in der folgenden Tabelle zusammengestellt:

  Senden (MPUT) Empfangen (MGET)
  RF,HD --> PC PC --> RF PC --> HD
MTOOLS v1.3
(Textmode)
1400 Byte/s
14000 Baud
760 Byte/s
7600 Baud
680 Byte/s
6800 Baud
MTOOLS v1.4
(Textmode)
1550 Byte/s
15500 Baud
1340 Byte/s
13400 Baud
1080 Byte/s
10800 Baud
MTOOLS v1.4
(Binärmode)
1130 Byte/s
15500 Baud
890 Byte/s
11900 Baud
780 Byte/s
10400 Baud


(RF ... RAM-Floppy, HD ... Festplatte)

Neben den beiden Übertragungsprogrammen MPUT und MGET profitiert von den Assemblerroutinen auch die lokale CRC-Berechnung mit MCRC, die jetzt ebenfalls wesentlich schneller abläuft.

DOS-Variable EXPATH

Ein etwas kurioser Fehler ist mir beim ersten vollständigen Backup meiner Festplatte über die MTOOLS aufgefallen: Sobald die Datei UUDECODE.COM vom KC auf den PC übertragen wurde, meldete MPUT im Binärmode für alle nachfolgenden Dateien fortlaufend Übertragungsfehler. Als Ursache stellte sich schließlich heraus, daß der PC versuchte, für die Dekodierung der UU-kodiert übertragenen Dateien nicht das passende PC-Programm, sondern das sich nun im lokalen Verzeichnis befindende KC-Programm zu verwenden (UUDECODE.COM ist ja auch ein gültiger PC-Programmname). Das konnte natürlich nicht funktionieren; glücklicherweise entstand außer dem beschriebenen Effekt kein weiterer Schaden.

Um diese Fehlfunktion zu vermeiden, gibt es jetzt die DOS-Variable EXPATH, die zur expliziten Pfadangabe für auszuführende PC-Programme dient. Diese Variable muß auf das Verzeichnis mit den ausführbaren Dateien (MCRC.EXE, UUENCODE.COM, UUDECODE.COM) zeigen und wird, wie die anderen Variablen auch, in der Start-Datei (START.SUB) auf dem PC definiert. Das kann zum Beispiel so aussehen:

   set expath=c:\bin\

Diese Zeile ist angepaßt an die eigenen Verhältnisse in der Datei START.SUB auf dem PC zu ergänzen, bevor mit den Programmen der Version 1.4 gearbeitet wird.

Fehlerbeseitigung

Neben einigen kleinen kosmetischen Veränderungen bei den KC-seitigen Programmen funktioniert nun bei MCRC auch die Binäroption. Trotz anderslautender Aussage auf der Hilfeseite und in der Programmbeschreibung wurden bisher alle Dateien als Textdateien interpretiert, was bei Binärdateien zu falschen CRC-Werten führte.

Dateispezifikation bei MPUT und MCRC

Hierbei handelt es sich um keine neue Funktionatität, sondern die im folgenden beschriebenen Möglichkeiten waren schon immer in den Programmen MPUT und MCRC implementiert. So vollständig wie hier waren sie nur bisher in keiner Beschreibung enthalten. Aufgefallen ist mir das eher zufällig, als ich mir kürzlich mal wieder die Dokumentation der entsprechenden Routine (WILDEX20.CRL) ansah. Damit lassen sich nun auch gleich einige Wünsche realisieren, die von MTOOLS-Anwendern geäußert wurden.

Bei den Programmen MPUT und MCRC werden die zu verarbeitenden Dateien des CP/M-Dateisystems als Parameter in der Kommandozeile angegeben. Das allgemeine Format dieser Angabe lautet:

   [u/][d:]filename.ext

mit

  • u ... Userbereich 0...15
  • d ... Laufwerk A, B, C, ...

Den Programmen kann eine Liste mit mehreren, durch Leerzeichen voneinander getrennten Dateispezifikationen übergeben werden. Die Angaben von Userbereich und Laufwerk sind unabhängig voneinander optional. Fehlen diese Angaben, werden die aktuellen Werte verwendet. Zur Dateispezifikation können die Jokerzeichen '?' und '*' für die Bestandteile

  • u ... Userbereich ('?' und '*' haben hier die gleiche Wirkung)
  • filename ... Dateiname
  • ext ... Dateierweiterung

verwendet werden. Jede dieser mehrdeutigen Dateispezifikation wird durch die Programme MPUT und MCRC nach dem Aufruf durch eine Liste aller passenden eindeutigen Dateinamen ersetzt, so als wären diese Dateinamen alle einzeln in der Kommandozeile eingegeben worden. Durch diesen Vorgang entsteht eine neue Liste, die alle in der Kommandozeile spezifizierten Dateinamen in eindeutiger Form enthält. Diese resultierende Liste kann einzelne Dateinamen mehrfach enthalten, wenn diese zu mehreren Spezifikationen in der Kommandozeile passen. So entsteht aus der Angabe

   *.* *.TXT

die Liste aller Dateien (vom aktuellen Laufwerk und Userbereich) an die noch einmal alle TXT-Dateien angehängt werden. Von den Programmen MPUT und MCRC werden mehrfache Dateinamen in der resultierenden Liste nicht erkannt, sondern die Programmfunktion wird in solchen Fällen auf diese Dateien ebenfalls mehrfach angewendet.

Wird einer Dateispezifikation in der Kommandozeile ein '!' vorangestellt, dann werden alle passenden Dateinamen aus der resultierenden Liste entfernt. "Positiv"- und "Negativ"-Spezifikationen können in der Kommandozeile beliebig gemischt auftreten. Die Verarbeitung geschieht derart, daß zuerst die resultierende Liste aus allen Positiv- Spezifikationen aufgebaut wird, aus der im Anschluß alle negativ spezifizierten Dateien ausgeschlossen werden. Ist die erste Angabe in der Kommandozeile eine Negativ-Spezifikationen, dann wird implizit ein vorangestelltes '*.*' angenommen.

Beispiele für Dateispezifikationen:

  • alle TXT- und TXW-Dateien aus allen Userbereichen vom LW D:
    		   */d:*.TXT */d:*.TXW
      
  • alle Dateien außer BAK-Dateien vom LW D: User 0
    		   0/d:*.* !0/d:*.BAK
      
  • alle COM-Dateien vom aktuellen Laufwerk aus allen Userbereichen außer denen von User 8
    		   */*.COM !8/*.COM
      
  • alle Dateien außer !!!TIME&.DAT, BAK- und $$$-Dateien vom aktuellen LW und Userbereich
    		   *.* !!!!TIME&.DAT !*.BAK !*.$$$
      
  • alle Dateien außer COM-Dateien vom aktuellen LW und Userbereich
    		   !*.COM
      

Um die Möglichkeiten bei der Dateispezifikation auszuprobieren sowie schnell und unkompliziert die für die eigenen Wünsche passende Variante zu finden, habe ich das Programm LMDIR (als LMDIR.COM auf der Beilagendiskette) geschrieben. Das ist ein Directory-Programm, das die beschriebene Art der Dateispezifikation verwendet und alle in der Kommandozeile spezifizierten Dateinamen auf dem Bildschirm ausgibt.

Allen, die auf die neue Version umsteigen wollen, empfehle ich, die Programme aus dem Archiv MTOOLS14.PMA vollzählig zu übernehmen, damit alle Kommandos die gleiche Versionsnummer zeigen. Eine ausführliche Installationsbeschreibung - auch für Neueinsteiger - ist im PC-Archiv MTOOLS14.ZIP enthalten.


Emulator-News

von Ralf Däubner

Also heute mal wirkliche News. Der Windows-KC-Emu kommt mittlerweile mit PCs jenseits der 450 MHZ zurecht. Zudem kann man diesen auch Töne entlocken und er ist, was die gebremste Emulation betrifft, stabiler geworden. Als neues Feature ist die Möglichkeit vorhanden, KC- Programme ähnlich dem Original auf Kassette zu speichern oder von dieser zu laden.

Bei der Emulation des Z1013 fehlt das für den Brosig-Monitor wichtige at-Zeichen. Da es sich hierbei auch um eine Tastaturanpassung handelt (in dem Fall für die S 6004), kann ebenso gut auch auf das Layout einer vorhandenen PC-Tastatur zurückgegriffen werden.

Versuche am Z1013 haben gezeigt, daß das Verfahren, das bei der Herstellung der KC-CDs verwendet wurde, übertragbar ist. So ist es ohne Probleme möglich, HEADERSAVE-Programme über einem CD-Spieler wieder einzulesen.

Auf meinem Bastel-KC85/3 habe ich jetzt als Betriebssystem statt CAOS 3.1 das OSpi 88 drauf. Der erste Eindruck ist gar nicht mal so übel. Allerdings bemerkte ich beim Testen einige recht kuriose Bugs:

Das Spiel Jungle verabschiedete sich direkt nach dem Starten. Des weiteren erkennt das Betriebssystem nicht, welcher (EP)ROM gesteckt ist.

Der letztgenannte Fehler fiel mir sofort auf, da ich in meinem Rechner statt des BASIC-ROMs das Programm Tapemaster (auf einem 2764-EPROM) gesteckt habe. Dafür muß das BASIC beim Einsatz der EPROM-Module (und sonstigen Programmen, die erst ab der Adresse C000h lauffähig sind) nicht abgeschaltet werden. Erst der Menü-Punkt BASIC schaltet diesen ein.

Eine Menüwort-Erkennung ähnlich dem 85/4 sowie eine Art "Affengriff" (Shift-Break) erleichtern die Arbeit. Nach dem Laden von Kassette oder CD erscheint ein kleines Menü, um Sicherheitskopien anzufertigen zu können:

   (c)opy; (s)ystem or anykey to start

Die Bildschirmfarben schwarze Schrift auf weißem Grund ist dabei Geschmackssache.


Sound aus der PIO -- Die Zweite

von Ralf Däubner

Heute wieder ein kleiner Beitrag zum Thema Sound aus der PIO. Natürlich lässt sich diese kleine Schaltung auch an einem Druckerport betreiben. Diverse MOD-Player machen mitunter davon Gebrauch. Diese Schaltung wurde ursprünglich für einem Z1013 entwickelt.

Eine Möglichkeit, Töne mit dem Z 1013 zu erzeugen, ist in der Anlage 13 des Handbuches Teil II B beschrieben. Man kann aber auch die Tonerzeugung außerhalb vornehmen und den Computer zur Steuerung eines Synthesizers nutzen. Für ehemals etwa 55,-- (Ost-)Mark ist diese kleine, vielseitige abwandelbare Zusatzbaugruppe schnell zu bauen (siehe Bild 1):

 

Sound 1

Bild 1: Tongenerator für PIO-Ansteuerung.

Die Töne werden mit einem Timer-Schaltkreis B555 (NE555), der als astabiler Multivibrator betrieben wird, erzeugt. Frequenzbestimmend sind die beiden Widerstände R13 und R14 sowie die Kondensatoren C1 ... C5.

Die Steuerung von Tonhöhe, Lautstärke und Tonlänge erfolgt von der PIO über zwei CMOS-Schaltkreise V4066. Diese Schaltkreise enthalten je vier voneinander unabhängige Analogsignalschalter. H-Pegel am Eingang bedeutet "Schalter geschlossen" (niederohmiger Ausgang), L- Pegel dementsprechend "Schalter geöffnet" (hochohmiger Ausgang). Mittels dieser Schalter werden die Kondensatoren C1 ... C5 nach Masse durchgeschaltet. Die Werte der Kondensatoren wurden so gewählt, daß der Frequenzbereich von rund 200 Hz bis 8 kHz in 32 Schritten überstrichen wird.

Die Lautstärke wird nach dem gleichen Prinzip eingestellt. Die drei Widerstände R9 ... R11 bilden den Fußpunktwiderstand eines Spannungsteilers (mit R12). Ein angeschlossener Verstärker macht die entstandenen Töne in der gewünschten Lautstärke hörbar. Eine Anpassung der Ausgangsspannung des Minisynthesizers an die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkers wird durch eine Veränderung des Spannungsteilers R9/R12 erreicht.

Die Ziehwiderstände R1 ... R8 sorgen für definierte Zustände der Eingänge der beiden V4066 bei nichtangesprochener PIO. Es entsteht die tiefstmögliche Frequenz mit der geringsten Lautstärke. Die beiden Dioden VD1 und VD2 begrenzen das Ausgangssignal auf etwa 0,7 V, falls durch einen Programmfehler keiner der Widerstände R9 ... R11 gegen Masse geschaltet ist.

Diese Variante gestattet es, beide PIO-Ports so zu verwenden, daß ein Stereo-Effekt entsteht. Bei den in der Schaltung verwendeten frequenzbestimmenden Kondensatoren und den lautstärkebestimmenden Widerständen handelt es sich um eine Parallelschaltung. Damit können mehrere PIO-Bits gleichzeitig programmtechnisch angesprochen werden, was in der ersten Variante nicht möglich war.

Als Verstärker eignen sich sicherlich die berühmt-berüchtigten, vom PC her bekannten "Brüllwürfel" mit eigenem Verstärker. Der Schneider CPC bietet schließlich auch eine Stereoklinkenbuchse an.

Stückliste:
  • R1 ... R8: 100 kOhm
  • R9: 10 kOhm
  • R10: 5,1 kOhm
  • R11: 2,2 kOhm
  • R12: 100 kOhm
  • R13: 22 kOhm
  • R14: 39 kOhm
  • C1: 1 nF
  • C2: 2,2 nF
  • C3: 4,7 nF
  • C4, C8: 10 nF
  • C5: 22 nF
  • C6, C7, C9, C10: 10 uF
  • VD1, VD2: SAY32 o.ä.
  • A3: NE555 (wenn vorhanden, geht auch ein B555)
  • D1, D2: V4066

C1 ... 5 müssen Foliekondensatoren sein.

Universeller Leistungstreiber für das M001

Die Mühlhausener Entwickler haben eine recht einfache Schutzschaltung für die im Modul M001 verbaute PIO eingesetzt. Durch den eingesetzten Widerstand hat das High-Signal gerade so die Untergrenze des als High definierten Pegels (2,4 V).

So testete ich einfach mal die Reaktion eines D100 an einem Bit der PIO. Die Schaltung, die ich zuerst im Zusammenhang des M001 vorgestellt habe, funktionierte dann, was vorher nicht möglich war. Das hieß, einfach einen halben D100 für ein Bit nutzen. Halb deshalb, weil die Gatter des D100 einfache NAND sind.

In dieser Ausgabe findet Ihr nun eine zweite Schaltung zur Tonerzeugung. Diese nutzt den Analogschalter V4066. Um ihn anzusteuern zu können, kann man in geeigneter Weise einen D100 nutzen. Die Bilder (siehe Bild 2) und die kleine Show (in PIOSOUND.PMA) sollten ausreichen, eine passende universelle Leistungsstufe zu bauen. Wie die PIO unter BASIC funktioniert, habe ich Euch schon beim letzten Mal gezeigt.

 

Sound 2

Sound 3

Bild 2: Leistungstreiber für die PIO im M001.

Damit dürfte bei jedem sicherlich schnell ein kleines Erfolgserlebnis einstellen. Vielleicht entwickelt jemand ein passendes Layout. Ich habe mich mit einer Universal-Leiterplatte begnügt.

So, nun viel Spaß beim Löten und Programmieren! Euer Ralle


Neue Spiele

von Siegfried Neitsch

Ich habe in den KC-News 1/2001 bei den Erläuterungen zu meinen Programmen darauf hingewiesen, dass es noch einige schöne Programme von Andreas Kowarz gibt. Ich habe mir jetzt die Erlaubnis von ihm geholt, diese Programme anzubieten.

Viel Spaß damit auch im Namen von Andreas Kowarz!

KEGELN
Das einzige BASIC-Programm: Der Anlauf erfolgt mit Cursortaste rechts, der Kugelabschuss mit ENTER.
FLIEGER
Bitte selbst ausprobieren!
BREAKOUT
Mit Ball eine Wand zertrümmern.
DUNGEON
Schätze in einem Labyrinth suchen: Das Laby kann beliebig verändert werden (Tasten Space, Shift-Space, S, B).
COLUMNS
Bitte selbst ausprobieren!
ABENTEUER
Ein Bär sammelt Diamanten ein, die er teilweise mit dem Kopf aus der Wand schlagen muss. Mit den Fragezeichen erhält man nützliche Hilfsmittel (Z.B. Steine mit dem Kopf zertrümmern). Vor Wasser und Insekten muss man vorsichtig sein. Es gibt 135 Räume, aber man kann einige schwere Räume überspringen, wenn der Bär an die richtigen (unsichtbaren) Felder springt. Aus dem Menu wird das Spiel mit dem Minuszeichen gestartet.
ABENTEUER2
Dieses Spiel hat Andreas leider nicht zu Ende gebaut, so dass einige der geplanten Sachen noch nicht drin sind (z.B. die Frage nach dem Code), es ist trotzdem schon ein schönes Spiel. Man sollte vorher "ABENTEUER" gespielt haben, um die Tricks zu kennen. Auch hier muss man Fragezeichen sammeln, um mit dem Kopf Ziegel zu zertrümmern (Ball), Geister zu erschießen (Blitz) oder Wände zu zerschießen (großer Blitz).
SCHNELL
Dieses Spiel ist für zwei Spieler. Es geht nur, wenn zwei Spielhebel am IN/OUT Modul M001 angeschlossen sind (Bit 0 bis Bit 3 für runter, rauf, rechts, links). Beide Spieler müssen versuchen, viel Obst zu sammeln. Das Feld kann beliebig neu gestaltet werden. Dazu dient der Menupunkt BILDEINGABE. Gezeichnet wird mit den Tasten: 2 ... Leiter, 3 ... Gras, 4 ... Mauer, 1 ... Löschen und den Cursortasten.
FANGEN
Ein Spieler muss den anderen fangen; geht auch nur mit Modul M001.
PARAMETER
Dieses Programm gibt die Adressen von auf Diskette gespeicherten Programmen aus.
KILL
Dieses Programm vernichtet alle Geister im Spiel BENNION, damit man mal ohne Gefahr sich das Ende des Spiels ansehen kann.


Wenn es im Rechner knallt und raucht...

von Frank Dachselt

..., dann dürfte wohl jedem Computerbesitzer der Schreck in alle Glieder fahren! So erging es auch mir vor kurzem: Anlässlich einer kleinen KC-Vorführung habe ich einige meiner Zweit- und Reservegeräte hervorgeholt (der Auf- und Abbau meiner "richtigen" Anlage war mir an dieser Stelle zu aufwendig) und wollte sie in Betrieb nehmen. Darunter war auch ein Bustreiber D002, den ich schon vor längerer Zeit (es müßte sich um einige Jahre handeln) bekommen hatte, der aber bisher bei mir noch nie in Betrieb war. Nun ja, nach einem Druck auf den Netzschalter war diesem Gerät keine sichtbare Reaktion zu entlocken, sprich: die Power-LED blieb dunkel. Nach dem Öffnen des Gehäuses war der Fehler schnell gefunden: die sekundärseite Schmelzsicherung im Netzteil war durchgebrannt.

Hätte mir das schon zu Denken geben sollen? Über den Zeitpunkt, wann diese Sicherung durchgebrannt ist, läßt sich natürlich nur spekulieren. Unbeküm mert habe ich jedenfalls nach dem Reinigen der Sicherungshalter (die zeigten nämlich schon deutliche Korrosionsspuren) eine neue Sicherung eingesetzt und langte erneut in Richtung Netzschalter...

Wer schon jetzt den "großen Knall" erwartet, den muß ich noch um etwas Geduld bitten! Der Bustreiber zeigte nun vielmehr sein normales Betriebsverhalten, auch mit gesteckten Modulen war die Funktion fehlerfrei. Bestückt mit RAM-Modulen bereitete ich das System jetzt für die kommende Vorführung vor, die - was eignet sich wohl besser zu einem solchen Zweck - aus einer UNIPIC-Show bestehen sollte.

Nach dem Start der Show lehnte ich mich zurück und beobachtete entspannt den ersten Testdurchlauf. Danach ließ ich der Endlosschleife ihren freien Lauf, bis diese nach etwa 30 Minuten recht unsanft und begleitet von einem einigermaßen lauten Knall gestoppt wurde. Aufgeschreckt blickte ich in Richtung KC und sah alsbald dicken braunen Qualm aus den Lüftungsschlitzen über dem Bustreibernetzteil hervorquellen und aufsteigen. Nach einem kurzen Moment der Besinnung griff ich zum Hauptschalter und entzog allen Geräten die Netzspannung, um schlimmeres zu verhindern.

Mit gemischten Gefühlen nahm ich wieder den Schraubendreher zur Hand und öffnete das Bustreibergehäuse. Die Ursache für den Ausfall des Bustreibers war schnell erkannt: Einer der großen Elektrolytkondensatoren im Netzteil war geplatzt. Glücklicherweise hat die Schmelzsicherung den dabei entstehenden Kurzschluß "aufopferungsvoll" abgefangen und damit weitere elektrische Schäden verhindert. In meinen Bauteilvorräten wurde ich auf der Suche nach einem passenden Ersatz-Elko schnell fündig. Nach dem Auswechseln des Kondensators und der Sicherung war der Bustreiber wieder betriebsbereit, rechtzeitig zum Beginn der Vorführung, die dann ohne weitere Störungen vonstatten ging. Also nochmal Glück gehabt!

Zur Dokumentation habe ich den Übeltäter nach dem Auslöten fotografisch festgehalten (siehe Bild 1). Mit diesem Ausmaß bin ich wohl noch einmal glimpflich davongekommen, denn "explodierende" Elkos können durchaus größere "Verwüstungen" und ernsthafte Schäden an der umgebenden Hardware anrichten.

 

Elko

Bild 1: Eigentlich noch mal Glück gehabt: Geplatzter Elko aus dem KC-Netzteil.

Die Ursachen und Hintergründe dieses Erscheinung dürften jedem Hardware-Bastler bekannt sein, nur leider beachtet man sie im entscheidenden Moment mitunter nicht. Deshalb möchte ich an dieser Stelle noch ein paar Worte dazu sagen.

Ein gewöhnlicher Aluminium-Elektrolytkondensator besteht aus einer Anodenfolie (positive Elektrode), die mit einer dünnen Schicht aus Aluminiumoxid überzogen ist, einem mit einer leitfähigen Flüssigkeit (Elektrolyt) getränkten Abstandshalter (z.B. aus Papier) und einer Kathodenfolie (negative Elektrode). Die Oxidschicht wirkt als isolierendes Dielektrikum, das auch bei einer geringen Dicke eine hohe Spannungsfestigkeit hat. Als negative Kondensatorplatte fungiert das Elektrolyt, die Kathodenfolie dient lediglich zu dessen Kontaktierung.

Die isolierende Oxidschicht ist nicht auf Dauer beständig, bei unbenutzten (spannungslosen) Kondensatoren baut sie sich allmälich ab. Nur wenn eine - richtig gepolte! - Spannung an den Elektroden anliegt, sorgt eine elektrochemische Reaktion zwischen dem Elektrolyt und der Aluminiumfolie dafür, daß diese Oxidschicht mit einer bestimmten Dicke entsteht. Diesen Vorgang nennt man Formierung. Wird der Kondensator mit einer falsch gepolten Spannung betrieben, wird die Oxidschicht dagegen sehr schnell zerstört.

Eine zu dünne oder gar fehlende Oxidschicht hat einen mehr oder weniger großen Reststrom durch den Kondensator zur Folge. Die dadurch entstehende Verlustleistung kann den Elektrolyten so stark erwärmen, daß es zur Gasbildung und schließlich zur Explosion des Kondensators kommt.

Bei regelmäßigem Gebrauch eines elektronischen Gerätes ist sichergestellt, daß sich Elektrolytkondensatoren nach dem Einschalten der Betriebsspannung schnell genug formieren, ohne daß kritische Situationen entstehen. Bei lang gelagerten Elkos sollte man dagegen vor dem Einbau in Schaltungen für eine schonende Formierung sorgen, indem die Spannung am Kondensator langsam (innerhalb von etwa 30 Minuten) bis zur Nennspannung erhöht und dabei gleichzeitig für eine Strombegrenzung (z.B. mittels Vorwiderstand) gesorgt wird.

War dagegen ein elektronisches Gerät lange Zeit nicht in Betrieb, kann eine schonende Formierung nicht immer garantiert werden, insbesondere nicht bei Glättungskondensatoren an der Betriebsspannung. Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, daß sich der Elko schneller bis zur kritischen Temperatur erwärmt als die Formierung abgeschlossen werden kann.

Was kann nun der Sammler historischer Rechentechnik tun, damit er von Überraschungen wie der oben beschriebenen möglichst verschont bleibt? Die Meinungen hierüber gehen weit auseinander, aber als Faustregel kann man sagen, daß sich derjenige auf der sicheren Seite befindet, der seine Geräte ein- bis zweimal pro Jahr für mindestens eine Stunde in Betrieb nimmt.

In diesem Sinne wünsche ich allen KC-Besitzern und Sammlern anderer Computertechnik ein langes und störungsfreies Dasein ihrer Geräte.


KC85-Museum

von Hans-Jürgen Neumeier

Mehr oder weniger überraschend meldete sich Peter Salomon Ende November 2001 bei mir, und fragte an, ob noch Interesse an dem Material von Ihm bestehen würde, für das ich mich im Sommer 2001 "beworben" hatte (siehe auch KC-News 2/2001). So ging es dann ziemlich schnell, und je eine Fahrt am 2.12. und 9.12.2001 transportierten umfangreiche Hardware aller Art und sehr viele Dokumentationen zu mir nach Hause.

Nun bin ich im Moment dabei, daß gesamte Material zu sichten und zu ordnen. Glücklicherweise habe ich Räumlichkeiten genug, um alles unterzubringen. Insofern habe ich Peter Salomon zugesichert, daß alles, was einmalig vorhanden ist, in meinem Besitz verbleibt. Dieses Material wird zum größten Teil digitalisiert. Es soll dann im Internet auf meiner KC-Seite

www.kc85-museum.de

veröffentlicht werden.

Natürlich stelle ich alles auch dem Club zur Verfügung. In elektronischer Form bzw. auch in Form von Kopien, die ich bei Bedarf und Interesse anfertige. Daher gibt es auch so nach und nach auf meinen Seiten eine Art "Inhaltsverzeichnis", aus dem ersichtlich ist, was bei mir an Dokumentationen, Büchern usw. vorhanden ist. Verständlicherweise dauert das schon ein bißchen, daher kann zwischenzeitlich bei mir auch angefragt werden, falls Wünsche nach bestimmten Auskünften bestehen. Ich bemühe mich dann um eine schnelle Reaktion auf Anfragen.

Mir geht es hauptsächlich darum, den "Schatz" an Technik und Dokumenten zu bewahren, und den Interessenten zugänglich zu machen. Material, das doppelt oder teilweise mehrfach vorhanden ist, verwende ich zu Tauschzwecken und auch zum Verkauf. Den Erlös aus Verkäufen investiere ich zu 100% in neues Material für meine Sammlung.

Ich würde eventuell gern mehr für die News schreiben, allerdings bin ich kein "Reporter" und es fällt mir nicht immer leicht, mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Falls mir da jemand zur Seite steht - mal sehen.

So, daß soll es erst einmal in aller Kürze gewesen sein. Wie gesagt, im Rahmen meiner Möglichkeiten stehe ich gern dem Club zu Verfügung.