Kurzprotokoll einer "ganz normalen" Woche
von Jörg Linder
Wer sich schon immer gefragt hat, was ein "Clubleiter" so macht, dem habe ich nachfolgend mal den Ablauf einiger Tage aufgezeichnet. Zum Glück ist mein Leben nicht immer so stressig! Doch was tut man nicht alles für den Club...
Donnerstag, 06. April 1995
Letzte Vorbereitungen auf das Treffen: ein paar Sachen kopieren, die KC-Anlage von ihrem Stammplatz holen und einpacken....
Gegen 1.00 Uhr nachts ist dann alles erledigt und ich bin's auch
Freitag, 07. April 1995
Ausgerechnet heute morgen müssen Handwerker kommen! Der Tagesplan gerät leicht durcheinander. Zirka 12.45 Uhr kommt ein Anruf vom Motel - das erste Clubmitglied ist da. Schnell noch die letzten Sachen verstauen und ab nach Gusow.
Im Laufe des Nachmittags treffen immer mehr Leute ein und am Abend sind wir schon ein ganz beachtlicher Haufen. Zwei Gäste sind auch dabei: Frank Pischel und Helmut Huhnstock aus Mühlhausen. Sie haben seinerzeit unseren geliebten KC-Kisten das Leben eingehaucht. Sie erzählten einige Anekdoten, die es wirklich in sich hatten.
Ehe man es richtig merkt, hat auch schon der neue Tag begonnen - da treffen noch drei Mitglieder ein, die beinahe kein Bett mehr bekommen hätten, weil vom Motel niemand mehr da war.
Irgendwann um 1.00 Uhr morgens bin ich wieder zuhause (aber noch nicht im Bett!).
Samstag, 08. April 1995
Der Wecker ist um 8.00 Uhr der Meinung, daß ich aufstehen sollte. Irgendwie hat's dann auch geklappt und irgendwie bin ich auch nach Gusow gekommen. Dort geht's gegen 9.00 Uhr schon weiter. Auch wenn man es kaum glauben möchte: Es kommen immer noch Mitglieder dazu. Beim Mittagessen hatte ich die Gelegenheit, alle zu zählen - 28 (!) Mitglieder sind erschienen. Mit unseren Mühlhäuser Gästen, die leider vormittags abgereist sind, waren wir also 30 Personen. Das soll uns erstmal ein anderer Club nachmachen!
Alles in allem wurde dieser Tag noch länger als der vorherige. Gegen 1.45 Uhr war ich dann zuhause. Was kommt, kann sich wohl jeder denken:
Sonntag, 09. April 1995
War das eben der Wecker, oder wer macht solchen Lärm um 8.00 Uhr? Um neun soll's in Gusow weitergehen, also keine Müdigkeit vortäuschen.
Verständlicherweise ist nicht mehr allzu viel passiert. In der allgemeinen Aufbruchstimmung wurden nur noch zwischendurch ein paar Erfahrungen ausgetauscht. Nahezu jeder äußerte, daß das Clubtreffen ein voller Erfolg war. So etwas müssen wir nächstes Jahr wieder machen!
Beim Mittagessen saß nur noch der spärliche Rest von 6 Personen, die anschließend heimwärts fuhren.
Mittwoch, 12. April 1995
Fahrt nach Gera, dem Ausgangspunkt für die nachfolgenden "Abstecher".
Donnerstag, 13. April 1995
Mal eben 150 km in Richtung Mühlhausen, eine Kiste mit Software abholen und dann wieder 150 km zurück. So, oder so ähnlich könnte man diesen Tag beschreiben.
Ich war bei Frank Pischel und Helmut Huhnstock, mit denen eine Zusammenarbeit für alle nutzbringend sein dürfte!
Sonntag, 16. April 1995 (Ostersonntag)
Noch vor dem ersten Hasenschrei (schließlich ist Ostern :-)) aufstehen und Richtung Kronach fahren (wieder ca. 150 km) - das wollte ich schon immer mal machen. Diesmal hatte ich auch Grund dazu: Jahrestreffen des Club-80, der sich mit CP/M- und Z80-Rechnern beschäftigt.
Als ich dort eintraf, war noch ca. ein Dutzend Leute anwesend - schließlich hatte das Treffen schon am Karfreitag begonnen. Zwischen den ganzen anderen "exotischen" Rechnern fiel der KC etwas aus der Rolle. Ich habe ein paar Diashows laufen lassen, was ja wirklich beeindruckend sein kann.
Am Nachmittag kam auch Tilmann Reh, der nicht schlecht über unser Interesse am Festplattenanschluß staunte. Übrigens bezeichnete er die Kombination des KC mit Floppy als "heiße Kiste". So etwas habe er noch nie gesehen.
Montag, 17. April 1995
Heimreise nach Seelow mit einer Kiste Kassetten und jeder Menge guter Laune im Auto. (Beim Gedanken, daß ich ab Mittwoch wieder arbeiten muß, war die gute Laune natürlich fort!)