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WordPro 9 - Textsystem für den KC 85/3

Programm & Text von Wolfram Schütze
(bearbeitet von: Jörg Linder)

Anmerkung des Bearbeiters:

Wolfram Schütze hat WordPro '89 für den KC 85/3 weiterentwickelt. Wie er selbst sagt, war er bei der Vergabe neuer Versionsnummern etwas großzügig. WordPro 9 ist also nicht mit WordPro 5 oder 6 von Mario Leubner zu verwechseln.

Einleitung

WordPro 9 ist eine Weiterentwicklung des Textsystems WordPro '86. Es ist nur für den KC 85/3 geeignet. Eine Besonderheit ist die Nutzung des BASIC-Adreßbereiches C000H..DFFFH. Dazu, und gleichzeitig zur Realisierung des relativ großen Textspeichers von 383 Zeilen, ist ein Modul M011 erforderlich, der sich auf Steckplatz 08, 0C, F0 oder F4 befinden kann.

Das System wurde ausgebaut und verbessert. Neben den Kassettenfunktionen wurde der Diskettenbetrieb voll integriert. Es wurde versucht, sowohl das M003 - V.24 als auch M001 - Centronics als Druckerschnittstelle zu bedienen.

Nachfolgend wird eine gekürzte Fassung des Informationstextes wiedergegeben. Die prinzipiellen Eigenschaften von WordPro werden als bekannt vorausgesetzt. Weitere Einzelheiten sind den Dateien WP/INF.TXW.. WP/INF4.TXW (in WORDPRO9.PMA) zu entnehmen.

Statuszeile

Es wurde versucht, möglichst Vieles anschaulich und platzsparend mit Symbolen darzustellen. Von links nach rechts:

  • Bankanzeige
    1 oder 2 (Erklärung s. unten)
  • Tastatur
    Links vom Symbol erscheint bei aktiviertem SHIFTLOCK ein Zeichen; rechts wird die gewählte 1. oder 2. Tastaturblelegung angezeigt.
  • Grafikzeichen Ein/Aus
    Bei "Ein" (= volles Symbol) wird zu den Zeichencodes 30H..5FH (Ziffern, einige Sonderzeichen, Großbuchstaben) 80H addiert und dadurch auf dem Bildschirm die Grafikzeichen des erweiterten EPSON-Zeichensatzes dargestellt. Diese erscheinen dann auch beim Ausdrucken, falls der Drucker über diesen Zeichensatz verfügt.
  • Cursor-Spaltenzähler
    Die Spalten sind von 1 bis 80 numeriert (analog Drucker).
  • Cursor-Zeilenzähler
    Die Zeilen sind von 0 bis 382 numeriert.
  • Freie Zeilen
    Angabe der noch freien Zeilen, gezählt ab der Zeile unterhalb des Cursors.
  • Eingestellte linke und rechte Randmarkierung
  • Automatischer Wortumbruch, Seitenschaltung, Tastenclick E/A
    Symbolbedeutung wie bei Grafikzeichen. Der Flatterrandausgleich (Jus) wurde weggelassen. Das leistet der Drucker besser!

Geänderte und neue Funktionen

  • Bankumschaltung
    Der Textspeicher ist von Zeile 177 bis 382 doppelt vorhanden. Beide Bereiche sind wechselweise nutzbar und getrennt löschbar.
  • Blättern mit 29 Zeilen
    Nach dem Vorwärtsblättern ist die letzte Zeile der vorherigen Seite unterhalb der Statuszeile wieder sichtbar. Das erleichtert nahtloses Weiterschreiben.
  • Vorwärtsschieben ("Teilblättern")
    Nützlich, wenn ein Teil der vorherigen Seite noch sichtbar bleiben soll.
  • Geändertes Verhalten beim "Zeile einfügen" und "Zeile tilgen"
  • Cursorpositionen HOME und Anti-HOME
    Wann braucht man den Cursor ganz oben links bzw. ganz unten rechts? Nie, also anders.
  • Cursorsprung zum Initialwert der linken Randmarke
  • Löschen des linken Zeilenteils, der Rest rückt nach vorn
  • Löschen des rechten Zeilenteils
  • Wort suchen
    Das vorgegebene Wort wird in Richtung Textende gesucht. Die Zeile mit dem gefundenen Word wird dann zur ersten Zeile auf dem Bildschirm.
  • Wörter speichern
    Es lassen sich acht häufig gebrauchte Wörter (oder kurze Sätze) speichern und mit ihrer Nummer wieder abrufen. Der Speicher ist 200 Bytes lang und dynamisch organisiert.

Druckersteuerzeichen

Bei der Steuerzeichenauswahl und -definition wurde ein 24-Nadel-Drucker mit dem Betriebssystem ESC/P2 vorausgesetzt. Beliebige weitere Steuerzeichen lassen sich über "Beliebige Sequenz" mit nachfolgenden Hexzahlen realisieren. Eine entsprechende Funktion befindet sich auch im I/O-Menü ("Codes"). Sie dient der unmittelbaren Übermittlung (also ohne "Umweg" über die Textdatei) von Steuercodes an den Drucker.

Desweiteren gibt es spezielle "computerinterne" Steuerzeichen, mit den programminterne Funktionen aktiviert werden können.

In/Out-Menü

Das I/O-Menü ist auf 13 Symbole erweitert, die sich z. T. selbst erklären bzw. an anderer Stelle schon erwähnt sind.

SAVE, LOAD, VERIFY für Kassettenbetrieb
Diese Funktionen sind sowohl in normaler Geschwindigkeit als auch mit einem schnelleren Verfahren ausführbar. Mit S (schnell) erreicht man ein anderes Verfahren, das mit etwa zweieinhalbfacher Geschwindigkeit arbeitet, aber zusätzliche Hardware an zwei freien Anschlüssen der KC-internen PIO erfordert.
 
SAVE, LOAD, DIR für Diskettenbetrieb
SAVE und LOAD bieten bei "NAME" den zuletzt verwendeten Dateinamen wieder an, der beliebig überschrieben werde kann. Ein Dateityp ist nicht anzugeben; es wird automatisch ".TXW" angefügt. (Unter TXW-Dateien werde dabei die klassischen WordPro-Dateien verstanden, d. h. "linearer" Speicherabzug, kein Endezeichen, mit Vorblock.) Ladbar sind aber auch WordPro-fremde Dateien, und zwar solche, die 0DH und 0AH als Zeilenendezeichen und 1AH oder 03H als Dateiendezeichen enthalten und keinen Vorblock haben. Damti sind z. B. Dateien von TPKC und REDABAS (1AH) und BASIC PRINT#1 (03H) mit WordPro 9 bearbeitbar. In diesen Fällen muß der Dateityp mit angegeben werden.
 
Drucken
Es läßt sich eine Blatt- bzw. Seitennummer eingeben, deren Position als Mitte zwischen linker und rechter Bildschirm-Randmarke errechnet wird. Zwischen der Nummer und dem Text wird automatisch eine Leerzeile eingefügt.
Die Druckerschnittstelle ist universell gestaltet. Es ist sowohl V.24 über Modul M003 als auch Centronics über Modul M001 oder Centronics über Eigenbau-Modul möglich. Beim Start werden die Steckplätze 08, 0C, F0 und F4 abgefragt. Der zuerst gefundene Modul wird aktiv geschaltet, die passende Initialisierungsroutine durchlaufen und die passende Ausgaberoutine in eine Sprungzelle "eingeknöpft".