Ohne Konfiguration läuft leider nichts im Netzwerk. Mit dem folgenden Programm kann das unter CP/M während des Systemstarts im Hintergrund automatisiert ablaufen, wenn man seine Variante gefunden hat.

Mit der Zeit wird die Benutzung des Testprogrammes CPMNET.COM für die Konfiguration der Netzwerkeinstellungen unhandlich, da sich zuhause ja wenig ändert und immer die gleichen Handlungen ausgeführt werden müssen.

Nach Fertigstellung der TCPIP-Basissoftware wurde deshalb die komplette Konfiguration in ein separates Programm ausgelagert und versucht, alle eventuellen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen.

Nach dem Motto "Effizienz ist Trumpf" enstand daraus das CP/M Programm NCFG.COM, welches ab sofort die Anzeige und Einstellung der Netzwerkkonfiguration auf manuellem Weg oder vollautomatisch erledigt.

Damit man sich damit nur einmal beschäftigen muss, lässt sich alles per Kommandozeilenparameter steuern und einstellen. Dieser Aufruf kommt anschliessend in den Start-Submit des verwendeten Systems und kann damit in den Hintergrund treten.

Auf dem KC85 ist natürlich die richtige Reihenfolge beim Start des CP/M-Systems im D004 einzuhalten. Zuerst ist der KCNET-Treiber zu laden und danach NCFG.COM aufzurufen - sonst wird das nichts.

Bei mir wird beim Start des Z-Systems von der Festplatte mit Hilfe von BOOT.COM immer die Datei NZ.SUB ausgeführt, welche für das Laden von Treibern und die Konfiguration diverser Grundeinstellungen verantwortlich ist, in dieser Datei steht nun neuerdings folgender zusätzlicher Befehl:

C13:NCFG C13:SUSOWA

und so sieht das anschliessend auf dem Bildschirm aus:

 

NCFG.COM Systemstart

 

Wie man sehen kann, wird oben zuerst von DRIVER.COM der Treiber KCNET.DRV geladen und danach NCFG.COM mit dem Parameter C13:SUSOWA aufgerufen. Das hat zur Folge, dass das Programm im angegebenen Parameterverzeichnis die Datei NCFG.INI sucht, öffnet und die Netzwerk-Konfiguration mit dem Namen SUSOWA anwendet, welche in der Datei folgendermassen definiert ist:

[SUSOWA]
-a:susowa

Diese Einstellungen konfigurieren die Netzwerkschnittstelle automatisch, zuerst per DHCP-Server Anfrage im Netzwerk und wenn der nicht vorhanden wäre, per APIPA-Konfiguration. Der Text hinter dem Doppelpunkt wird an den DHCP-Server als gewünschter DNS-Name zur Verwendung für den eigenen Rechner im lokalen Netzwerk übermittelt. Ob er anschliessend auch verwendet werden kann, hängt vom DHCP- und DNS-Server des eigenen Netzwerkes ab.

Meine Beispielkonfiguration wird natürlich nicht bei allen Anwendern so möglich sein, deshalb gibt es eine ganze Menge an Optionen, über die NCFG.COM gesteuert werden kann, die Option -H zeigt die folgende Hilfeseite an:

 

NCFG.COM Hilfe

 

Ich möchte an dieser Stelle auf den KCNET-Projektartikel "Netzwerk-Konfiguration" verweisen, wo die Zusammenhänge und Hintergründe einer TCPIP-Netzwerk-Konfiguration beschrieben werden. An dieser Stelle beschränke ich mich auf die Beschreibung der Möglichkeiten von NCFG.COM.

Eine Hauptfunktion ist die Anzeige der aktuellen Netzwerk-Konfiguration, welche nach dem Aufruf des Programmes ohne Parameter am Bildschirm ausgegeben wird.

Ab Version 1.2 des Programmes gibt es den Parameter "config name" in der Kommandozeile. Damit lassen sich benannte vordefinierte Konfigurationen aus der Datei NCFG.INI automatisch anwenden - so wie es oben beschrieben wurde. Der Dateiname der Konfigurationsdatei ist fest vorgegeben, daher wird ihr Verzeichnis vor dem Namen der Konfiguration erwartet, welche anschliessend aus der Datei NCFG.INI geladen werden soll. An dieser Stelle dürfen auch benannte Verzeichnisse unter NZCOM angegeben werden.

Alle möglichen Argumente kann man in beliebiger Reihenfolge und Kombination in der Kommandozeile angeben, wobei man natürlich ihre Auswirkungen beachten muss. Wenn man beispielsweise die Hilfe oder Version des Programmes ansehen möchte, sind weitere Argumente nicht sinnvoll, da nach den Bildschirmausgaben das Programm beendet wird. In der Datei NCFG.INI werden die "-" Parameter einer benannten Konfiguration zeilenweise untereinander geschrieben, es ist also pro Zeile immer nur ein Parameter zugelassen.

Nachfolgend einige sinnvolle Kombinationen, um eine bestimmte Funktion auszuführen:

Eine manuelle Konfiguration von IP-Adresse und Subnetzmaske ist mit den beiden Optionen '-i' und '-m' möglich. Diese beiden Optionen müssen immer zusammen angegeben werden, die Angabe nur einer Option allein wird nicht wirksam!

Ein Netzwerk-Gateway wird mit '-g', ein lokaler DNS-Server mit '-d' angegeben. Diese beiden Optionen können unabhängig voneinander genutzt werden.

Um auf Netzwerk-Adressen ausserhalb des eigenen Subnetzes zugreifen zu können, muss ein Gateway konfiguriert werden. Wenn die lokalen Adressen von Gateway und DNS-Server identisch sind (Router mit DNS), kann '-d' weggelassen werden. Wenn bei Angabe von '-g' noch kein DNS-Server konfiguriert ist, wird die Gateway-Adresse automatisch übernommen.

Mit der Option '-a:hostname' lässt sich ein individueller Name mit maximal 15 Zeichen Länge für den eigenen Rechner angeben, welcher dem DHCP-Server während der Konfiguration übermittelt wird. U.u. wird dadurch die Verwendung dieses Namens anstatt der IP-Adresse auch im lokalen Netzwerk möglich.

Falls mehrere Paramter gemeinsam angegeben wurden, geht das Programm nach folgender Logik vor:

  1. wenn '-r', dann RESET
  2. wenn '-i' und '-m' fehlerfrei, dann manuelle Konfiguration vorhanden
  3. wenn manuelle Konfiguration vorhanden, dann keine automatische Konfiguration ('-a:hostname' unwirksam)
  4. wenn nur '-a:hostname' vorhanden, dann automatische Konfiguration
  5. nach manueller Konfiguration, Test auf IP-Konflikt durchführen
  6. wenn IP-Konflikt vorhanden, dann Löschen der Konfiguration
  7. Ausgabe der aktuellen Konfiguration am Bildschirm

Das bedeutet damit für die manuelle Angabe von Parametern - wenn diese Einstellungen mit einer anderen IP-Adresse des lokalen Netzwerkes einen Konflikt verursachen, wird eine Konfiguration nie erfolgreich sein, die Angaben sind dann entsprechend zu ändern!

Mit der möglichen Ablage von Konfigurationen in der Datei NCFG.INI wird der Komfort bei einer dauerhaft gewünschten manuellen Konfiguration der Netzwerk-Parameter erheblich gesteigert. Man muss sich dann nur noch den oder die Namen der Konfigurationen merken und spart beim Aufruf des Programmes jede Menge Tipperei und macht dadurch auch weniger Fehler. Wenn man mit der Konfigurationsdatei arbeitet und NCFG.COM nicht aus seinem eigenen Verzeichnis aufruft, muss man dem Programm auch den Standort der Datei NCFG.INI in der Kommandozeile mitteilen, welches vor dem Namen der Konfiguration erwartet wird.


Das Programm für den KC85, eine kurze Beschreibung und die CP/M-Quelltexte sind Bestandteile des KCNET-Paketes und befinden sich komplett im Downloadbereich.