Wenn man auch in seinem Heimnetzwerk die Teilnehmer über ihre Computernamen statt IP-Adressen erreicht, macht die ganze Geschichte doppelt so viel Spass. Mittlerweile gibt es erste Erkenntnisse, was die Fähigkeiten der Router von verschiedenen Herstellern betrifft, die müssen dem KC dort etwas unter die Arme greifen.

An dieser Stelle erst mal vielen Dank an alle "Mitmacher" aus dem Forum von www.robotrontechnik.de. Heute nun die versprochene Kompatibilitätsliste, wo man sich informieren kann, ob ein Router im internen Heimnetzwerk die per DHCP bei ihm angemeldeten Computernamen per DNS-Dienst bereitstellt. Ich hoffe, dass die folgende Tabelle zukünftig noch etwas länger wird. Projekte leben immer von der Beteiligung möglichst vieler Anwender. 

Worum geht es hier? Die Überschrift sagt es schon - um das Erreichen anderer Teilnehmer in einem TCP/IP-Netzwerk, welches normalerweise nur per IP-Adresse andere Teilnehmer findet. Das ist bei IPv4 eine 32 Bit lange Zahl, der man schlecht die Zuordnung zu einem anderen Netzwerkteilnehmer entnehmen kann. Andererseits gibt es im eigenen Heimnetzwerk meist nur eine Handvoll Teilnehmer, da kann man die entsprechende IP-Adresse noch auswendig lernen. Das Eintippen der IP-Adresse ist aber trotzdem notwendig und auf Dauer ziemlich lästig. Es ist zwar nicht so tragisch, wenn das mit den Computernamen nicht funktioniert aber auf alle Fälle angenehmer und auch "stilechter".

Im Internet gibt es für die Zuordnung von (Domain-)Namen und IP-Adressen ziemlich grosse Datenbanken, welche man per DNS-Dienst befragen kann. Das funktioniert auch in die andere Richtung, aus einer IP-Adresse kann der entsprechende Name ermittelt werden. Die KC-Programme, welche das brauchen, haben solche Abfragen eingebaut und schicken eine DNS-Abfrage an den konfigurierten DNS-Server, wenn die Anwendung Namen statt IP-Adressen vorgesetzt bekommt.

Die Verbindung von Internet und Heimnetzwerk wird in der Regel per (DSL-)Router hergestellt. Der muss dann auch diese DNS-Abfragen an den DNS-Server des Providers weiterleiten, welcher ihm beim (DSL-)Login mitgeteilt wird. Neben der reinen Routing-Funktion der IP-Pakete sind viele Hardware-Router in den letzten Jahren immer leistungsfähiger geworden. Der eingebaute DHCP-Server für die Verwaltung der IP-Adressen aller Teilnehmer des internen Netzwerkes ist schon länger Standard.

Wenn sich der Router dann schon um die IP-Adressen kümmert, könnte er das mit den Namen für das interne, also LAN-seitige Heimnetzwerk, ja auch übernehmen. Immer wenn ein Teilnehmer eine IP vom DHCP-Server haben möchte, kann er dem Router in dieser Anfrage auch einen gewünschten Namen mitteilen, was der KC während einer DHCP-Anforderung auch so tut. Nach der Vergabe einer IP muss der DHCP-Server des Routers dann diesen Namen an den parallel laufenden DNS-Server des Routers weiterleiten, so dass der ihn in seiner Datenbank registrieren kann. Damit sind sowohl IP-Adresse, als auch Computername des KC in der DNS-Datenbank des Routers vorhanden. Kommt dann eine DNS-Anfrage aus dem Netzwerk bei ihm an, schaut er zuerst in seine eigene Datenbank. Findet er dort einen passenden Eintrag, gibt er IP bzw. Name sofort zurück, falls nicht, wird die DNS-Anfrage zum übergeordneten DNS-Server des Providers weitergeleitet und von diesem oder anderen DNS-Servern im Internet beantwortet.

Wie man aus dieser vereinfachten Erklärung erkennen kann, muss der Router also beide Dienste, DHCP und DNS, intern unterstützen. Wenn dort kein DNS-Server mitläuft, funktioniert das mit den Computernamen per DNS im internen Netzwerk auch nicht. Windows oder Linux und Co. verfügen neben DNS über zusätzliche Mechanismen für eine solche Namensauflösung, deshalb funktioniert das beim PC eigentlich immer mit den Namen, der KC ist ausschliesslich auf das DNS angewiesen. Ein DNS-Client wird für die Auflösung von Internet-Namen sowieso benötigt, das interne Netzwerk-DNS steht dann faktisch zum Nulltarif automatisch zur Verfügung.

Für den DNS-Test im eigenen Netzwerk muss der KC per DHCP konfiguriert werden, wobei dort auch der gewünschte DNS-Name eingegeben wird. Wenn das erfolgt ist, ruft man unter CAOS den Befehl %INFO in der Netzwerkkonfiguration auf, bzw. unter CP/M das Programm NCFG.COM ohne Parameter. Wenn die in den folgenden beiden Screenshots rot markierte Zeile ausgegeben wird, funktioniert DNS. Meldet die im Hintergrund durchgeführte DNS-Abfrage einen Fehler, wird diese Zeile weggelassen, dann funktioniert DNS nicht.

DNS-CAOS DNS-CP/M

Eine zweite Möglichkeit steckt in CAOSNET.KCC bzw. CPMNET.COM. Das Kommando %DNS löst direkt eine DNS-Abfrage aus, wo dann die IP-Adresse des KC eingegeben werden muss. Wenn danach kein Fehler, sondern der beim DHCP-Aufruf angegebene KC-Name zurückkommt, funktioniert DNS auch im eigenen Netzwerk.

Dann kann man andere Computer, welche ebenfalls per DHCP konfiguriert wurden, über ihre Namen erreichen, was wesentlich angenehmer ist. Bei einem Windows 7 PC kann man beispielsweise den Computernamen im folgenden Dialogfenster festlegen, welches man nach Systemsteuerung -> System -> Link "Einstellung ändern" hinter Computername zu Gesicht bekommt:

W7 Computername


Leider kann man den vielen erhältlichen Routern eigentlich nie entnehmen, ob sie einen internen DNS-Server haben. Auch ich bin eigentlich eher zufällig darüber gestolpert, als ich beim Test der DHCP-Software mit verschiedenen AVM Fritz!Boxen herumexperimentiert habe. Um dort für etwas mehr Klarheit zu sorgen, kann man der folgenden Tabelle getestete Modelle entnehmen und sich so besser informieren.

Hersteller Router Bemerkung DNS-Server
AVM Fritz!Box WLAN 7141 ja
AVM Fritz!Box Phone WLAN 7050 ja
AVM Fritz!Box Phone WLAN 7170 ja
AVM Fritz!Box 7270 ja
AVM Fritz!Box 7390 ja
Linksys WAG 300 N nein
Alcatel Lucent CELL-19A-BX-VF Vodafone SpeedModem 200 nein
T-Home Speedport W502V Telekom DSL-Router nein
Samsung SMT-G3010 Freenet DSL-Router nein
Linksys WRT54G ja
Linksys WRT54GL ja
Linksys WRT160NL ja


Es gibt auch eine Alternative zum Hardware-Router - einen richtigen Netzwerkserver in Software, welcher den DHCP- und DNS-Dienst übernimmt. Die DHCP-Funktion muss dann im Hardwarerouter deaktiviert werden! So läuft das in meinem Heimnetzwerk mit einem EISFAIR-Server von www.eisfair.de, welcher den DHCP-Server von www.isc.org und einen DNS-Server von www.bind9.net integriert hat. Diese Variante läuft prima auch mit dem DNS-Client des KC.

Zur Not kann man auch auf dem Windows-Rechner einen DNS-Server für das Heimnetzwerk mitlaufen lassen. Ab Version 1.8 des "DHCP Server for Windows" (siehe
www.ruttkamp.gmxhome.de) ist auch DNS integriert. Den DHCP-Server habe ich vor einiger Zeit unter Windows XP ausprobiert, der funktioniert auch mit der KC-Software. Ob das auch auf den DNS-Server zutrifft, habe ich allerdings noch nicht getestet.