Auch der MAC kann über einen kleinen Umweg dem KC85 "dienen" .
Wenn man weis, wie es geht, ist alles ganz einfach - das ist eine alte Computerweisheit.
Die folgenden Erkenntnisse hat Robert Hirschfeld für uns herausgefunden und auf diese Art und Weise kann man auch Apple Macintosh Rechner auf Intel-Basis mit einem KC85 verbinden und Daten austauschen.
Der Schlüssel dafür sind die WTools. Das geht natürlich nicht direkt, da sie als Windows-Programm nicht auf dem Apple-Betriebssystem funktionieren. Wie so oft hilft an dieser Stelle eine Emulatorsoftware weiter, welche unter dem Mac OS X gestartet wird und dafür sorgt, dass man innerhalb des Emulators Windows Programme ausführen kann.
Diese Software für den Mac nennt sich "VMware Fusion" und kostet ca. 60 EUR. Nur für den Betrieb der WTools wird sich das sicher niemand kaufen wollen aber man kann damit natürlich auch andere Windows Programme auf dem Mac laufen lassen, so dass es vielleicht für den einen oder anderen Mac Besitzer von Interesse ist.
Der Hersteller schreibt die folgenden Voraussetzungen für den Betrieb von "VMware Fusion" vor:
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Ein Intel-basierter Mac (für die Ausführung von 64-Bit-Betriebssystemen ist ein Intel-basierter Mac mit einem Core 2 Duo- oder Xeon-Prozessor erforderlich)
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512 MB RAM (1 GB oder mehr empfohlen)
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275 MB freier Festplattenplatz für VMware Fusion
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1 GB freier Festplattenplatz für jede virtuelle Maschine (10 GB oder mehr empfohlen)
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Mac OS X 10.4.9 oder höher
Das wäre die notwendige Software, nun fehlt noch die Hardware.
Apple hat die konventionellen seriellen Schnittstellen bereits seit längerer Zeit abgeschafft aber es steht dafür, genau wie beim PC, USB zur Verfügung.
Also kommt nur ein USB-RS232 Konverter in Frage, allerdings gibt es eine wesentliche Einschränkung. Man braucht für diesen Konverter einen passenden Treiber für das Betriebssystem, denn das ist ja beim Mac nun mal das Mac OS X.
Robert hat dafür ein Adapterkabel der Firma FTDI im Einsatz, wo der Konverter eingebaut ist. Es kann im Webshop von FTDI bestellt werden und sieht so aus:
Für diesen Konverter stellt FTDI Treiber für alle gängigen Betriebssysteme zur Verfügung. Er ist zwar mit 27,71 EUR (Webshop FTDI inkl. Versand) nicht ganz billig aber die Firma FTDI ist auf diesem Gebiet seit Jahren führend und man erhält ein sicher funktionierendes Produkt, welches ausgereift ist.
Damit wären dann alle Zutaten beieinander und das Experiment kann beginnen. Nachfolgend die von Robert verwendete Konfiguration:
- MacBook Pro mit OS X 10.5.2
- VMware Fusion Version 1.1.1
- VCP-Treiber OS X: FTDIUSBSerialDriver_v2_2_9.dmg
- VCP-Treiber Windows: CDM 2.04.06 WHQL Certified.zip
- Gastsystem in VMware Fusion: Windows XP Professional, Service Pack 2
Die Installation von VMware Fusion und Windows XP als dortiges Gastsystem sollte keine Probleme bereiten, bei Schwierigkeiten muss man die entsprechende Dokumentation zu Rate ziehen.
Wenn man das erledigt hat, startet man die Emulationssoftware mit Windows XP und installiert dort dann ganz normal die WTools mit dem Setup-Programm, bitte nur die aktuelle Version 1.4.1 verwenden!
Nun kommt der entscheidende Punkt, Robert schrieb dazu:
"Der Filetransfer vom MacBook (OS X) zum KC funktioniert prima. Ich habe WTools 1.4.1 unter Windows XP in VMware Fusion installiert. Als USB-Serial-Converter hat sich das FTDI-US232R-100 bewährt. Sowohl OS X als auch XP brauchten noch einen VCP Treiber."
Man muss also sowohl im Mac OS X als auch Windows XP den VirtuellenComPort-Treiber (VCP-Treiber) von FTDI installieren, damit die Kommunikation durch die Virtuelle Maschine von VMware nicht unterbrochen wird.
Die Aufgabe des VCP-Treibers in Mac OS X besteht also darin, VMware eine eigentlich nicht vorhandene serielle Hardware-Schnittstelle im System vorzugaukeln, damit sie der Emulator an das laufende Gastsystem weiterreichen kann.
Der VCP-Treibers in Windows XP stellt dagegen innerhalb von Windows einen COM-Port bereit, damit sich die WTools überhaupt betreiben lassen.
Wenn VMware Fusion den virtuellen COM-Port des Mac OS X direkt an Windows XP weiterreichen würde, könnte es ja eigentlich auch schon funktionieren aber so ist uns das natürlich auch recht und wenn es so funktionert auch egal, da es von Robert ja getestet wurde und die beiden Treiber gibt es kostenlos bei FTDI zum Download.
Den Beweis liefern die beiden folgenden Screenshots, wo man die WTools in Betrieb auf einem Apple Macintosh sehen kann:
Also noch mal vielen Dank an Robert von allen KC85 & MAC - Anwendern für seine Erkenntnisse und Bereitstellung der Bilder und Informationen. Die Einstellung der COM-Schnittstelle für den KC85 in den WTools unterscheidet sich auch unter VMware und Windows XP nicht von einem Windows XP auf einem PC, also die Anleitung lesen - insbesondere die Bedeutung der Schaltfläche 'Zuruecksetzen'!