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Erst mit dem Z-System habe ich unter CP/M den Komfort eines Suchpfades kennengelernt, den ich jetzt nicht mehr missen möchte.

 

Durch die revolutionären Eigenschaften von ZSDOS/ZDDOS tut sich nun eine ganze Welt von Möglichkeiten auf, die bei sinnvoller Anwendung die Benutzung von Programmen aus nahezu jedem Verzeichnis ermöglicht.

Doch erst einmal zum Kommandosuchpfad von NZ-COM. Wie dem Namen schon andeutungsweise zu entnehmen ist, werden entlang dieses Pfades Kommandodateien (Typ COM oder SUB) gesucht. Mit anderen Worten: Alle Programme, die sich in Verzeichnissen entlang des Pfades befinden, werden vom Kommandoprozessor unabhängig vom aktuellen Verzeichnis gefunden und können somit ohne Wechsel in das jeweilige Programmverzeichnis ausgeführt werden.

Der Kommandosuchpfad kann aus maximal 5 Elementen bestehen, wobei dem letzten eine besondere Bedeutung zukommt. Mit dem letzten Pfadelement wird das sogenannte Root-Verzeichnis (Root = Wurzel) bestimmt. Spezielle Programme und der Kommandoprozessor selbst erwarten in diesem Verzeichnis ihre Dateien. So wird der Erweiterte Kommandoprozessor nur gefunden, wenn er sich als Datei namens CMDRUN.COM in diesem Verzeichnis befindet. Ebenso suchen ZFILER, ARUNZ und andere Tools ihre Dateien dort.

Auch NZ-COM benutzt das Root-Verzeichnis. Während des Startvorgangs werden dort zwei Dateien angelegt. Zum einen handelt es sich um NZCOM.CCP, in dem sich der jeweils aktuelle Kommandoprozessor befindet (also nie löschen!!!), und zum anderen NZCPM.COM. Dieses Programm beendet das Z-System und ermöglicht so die Rückkehr zum ursprünglichen System. Die letztgenannte Datei wird jedoch nur angelegt, wenn sie beim Start noch nicht vorhanden war. Hat sich das Ausgangssystem geändert, so muß diese Datei gelöscht werden, um eine aktuelle Version beim nächsten Start von NZ-COM erstellen zu lassen.

Eine Ebene tiefer arbeitet der DOS-Suchpfad von ZSDOS. Dieser kann maximal 3 Elemente enthalten. Im Gegensatz zum Kommandosuchpfad des CPR werden hier nicht nur Programme gefunden, sondern alle Datei(typ)en. Es können also auch Daten- oder Overlaydateien geladen werden, die sich in Verzeichnissen entlang des Pfades befinden, ohne in das jeweilige Verzeichnis wechseln zu müssen. Dies ist insbesondere für Programme wie WordStar oder dBase interessant, da sie über den DOS-Pfad auf ihre Overlays zugreifen können. Erst durch diese Eigenschaft wird die Benutzung dieser Programme unabhängig vom aktuellen Verzeichnis möglich.

(Bislang undokumentiert, soll eine spezielle Funktionsweise hier nicht unerwähnt bleiben: Ebenso wie im Kommandosuchpfad von NZ-COM lassen sich im DOS-Pfad Dollarzeichen ("$") als Platzhalter für das aktuelle Laufwerk und/oder den aktuellen Nutzerbereich eintragen. Sicherlich macht die Kombination "$$" für das aktuelle Verzeichnis wenig Sinn, mit nur einem Dollarzeichen sind aber recht interessante Anwendungen denkbar -- einfach mal ausprobieren!)

Wegen der besonderen Bedeutung sollten die Verzeichnisse des DOS-Pfades mit Bedacht gewählt werden. Insbesondere die Beschränkung auf lediglich 3 Verzeichnisse erleichtert die Wahl nicht gerade. ZSDOS bzw. ZDDOS stellen jedoch eine weitere Zugriffsart zur Verfügung, die in Kombination mit dem DOS-Pfad nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bietet -- öffentliche Dateien.

Während die Pfadzugriffe an Kombinationen aus Laufwerk und Nutzerbereich gebunden sind, wird der öffentliche Zugriff über ein Dateiattribut gesteuert und ist somit direkt mit dem Datenträger (Medium) bzw. der Datei verbunden. Öffentlich gemachte Dateien werden beim Zugriff auf das Laufwerk unabhängig von ihrem Nutzerbereich gefunden. Zur Vermeidung von Konflikten muß der Name einer öffentlichen Datei auf dem jeweiligen Datenträger einzigartig sein. Durch eine gut gewählte Anordnung der Elemente des Kommandosuchpfades und des DOS-Pfades sowie der öffentlichen Dateien lassen sich die Möglichkeiten des erweiterten Zugriffs optimal ausnutzen.

Bei der Arbeit mit dem Z-System auf dem KC hat sich folgende Verfahrensweise bewährt: Als Root-Verzeichnis wird ein hoher Nutzerbereich der RAM-Floppy (A15:) benutzt. Dadurch wird gewährleistet, daß die von NZ-COM angelegten Dateien stets aktuell sind. Häufig benötigte Tools und der Erweiterte Kommandoprozessor (im Normalfall ARUNZ) werden mittels Startscript in das Root-Verzeichnis kopiert. Alle anderen Z-System-Programme befinden sich in einem hohen Nutzerbereich der Festplatte (C15:). Für Help-Dateien sollte ein eigener Nutzerbereich auf der Festplatte reserviert werden (C14:).

Elementare CP/M-Programme werden in C0: gespeichert; größere CP/M-Programme wie WordStar oder dBase erhalten einen eigenen Nutzerbereich auf der Festplatte (C1:, C2: usw.). Außerdem erhalten diese Programme ebenso wie ihre Overlay-Dateien den Status von öffentlichen Dateien. Somit können sie von jedem anderen Verzeichnis aus benutzt werden. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann den Dateien zusätzlich das Attribut R/O (Schreibschutz) verpassen.

Die anderen Partitionen der Festplatte werden entweder als Datenspeicher (Laufwerk D:) oder vorrangig für CAOS (Laufwerk E:) genutzt. Selbstverständlich können auch Verzeichnisse dieser Laufwerke im Pfad angegeben werden. Auf keinen Fall sollte ein Verzeichnis eines Diskettenlaufwerkes in einen der Pfade aufgenommen werden, da es wegen der großen Zugriffszeit die Arbeit bremst.

Nach dem Start wird als Arbeitsverzeichnis A0: benutzt. Dies hat den Vorteil, daß Programme benutzt und ausprobiert werden können, ohne Datenmüll auf der Festplatte zu hinterlassen. Wichtige Daten müssen aber vor dem Ausschalten gesichert werden!

Hier nochmal ein kurze Zusammenfassung:

Kommandosuchpfad: A15 C15 A0 $$ A15
DOS-Suchpfad: C0 D0 E0, Pfad-Verzeichniszugriff
öffentliche Dateien: aktiv

Dazu passend die Namen der Verzeichnisse (NDR):

A0:WORK   A15:ROOT
C0:CPM C1:WORDSTAR C2:DBASE C14:HELP C15:COMMANDS
E0:CAOS